Der zunehmende Online-Handel, die Digitalisierung und der gesellschaftliche Wandel verändern die Einkaufsgewohnheiten sowie die Nachfrage der Menschen. Deshalb sollten Handel und Immobilienwirtschaft ihre Zusammenarbeit mit den Städten vertiefen, um gemeinsam innovative Lösungen für die Innenstädte zu erreichen.
Die Präsidentin des Deutschen Städtetages, Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse aus Ludwigshafen, sagte: “Einkaufen zu gehen ist nicht mehr alleiniger Auslöser für einen Besuch in der Innenstadt. Die Menschen besuchen dort Events, lassen sich unterhalten, treffen sich zum sozialen Austausch und erleben Kultur. Urbanes Leben in den Städten verbindet Einkaufen, Wohnen, Arbeiten und Kultur und ermöglicht Kommunikation und Begegnungen. Ein zukunftsfähiger Einzelhandel mit attraktiven Geschäften gehört unbedingt dazu. Wir brauchen für starke Innenstädte eine Verantwortungsgemeinschaft von Stadt, Handel und Eigentümern, das heißt eine engere Zusammenarbeit des Handels und der Immobilienwirtschaft mit der Stadt sowie der Händler untereinander. Über diese Themen sind wir als Städtetag mit Handel und Immobilienwirtschaft in guten Gesprächen.” Der Deutsche Städtetag veröffentlichte dazu heute auch ein Diskussionspapier sowie Best-Practice-Beispiele aus 20 Städten.
Auf Basis einer Umfrage des Deutschen Städtetages bei seinen Mitgliedsstädten wurde dieses Diskussionspapier erarbeitet, das Ideen und Vorschläge für die zukünftige strategische Ausrichtung von Stadt und Handel enthält und Schwierigkeiten benennt. Dabei stellt sich die Situation sehr unterschiedlich dar: Einerseits ist der Handel in strukturstarken Städten mit erheblich steigenden Mieten belastet; andererseits gibt es in strukturschwachen Stadtteilzentren Probleme durch vermehrten Leerstand und droht die Versorgung der Bevölkerung nicht mehr ortsnah gesichert zu sein.
Die zunehmende Digitalisierung und intelligente Vernetzung unterschiedlicher Dienstleistungs- und Versorgungsbereiche wirkt sich nachhaltig auf die Innenstädte aus. Im Jahr 2020 werden nach Schätzungen etwa 20 Prozent des Einzelhandelsumsatzes online abgewickelt. Neue Handelskonzepte und Mobilitätsangebote ändern die Kunden- und Lieferströme.
“Deshalb müssen wir vermehrt innovative Lösungen mit allen Beteiligten erarbeiten. Der Handel in den Ladengeschäften und der Online-Handel sind künftig nur gemeinsam denkbar und sollten kundenorientiert verknüpft werden. Und wir müssen auch eine gute Versorgung der Bevölkerung in den Stadtteilen sicherstellen. Einzelhandelskonzepte der Städte tragen zu einer positiven Entwicklung des Handels bei, wenn sie eindeutige Prioritäten setzen, die in Zusammen-arbeit mit den Beteiligten vor Ort erarbeitet, in kurzen Intervallen aktualisiert und mit ‘langem Atem’ umgesetzt werden”, machte Städtetagspräsidentin Lohse deutlich.
Um einige Best-Practice-Beispiele zu nennen:
Diskussionspapier “Zukunft von Stadt und Handel”
(PDF-Datei)