WIR. LEBEN. EIFEL.
WIR. LEBEN. EIFEL.
Menu
22. August 2023

Abschlussveranstaltung Tiefengeothermie Düren-Kreuzau

Düren. Die spannenden Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für die Tiefengeothermie am Standort Düren-Kreuzau wurden diese Woche bei einer Projektabschluss-Veranstaltung präsentiert.

Quelle: Bild: JD Photoart – Jan Drexler

 

Das gemeinsame Ziel ist, im Strukturwandel neue regenerative Möglichkeiten der Wärmewende für Düren und Kreuzau zu analysieren. Der Standort Düren-Kreuzau wurde für den Wettbewerbsaufruf Wärme aus Tiefengeothermie für NRW des Wirtschaftsministeriums als eines von drei Projekten in NRW ausgewählt. Seit zwei Jahren hat sich das Projektkonsortium aus Stadtwerke Düren, Hochschulinstituten der RWTH Aachen und FH Aachen sowie die städtische Wirtschaftsförderung WIN.DN GmbH zusammengefunden, um die Potentiale der Tiefengeothermie sowie eines Wärmenetzes unter Einbeziehung von Abwärme aus der Industrie zu analysieren.

„Die kommunale Wärmewende steht in einer Industriestadt wie Düren vor besonderen Herausforderungen, generiert aber auch Chancen. Die energie-intensive Papierindustrie bietet in Kombination mit der Geothermie eine solche Chance, regenerative Wärmeenergie klug bereitzustellen und industrielle Arbeitsplätze zu sichern.“ ergänzt Thomas Hissel, Hauptgeschäftsführer der WIN.DN GmbH und 1. Beigeordneter der Stadt Düren, die kommunale Sicht auf das Projekt.

Im Rahmen theoretischer Herleitungen wurde die geothermische Nutzbarkeit der geologischen Schichten unterhalb des Untersuchungsgebiets grundsätzlich analysiert. Hierbei ergab sich zum einen die konkrete Eignung von geologischen Schichten in rd. 600m tiefe zur Speicherung von beispielsweise Abwärme aus der Industrie. Zum anderen ergab sich für die tieferen Schichten ab rd. 3.000m Tiefe die Notwendigkeit zur Durchführung einer seismologischen Untersuchung im Rahmen eines Folgeprojekts. Das Abwärme-Potential stand deshalb im Fokus der weiteren Untersuchungen der Produktionsbetriebe, insbesondere der Papierindustrie entlang der Rur. Durch die Speicherung überschüssiger Wärme im Sommer, könnte diese Abwärme, die bisher ohne Nutzen in die Atmosphäre entweicht, im Winter für die Wärmeversorgung vieler Haushalten in Düren und Kreuzau genutzt werden. Verteilt würde diese Wärme über eine neu zu errichtenden Leitungsstraße. Durch Wärmepumpen könnte das jeweils notwendige Temperaturniveau für Eigenheime und im Geschosswohnungsbau zur Verfügung gestellt werden. Auch wenn die überschlägige Berechnung eines solchen Netzes noch verfeinert werden muss und es ohne eine öffentliche Investitionsförderung nicht gehen wird, sehen die Stadtwerke Düren eine grundsätzliche Machbarkeit als gegeben auf die man weiter aufbauen möchte.

Ingo Voßen, Vertriebsleiter bei der Stadtwerke Düren GmbH, erläutert zu den Projektergebnissen: „Für uns als Stadtwerke Düren ist die Erkenntnis wichtig, dass es in Zukunft nicht das eine Wärmesystem geben wird. Entscheidend für den Erfolg der Wärmewende in Düren wird die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten sein und dass notwendige Investitionsmittel zur Verfügung gestellt werden. Ganz konkret möchten wir mit Partnern, zum Beispiel aus der Industrie und Wohnungswirtschaft, konkrete und dezentrale Projekte vertiefen. Erste gute Gespräche sind dazu bereits erfolgt.“

Für Düren und Kreuzau wurden mit dem Projekt nicht nur im Bereich der Geothermie grundlegende Erkenntnisse erzielt, sondern auch bezogen auf die kommunale Wärmeplanung eine erste Bestandsaufnahme zur Prozess- und Heizungswärmesituation erhoben. Die Stadt Düren hat deshalb bereits weitere Fördermittel im Bereich der Wärmeplanung beantragt, um eine ganzheitliche Wärmestrategie mit Blick auf den Strukturwandel im Braunkohlerevier aber auch der Gaspreiskrise zu entwickeln.

 

 

 

V.l.n.r.: Dominik Potaptschuk (NOWUM Energy, FH Aachen), Kirsten Appelhans (IEG Fraunhofer), Gregor Bussmann (IEG Fraunhofer), Prof. Isabel Kuperjans (NOWUM, FH Aachen), Olga Knaub (IEG Fraunhofer), Dominik Stollenwerk (NOWUM, FH Aachen), Anne Hennig (ITA, RWTH), Dr. Christian Möbitz (ITA, RWTH), Felix Schneegans (Stadtwerke Düren), Winfried Kranz-Pitre (WIN.DN), Fran Gerwert (Leitungspartner), Ingo Eßer (Bürgermeister Kreuzau), Thomas Hissel (Stadt Düren / WIN.DN), Sascha Weidenhaupt (Stadtwerke Düren), Ingo Vosen (Stadtwerke Düren), Kimberly Lyon (WIN.DN). Bild: JD Photoart – Jan Drexler

Pressekontakt:

Pressekontakt
Muriel Arich
Standortmarketing & Öffentlichkeitsarbeit
Tel 02421 – 69 540 – 22
E-Mail m.arich@windn.de

Kategorien:
Energie · Nachhaltigkeit

Als PDF speichern
Print Friendly, PDF & Email
Seite Teilen Über:


Autor(in): Klaus Schäfer
Kommentare einblenden Kommentare ausblenden

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Weitere Beiträge