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6. Oktober 2015

Wenn der Rothirsch dreimal röhrt . . .

Ein Besuch in der „Hierschkickbud“ des Nationalparks Eifel in Schleiden-Dreiborn lohnt sich zur Zeit

Schleiden-Dreiborn – Der Parkplatz am Ortsrand von Dreiborn ist um eine angrenzende Viehweide erweitert worden. Es ist Sonntagabend, es dämmert fast – und doch stehen hier noch immer Pkw an Pkw und Jeep an Jeep mit Kennzeichen aus dem weiten nordrhein-westfälischen, rheinland-pfälzischen und belgischen Umland.

Wie die Hirschbrunft auf der Dreiborner Höhe seit Jahrzehnten Hirsche aus dem ganzen Eifel-Ardennen-Raum zum Liebesspiel zusammenführt, so auch die menschlichen Zuschauer des Spektakels, seit der Nationalpark Eifel dort oben eine Beobachtungsempore errichtet hat.

Zur „Hierschkickbud“ am Dreiborner Ortsrand (ist ausgeschildert) sollte man Fernglas und Geduld mitbringen – auch ein Sitzkissen kann nicht schaden. Foto: Nationalpark Eifel/pp/Agentur ProfiPress

Zur „Hierschkickbud“ am Dreiborner Ortsrand (ist ausgeschildert) sollte man Fernglas und Geduld mitbringen – auch ein Sitzkissen kann nicht schaden. Foto: Nationalpark Eifel/pp/Agentur ProfiPress

Diese überdachte und auch für Rollstuhlfahrer zugängliche Rothirsch-Beobachtungstribüne heißt – in original ripuarisch-limburgischer Mundart, wie sie in der Nordeifel gesprochen wird – „Hierschkickbud“, also eine Bude zum Hirsche gucken.

65 Beobachter finden gleichzeitig Platz

65 Beobachter können im Innern gleichzeitig Platz nehmen und zu selbst mitgebrachten Ferngläsern und Spektiven greifen. An diesem Sonntabgabend ist allerdings Schlange stehen angesagt, nicht jeder, der will, kommt auf Anhieb zum Ausguck. Man muss Geduld aufbringen – vor der Bud und in der Bud.

So findet man die „Kierschkickbud“. Der Weg dorthin ist aber auch ab Ortsmitte Dreiborn ausgeschildert. Grafik: Nationalpark Eifel

So findet man die „Kierschkickbud“. Der Weg dorthin ist aber auch ab Ortsmitte Dreiborn ausgeschildert. Grafik: Nationalpark Eifel

Wer aber Glück hat, darf sogar durch das Spektiv des Nationalpark-Rangers gucken, wie die „geweihten“ Hirsche röhrend ihre separierten Herden zusammenhalten und gegen den Zugriff immer wieder auftauchende Rivalen verteidigen.

Die Einrichtung am Rand des Nationalparks bei Schleiden-Dreiborn bietet einen attraktiven Weitblick über das offene Grasland der Dreiborner Hochfläche. Die Nationalpark-Verwaltung will wild lebende Tiere für Besucher erlebbar machen.

Dazu eignet sich im Nationalpark Eifel als größte freilebende Wildtierart der Rothirsch, besonders während der Brunftzeit von Ende September bis Mitte Oktober. Zeitweise lassen sich auch Wildschweine und Rehe von der tribünenähnlichen Einrichtung bequem beobachten.

Wer Geduld und Feldstecher dabei hat, wird zurzeit reich belohnt. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Wer Geduld und Feldstecher dabei hat, wird zurzeit reich belohnt. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Die Empore ist auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Allein der Blick über das weite Offenland der Hochflächen in den Lebensraum der Hirsche ist schon beeindruckend. Die Tiere können in mehreren hundert Metern erscheinen, dann ist ein Fernglas ein unerlässliches Hilfsmittel.

Auf der Dreiborner Höhe wird nicht gejagt

Außerdem ist das Mitbringen eines geräuscharmen Sitzkissens zu empfehlen, das die für gute Beobachtungen erforderliche Geduld und Bequemlichkeit fördert. Frühaufsteher werden von den dämmerungsaktiven Hirschen besonders belohnt. Günstig sind aber auch die späten Nachmittags- und Abendstunden.

Wer Glück hat, darf durch das Spektiv eines Nationalpark-Rangers gu-cken, wie „geweihte“ Hirsche röhrend ihre separierten Herden zusam-menzuhalten versuchen und gegen den Zugriff immer wieder auftau-chender Rivalen verteidigen. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Wer Glück hat, darf durch das Spektiv eines Nationalpark-Rangers gu-cken, wie „geweihte“ Hirsche röhrend ihre separierten Herden zusam-menzuhalten versuchen und gegen den Zugriff immer wieder auftau-chender Rivalen verteidigen. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

In der Zeit der Hirschbrunft kommt es aus Gründen der Besucherlenkung bis zum 15. Oktober zu einer vorübergehenden Sperrung von einem Wanderweg. Auf einer Fläche von etwa 600 Hektar im Bereich der Aussichtsempore hat der Bundesforst seit drei Jahren eine Wildruhezone eingerichtet und verzichtet in dieser Fläche auf die Regulierung des Wildbestandes.

Kontakt: Michael Lammertz, Landesbetrieb Wald und Holz NRW, Nationalparkforstamt Eifel, Fachgebietsleiter Kommunikation und Naturerleben. Urftseestraße 34, 53937 Schleiden-Gemünd, Telefon: (0 24 44) 95 10 42, lammertz@nationalpark-eifel.de, Internet: www.nationalpark-eifel.de

pp/Agentur ProfiPress

Kategorien:
Sonstiges · Wald & Holz · Wirtschaft

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Autor(in): Klaus Schäfer
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