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24. Juni 2016

Ein Platz für fünf Vereine

Kunstrasenplatz Hürtgenwald eingeweiht – Best-practice-Beispiel im Gebiet der Zukunftsinitiative Eifel für das Aktionsprogramms „Regionale Daseinsvorsorge“

Hürtgenwald-Kleinhau – Ein gemeinsames Bauprojekt kann eine ganze Gemeinde näher zusammenbringen. Das haben die Einwohner von Hürtgenwald in den vergangenen Jahren eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Im Rahmen des Aktionsprogramms „Regionale Daseinsvorsorge“ in der Region Nordeifel, dem nordrhein-westfälischen Teil der Gebietskulisse der Zukunftsinitiative Eifel, haben die ortsansässigen Vereine einen Kunstrasenplatz für die Fußballvereine Hürtgenwalds geschaffen, der jetzt feierlich der Öffentlichkeit übergeben werden konnte. Ganze 3.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden sind seit der Planung Ende des Jahres 2013 in dieses Projekt mit dem passenden Namen „Kufa“ (Kunstrasenplatz für alle) geflossen.

Zur Einweihung am Sonntag ließ es sich auch Bürgermeister Axel Buch nicht nehmen, das eigene Fußballtalent auszutesten. Foto: Cedric Arndt/pp/Agentur ProfiPress

Zur Einweihung am Sonntag ließ es sich auch Bürgermeister Axel Buch nicht nehmen, das eigene Fußballtalent auszutesten. Foto: Cedric Arndt/pp/Agentur ProfiPress

Dabei schien ein gemeinsames Trainingsgelände für alle Vereine zunächst auf wenig Gegenliebe zu stoßen, wie Walter Weinberger, der Amtsleiter für Kreisentwicklung und -straßen bei der Kreisverwaltung Düren, berichtete. „Natürlich hätten alle fünf Fußballclubs am liebsten ihren eigenen Platz bekommen, aber alle Beteiligten haben schnell eingesehen, dass diese Vorstellung besonders mit Blick auf die Zukunft undurchführbar ist.“ Der demografische Wandel und der damit einhergehende Nachwuchsrückgang der Vereine habe gezeigt, dass fünf Fußballplätze nicht nur eine finanzielle Hürde darstellen würden, sondern auch die Nutzung der selbigen auf lange Sicht in Frage stehen würde. „Mit diesem Projekt konnten wir das Problem jedoch lösen und zudem eine qualitativ hochwertige Anlage errichten, die selbst bei starken Regenfällen wie in den vergangenen Tagen und Wochen problemlos bespielbar bleibt“, so Weinberger weiter.

Die Frage nach einem geeigneten Standort konnte ebenfalls recht zügig beantwortet werden. Da der Ortsteil Kleinhau über keinen eigenen Fußballverein verfügt, aber für alle anderen schnell erreichbar ist, fühlte sich niemand benachteiligt. Zudem profitiere auch die angrenzende Sekundarschule von der neuen Sportfläche. „Während des Ganztagsunterrichts brauchen unsere Schüler in den Pausen einen Ort, um sich richtig austoben zu können“, freute sich Ulla Mertens von der Schulleitung während der Eröffnungsfeier. Besonders die gemeinsam mit dem Kunstrasenplatz errichtete Laufbahn schien es der Direktorin angetan zu haben. „Bisher glich unsere Laufbahn eher einem Hindernislauf und heute sieht das Gelände aus wie im Fernsehen.“

Mit vereinten Kräften und 3.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden ist es der Gemeinde Hürtgenwald gelungen, einen Kunstrasenplatz für alle ortsansässigen Fußballvereine zu errichten. Foto: Cedric Arndt/pp/Agentur ProfiPress

Mit vereinten Kräften und 3.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden ist es der Gemeinde Hürtgenwald gelungen, einen Kunstrasenplatz für alle ortsansässigen Fußballvereine zu errichten. Foto: Cedric Arndt/pp/Agentur ProfiPress

620.000 Euro sind in die Planung und den Bau des Kunstrasenplatzes geflossen, doch Bürgermeister Axel Buch ist sich sicher, dass dieses Geld als zukunftsorientierte Investition der ganzen Gemeinde zugutekommt. „Glücklicherweise ist es uns gelungen, bei dem Programm der regionalen Daseinsvorsorge den Zuschlag als Pilotkreis für den ländlichen Raum zu erhalten. Zudem haben wir mit der Kreissparkasse Düren und RWE zwei hervorragende Sponsoren gefunden, die unsere Idee unterstützen.“

Das „Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und soll ausgewählte Modellregionen in ländlichen Räumen darin unterstützen, sich den Herausforderungen des demografischen Wandels zu stellen. Bei der Bürgermeisterversammlung der Zukunftsinitiative Eifel in Eupen im Jahr 2013 war das Kunstrasen-Projekt als Best-practice-Beispiel vorgestellt worden.

Das Erstellen eines Projektplans für zukünftige Bauvorhaben wurde durch das Aktionsprogramm mit 15 Euro pro geleisteter ehrenamtlicher Arbeitsstunde bezuschusst, und auch die Sponsoren haben mit einer finanziellen Unterstützung und dem Erwerb der Flutlichtanlage einen Teil zum Gelingen des Bauprojekts beigetragen. „Der größte Dank gebührt jedoch unseren Vereinen selbst, die in 3.000 Stunden schweißtreibender Arbeit Unglaubliches geleistet haben und in dieser Zeit näher zusammengerückt sind“, so Buch weiter. Zwar haben sich bis zum Schluss der Baumaßnahmen nur vier der fünf Fußballvereine der Gemeinde mit dem Gesamtprojekt einverstanden erklärt, aber dennoch waren sich alle Beteiligten einig, dass auch die letzten Zweifler bald ein Einsehen haben werden.

pp/Agentur ProfiPress


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Autor(in): Klaus Schäfer
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