Seminar in Zülpich: Wie man angehende Hausärzte für den Kreis Euskirchen begeistert / Landrat Rosenke: „Das Beste aus zwei Welten“.
In ländlichen Regionen Nordrhein-Westfalens ist bereits heute spürbar, dass es an Hausärztinnen und Hausärzten mangelt. Die Sicherstellung der wohnortnahen allgemeinmedizinischen Versorgung ist eine besondere Herausforderung für das Gesundheitssystem. Auch im Kreis Euskirchen werden in den kommenden fünf bis zehn Jahren wahrscheinlich bis zu 33 Fachärzte altersbedingt aus der allgemeinen fachärztlichen Versorgung ausscheiden. Eine Prognose ist aber dadurch erschwert, dass es keine Altersgrenze für die Tätigkeit als Vertragsarzt gibt.
Um hier Abhilfe zu schaffen, bündelt der „Hausärztlicher Weiterbildungsverbund Kreis Euskirchen“ bereits seit 2010 zahlreiche Maßnahmen gegen den Hausärztemangel.
Wie ist es zu schaffen, angehenden Fachärzten für Allgemeinmedizin die alltägliche Arbeit eines Hausarztes im Kreis Euskirchen nahezubringen? Wie gelingt es, dem abgestandenen Klischee von der Eifel als „Preußisch Sibirien“ entgegenzutreten? Antworten darauf gaben die Verantwortlichen des Weiterbildungsverbundes jetzt vor rund 30 angehenden Fachärzten bei einer Veranstaltung im Seepark Zülpich.
In seinem Grußwort stellte Landrat Günter Rosenke heraus, dass der Kreis Euskirchen ein Wohn- und Arbeitsort ist, der für andere ein Urlaubsziel darstellt. Er betonte, dass man im „Wohlfühlkreis im Städtedreieck Aachen – Köln – Bonn“ das Beste aus zwei Welten findet. „Man könnte es auch so sagen: Wir trinken sowohl Kölsch wie auch Pils.“ Abschließend versicherte er den Teilnehmern, dass seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch er selbst immer ein offenes Ohr habe.
In Vorträgen, Seminaren und in praxisbetonter Kleingruppenarbeit wurde den angehenden Hausärzten von routinierten Kollegen aus dem Kreis Euskirchen gezeigt, wo aus Theorie Praxis wird.
Nicht das Lehrbuch, sondern das Leben bestimmte die Themen des Tages. Angefangen bei der „Kinderheilkunde in der Hausarztpraxis“ spannte sich der Bogen über Alters- bis zur Palliativmedizin. Auch der letzte Dienst am Patienten, die ärztliche Leichenschau, wurde thematisiert.
Dass die Veranstalter mit ihrem Konzept richtig lagen zeigte sich bei Gesprächen zwischen den Seminaren und beim Lunchaustausch, zu dem mehrere niedergelassene Hausärzte aus dem Kreis Euskirchen gekommen waren. Im kleinen Kreis wurden hier Fragen wie „Wie häufig habe ich Dienst?“, „Wie lange fährt man zu Hausbesuchen?“ und „Was kosten hier Grundstücke?“ beantwortet.
In der Abschlussrunde, die von Frau Prof. Dr. B. Weltermann, der Direktorin des Institutes für Hausarztmedizin der Universität Bonn moderiert wurde, zeigten sich die Teilnehmer von der Veranstaltung und auch der Location begeistert. www.hausarzt-kreis-euskirchen.de/home/
Kontakt:
Wolfgang Andres
Pressesprecher der Kreisverwaltung Euskirchen
Jülicher Ring 32
Büro A334
53879 Euskirchen
Tel.: 02251-15 303
Fax: 02251-15 392
Mail: wolfgang.andres@kreis-euskirchen.de