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26. April 2018

Expertenrunde will Zukunft der ärztlichen Versorgung im Landkreis Bernkastel-Wittlich sichern

In den kommenden Jahren werden zahlreiche Ärzte in den Ruhestand treten. Nachfolger zu finden stellt aber gerade für Land- und Einzelpraxen eine zunehmend größere Schwierigkeit dar, da die Tätigkeit als freiberuflicher Arzt in einer Einzelpraxis auf dem Land für die Mehrheit der künftigen Ärzte keine Option mehr ist.

Angesichts dieser Ausgangssituation berief Landrat Gregor Eibes bereits im letzten Jahr eine Arbeitsgruppe mit regionalen Experten aus dem Bereich der medizinischen Versorgung ins Leben. Dem Arbeitskreis gehören derzeit neben Landrat Gregor Eibes, Ulrike Schnell (Kaufmännische Direktorin Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich), Dr. Günter Merschbächer (Geschäftsführer Cusanus Trägergesellschaft Trier mbH), Prof. Dr. Rüdiger Jacob (Universität Trier, FB IV, Soziologie), Dr. Christoph Schlichting (Amtsarzt, Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich) und Dr. Axel Steinke (Vorsitzender Kreisärzteschaft Bernkastel-Wittlich) an.

Um möglichst viele Akteure in die Entwicklung eines Konzepts zur Sicherung der medizinischen Versorgung mit einzubeziehen, fand Ende März 2018 eine Veranstaltung zum Thema „Zukunft der ärztlichen Versorgung im Landkreis Bernkastel-Wittlich“ statt, in deren Rahmen Landrat Eibes vierzig Akteure aus den Bereichen Gesundheit, Medizin und Verwaltung begrüßen konnte. Prof. Rüdiger Jacob stellte einleitend die aktuelle, ambulante Versorgungssituation im Landkreis vor. Im Anschluss informierte Dr. Peter Heinz, Vorsitzender des Vorstandes der kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz, über Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten im ambulanten Bereich.

Daraufhin wurden zwei innovative Organisationsformen der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum vorgestellt. Frank Laumen (BL healthconsult GmbH & Co. KG) präsentierte das Konzept der „medicus Eifler Ärzte eG“ aus Bitburg. In Bitburg schlossen sich 2016 zehn Ärzte zu der Genossenschaft „medicus Eifler Ärzte eG“ zusammen, mit dem Ziel, ein gemeinsames medizinisches Versorgungszentrum aufzubauen. Die Genossenschaft bietet Medizinern durch geregelte Arbeitszeiten, die Möglichkeit zur Arbeit in Teilzeit und den geringeren bürokratischen Aufwand Anreize, sich im ländlichen Raum anzusiedeln.

Dr. Peter Münster stellte das „Ärzteteam Büchenbeuren“ vor. Zum Erhalt der medizinischen Infrastruktur in den Gemeinden um Büchenbeuren schlossen sich mehrere Mediziner zum „Ärzteteam Büchenbeuren“ zusammen und bezogen 2011 ihre Gemeinschaftspraxis. Während viele ländliche Regionen mit Einzelpraxisstrukturen große Nachfolgeprobleme verbuchen, versorgt das 16-köpfige Ärzteteam die Bürger der umliegenden Gemeinden.

Der Vorstellung der Projekte folgte eine angeregte Diskussion der Akteure, die im Wunsch nach einer Fortführung der Initiative zur Sicherung der ärztlichen Versorgung im Landkreis Bernkastel-Wittlich mündete. Diesem Wunsch will das Expertengremium gerne nachkommen. So soll in Kürze ein Grobkonzept für eine mögliche zukünftige Ausrichtung der ärztlichen Versorgung im Landkreis Bernkastel-Wittlich erstellt werden.

Nähere Informationen zum Thema erteilt Stephan von St. Vith, Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, E-Mail: Stephan.vonStVith@Bernkastel-Wittlich.de, Tel.: 06571/14-2316.


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Autor(in): Klaus Schäfer
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