Jahresbericht dokumentiert in Teilbereichen erneut schlechtes Wirtschaftsjahr

Weitestgehend unbefriedigende wirtschaftliche Situation der landwirtschaftlichen Betriebe in Rheinland-Pfalz jetzt auch in der Gesamtbroschüre mit Kennzahlen dokumentiert.

Die von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz ausgewerteten Buchführungsabschlüsse des Wirtschaftsjahres 2016/2017 in fast 1000 Betrieben der Landwirtschaft und des Weinbaus brachten fast durchweg unbefriedigende betriebswirtschaftliche Ergebnisse.  Das letzte Wirtschaftsjahr 2016/2017 war das dritte Jahr in Folge mit nicht zufriedenstellenden  Gewinnen in Ackerbau, Futterbau und Verbund. Mit gut 50.000 € Gewinn wurde die Zielgröße von 70.000 €, die aus ökonomischer Sicht nötig ist, um Existenz und zukunftssichernde Investitionen in einem Betrieb auf Dauer zu sichern, erneut deutlich verfehlt. Trotz leichter Gewinnsteigerungen  gegenüber dem bereits sehr schlechten Vorjahr konnten weder im Ackerbau noch im Futterbau eine zufriedenstellende Entlohnung der eingesetzten Produktionsfaktoren Boden, Arbeit und Kapital erreicht werden. Vor allem Ackerbaubetriebe hatten mit geringer Erntemenge und Preisverfall bei Getreide und Raps zu kämpfen. Dies konnte auch nicht durch eine gute Kartoffelernte mit sehr guten Preisen und deutlich gestiegenen Erträgen bei Zuckerrüben kompensiert werden. Der Milchpreis knackte im Wirtschaftsjahr 2016/17 wieder die 30-Cent Marke. Aber 350 kg geringere Milchleistung je Kuh aufgrund schlechten Grundfutters ließen die Ergebnisse im Futterbau nur leicht steigen. Gewinner im landwirtschaftlichen Bereich waren Betriebe mit Schweinen. Deutlich gestiegene Preise für Ferkel und Mastschweine sorgten für eine dringend erforderliche Steigerung der Ergebnisse. Veredler waren die einzige Gruppe, die sowohl ihre eingesetzten Produktionsfaktoren entlohnt bekamen als auch das 5-Jahresmittel überschritten.

Vergleicht man die Gewinnzahlen des Acker- und Futterbaus des Wirtschaftsjahres 2016/2017 mit dem 5-jährigen Mittel, zeigt sich noch deutlicher, wie unbefriedigend  die Situation ist. Liquiditätsprobleme haben in nicht wenigen Betrieben erneut zugenommen, in etlichen Betrieben bis hin zu existentiellen Schwierigkeiten.

Die weinbaulich ausgerichteten Betriebe verzeichneten im letzten Wirtschaftsjahr wieder leicht gestiegene Gewinne. Sie liegen erfreulicherweise über dem fünfjährigen Durchschnitt. Bessere Fassweinpreise und gestiegene Erlöse für Maische und Flaschenwein zeichneten hierfür hauptverantwortlich.

Den ausführlichen Bericht hierzu, sowie die Gesamtbroschüre mit Kennzahlen finden sie am Ende des Artikels auf der Webseite hier.

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Günter Müller / Jan-Hendrik Müller

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