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Beitragsbild: SWT

29. Juni 2023

Meilenstein auf Arlas Klimaagenda: 10 Jahresvertrag mit den Stadtwerken Trier über Grünstrom geschlossen

  • Grün und regional: Ökostrom für Arla Werke stammt aus neuen Solar- und Windkraftanlagen in Rheinland-Pfalz

  • Weniger Emissionen: Strom aus erneuerbaren Energien wichtiger Hebel, um CO2e-Emissionen zu reduzieren

Pronsfeld (Eifelkreis-Bitburg-Prüm, RP), 28.06.2023. Die Molkereigenossenschaft Arla verfolgt eine ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie, um die Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis 2030 signifikant zu reduzieren: Dazu gehört auch eine klimafreundlichere Produktion mit Ökostrom in den Milchwerken. Das Ziel: Bis Ende 2025 soll an den europäischen Standorten 100 Prozent grüner Storm eingesetzt werden, auch im weltweit größten Arla Produktionswerk in Pronsfeld (Eifelkreis Bitburg-Prüm, Rheinland-Pfalz). Nun hat das Unternehmen einen wichtigen Meilenstein erreicht, um die Nutzung von Ökostrom weiter zu steigern. Ab Frühjahr 2024 wird Arla zirka 35 Prozent seines aktuellen jährlichen Strombedarfs für seine  deutschen Standorte aus Solar- und Windenergieanlagen direkt aus der Region rund um Pronsfeld beziehen. Grundlage dafür bildet eine Partnerschaft mit den Stadtwerken Trier (SWT), die den Grünstrom zukünftig aus einer neuen Solar- und einer neuen Windstromanlage liefern werden. Dafür hat Arla einen langfristigen Stromliefervertrag (PPA: Power Purchase Agreement) mit zehnjähriger Laufzeit mit den SWT abgeschlossen.

„Gemeinsam mit unseren Landwirtinnen und Landwirten arbeiten wir intensiv an einer nachhaltigeren Milchwirtschaft mit klaren Klimazielen in unserer gesamten Wertschöpfungskette. So wollen wir im Bereich der Produktion zum Erreichen des 1,5 Grad-Ziels beitragen und unsere CO2e-Emissionen in den Molkereien um 63 Prozent bis 2030 reduzieren. Dabei ist unser Stromverbrauch in der Produktion ein zentraler Hebel, denn ein erheblicher Teil unserer gesamten Emissionen in den Werken stammt aus der Stromnutzung. Dank der neuen Vereinbarung können wir die Nutzung von Grünstrom weiter steigern und haben ein wichtiges Etappenziel unserer 100% Ökostrom Strategie erreicht“, so Ejvind Hansen Skødt, Werksdirektor des Arla Standorts Pronsfeld. Zudem könne das Unternehmen mit dem Strom aus erneuerbaren Energien jährlich rund 25.000 Tonnen CO2e-Emissionen vermeiden.

Bei der Partnerschaft mit den Stadtwerken Trier waren für Arla zwei Aspekte mit ausschlaggebend. Zum einen handelt es sich bei beiden Anlagen um Neubauprojekte, das heißt zusätzliche Kapazitäten zum Gelingen der Energiewende werden aufgebaut. Zum anderen bieten die SWT mit Grünstrom aus zwei Anlagen, die in der Region stehen, eine erhöhte Versorgungssicherheit. So erhält Arla rund 25 Millionen Kilowattstunden (25 GWh) ab Frühjahr 2024 aus der Solaranlage Karlshausen (Eifel), die sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Arla-Standorts Pronsfeld befindet. Die Freiflächenanlage ist eine von insgesamt elf Photovoltaikanlagen, die die SWT als Mitgesellschafter der Solarkraftwerk Südeifel GmbH & Co. KG bauen. Weitere zirka 22 Millionen Kilowattstunden (22 GWh) stammen aus dem SWT-Windkraftwerk Bescheid (Hunsrück), das im Herbst 2023 in Betrieb gehen wird.

Für die SWT ist die Zusammenarbeit mit Arla ein wichtiges Zeichen. „Wir sind ein regional verwurzeltes Unternehmen. Deshalb wollen wir mit unserer Geschäftstätigkeit auch die Region voranbringen und unsere Energie den Unternehmen, Betrieben und Menschen vor Ort zur Verfügung stellen“, so SWT-Vorstand Arndt Müller. Bis 2030 möchten die SWT ihre gesamte Kundschaft – von Privat- und Gewerbekunden bis hin zu Industrieunternehmen – ausschließlich mit regional erzeugter grüner Energie beliefern.

Gleichzeitig übernehmen die SWT auch das sogenannte Bilanzkreismanagement für die Molkereigenossenschaft in Deutschland. Das heißt vereinfacht ausgedrückt, die SWT überwachen Stromerzeugung und –bedarf und gleichen diese in Echtzeit aus. „Einen Bilanzkreis ständig in Balance zu halten, ist eine komplexe Aufgabe, bei der es verschiedene Richtlinien und Verpflichtungen einzuhalten gilt. Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, dieses Know-how selbst aufzubauen. Denn nur so können wir überhaupt die regional erzeugte Energie direkt an unsere Kunden verkaufen und damit die gesamte Wertschöpfung in der Region halten“, erklärt Müller.

Arla mit zahlreichen Maßnahmen und einer ambitionierter Nachhaltigkeitsagenda

Neben dem Bezug von Grünstrom setzt Arla für eine bessere Klimabilanz in seinen Werken auf Maßnahmen zur Energieeffizienz, dazu gehören zum Beispiel Dämmung von Dampf- und Warmwasserleitungen. Hinzu kommen verschiedene Maßnahmen der Wärmerückgewinnung und Elektrifizierung. In der Logistik optimiert die Molkereigenossenschaft Routen, um Kraftstoff einzusparen und setzt in seinem Fuhrpark verstärkt auf alternative LKW-Antriebe. Die Arla Milchbauern, die als Genossenschaftsmitglieder Eigentümer von Arla sind, nutzen auf ihren Höfen nahezu alle den jährlichen Arla Klimacheck, um daraus wichtige Verbesserungsmaßnahmen für ihren CO2-Fußabdruck abzuleiten; von einer optimierten Fütterung, über nachhaltigeren Ackerbau, umweltschonendere Methoden der Güllelagerung und -ausbringung bis zur Nutzung von Ökostrom auf den Höfen. Um diesen Prozess der Emissionsreduktion auf den landwirtschaftlichen Betrieben zu unterstützen, führt Arla ab Sommer 2023 beim monatlichen Milchgeld der Landwirte einen punktebasierten Nachhaltigkeitszuschlag für Klimamaßnahmen auf den Höfen ein. Grüne Leistung wird damit künftig belohnt.

Mit all diesen Maßnahmen verfolgt die Molkereigenossenschaft eine ambitionierte Agenda für eine nachhaltigere Milchwirtschaft der Zukunft und hat sich dafür wissenschaftsbasierte Klimaziele gesetzt: Bis 2030 (vs. Basisjahr 2015) sollen die CO2e-Emissionen (CO2e = CO2-Äquivalente) in den Bereichen Produktion, eigene Logistikflotte (Scope 1) und Energienutzung (Scope 2) um 63 % reduziert werden, auf den Arla Höfen (pro kg Milch), bei externen Logistikdienstleistungen & Verpackungen (Scope 3) um 30 %. Bis 2050 strebt die Molkereigenossenschaft Netto-Null-CO2e-Emissionen an. Arlas Klimaziele 2030 sind von der internationalen, unabhängigen  „Science Based Targets“ Initiative (Initiative für wissenschaftsbasierte Ziele, kurz SBTi) geprüft und anerkannt.

Mehr Informationen zu Nachhaltigkeit bei Arla Foods: www.arlafoods.de/nachhaltigkeit/

Fakten zum Arla Werk Pronsfeld:

  • Größe: Größter Arla Produktionsstandort weltweit und eines der größten Milchwerke Europas. Die Gesamtfläche umfasst rund 55 Hektar, das entspricht 77 Fußballfeldern.
  • Milchlieferanten: Die Milch stammt von Arla Landwirtinnen und Landwirten aus dem Einzugsgebiet Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Luxemburg und Belgien mit der Wallonie und Flandern.
  • Verarbeitungsmenge 2022:  ca. 1,75 Mrd. kg verarbeitete Milch
  • Weltweiter Export: rund 70 Länder rund um den Globus, darunter China, Kuwait & die Malediven. Zentraler Standort für das internationale Geschäft der Arla Gruppe.
  • Produkte: spezialisiert auf haltbare Milchprodukte: Trinkmilch, Sahne, Milchmischgetränke, Kondensmilch, Schmand sowie Milchpulver, Butter und Mischstreichfette.

Erläuterung zu langfristige Stromkaufvereinbarung (PPA: Power Purchase Agreement) für Ökostrom:

Power Purchase Agreements, kurz PPA, sind mehrjährige Stromlieferverträge (bei Neuanlagen: mind. 5 Jahre bis zu 20 Jahre) zwischen Stromerzeugern und Stromverbrauchern. PPAs sind meistens an ein bestimmtes Projekt (z.B. Wind- oder Solarpark) gekoppelt, aus dem die erzeugte Energie sowie die dazugehörigen Herkunftsnachweise (HKN) stammen müssen. In Deutschland werden PPAs als Instrument für den Ausbau der erneuerbaren Energien immer wichtiger,  da sie den Bau und Betrieb der Anlagen unabhängig vom Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und von den entsprechenden EEG-Zulagen ermöglichen. Damit tragen PPAs auch zum Gelingen der Energiewende bei und sorgen dafür, dass Stromabnehmer, besonders auch große Industriekunden, langfristig mit Grünstrom versorgt werden.

Über Arla Foods

Arla Foods Deutschland ist Teil der europäischen Molkereigenossenschaft Arla und hierzulande unter anderem mit starken Marken wie dem Frischkäse Arla Buko, der Bio Trinkmilch Arla Bio und dem Butterprodukt Arla Kærgården im Einzelhandel vertreten. In Deutschland gehört Arla zu den Top Fünf Molkereien und beschäftigt rund 1.650 Mitarbeiter in zwei Milchwerken und der Deutschland-Zentrale in Düsseldorf. Zudem gehören insgesamt 1.400 deutsche Milchbauern als Mitglieder der Molkereigenossenschaft an. Rheinland-Pfalz ist ein sehr wichtiger Standort für die Genossenschaft mit dem größten Arla Werk weltweit, das sich in Pronsfeld befindet und mehr als 300 Arla Landwirtinnen und Landwirten in Rheinland-Pfalz, die Arla mit Milch beliefern. Die europäische Molkereigenossenschaft Arla mit Hauptsitz im dänischen Viby gehört den fast 9.000 Arla-Landwirtinnen und -Landwirten aus Deutschland, Belgien, Dänemark, Großbritannien, Luxemburg, Schweden und den Niederlanden. Das Unternehmen mit zirka 21.000 Mitarbeitenden erwirtschaftete 2022 einen globalen Umsatz von 13,8 Mrd. Euro. Weitere Informationen: www.arlafoods.de & www.arla.com

Über die Stadtwerke Trier

Die Stadtwerke Trier sind der Energie- und Infrastrukturdienstleister in Trier und der Region. Mit knapp 850 Mitarbeitenden in mehr als 50 Berufen kümmern sie sich um insgesamt zwölf unterschiedliche Sparten. Dazu gehören zum einen klassischen Versorgungsaufgaben wie sichere Strom-, Erdgas- und Wasserversorgung. Zum anderen aber auch umweltschonende Mobilität, energieeffiziente Schwimmbäder, energieneutrale Abwasserreinigung, intelligente Straßenbeleuchtung, moderne IT- und Telekommunikation oder nachhaltige Quartiere.

Alle Bereiche verbindet das Ziel, eine hohe Lebensqualität in der Region Trier nachhaltig zu gestalten. Grundlage dafür bildet die strategische Ausrichtung der SWT: Sie nutzen ihre Kernkompetenz Energie, um die Aufgaben der Daseinsvorsorge zukunftsorientiert zu entwickeln. Für die regionale Energiewende haben sie daraus folgende, externe Ziele abgeleitet:

1.            Bis 2030 alle Kunden mit grünem Strom aus der Region zu versorgen.

2.            Bis 2034 den städtischen ÖPNV energieneutral zu betreiben.

3.            Bis 2038 alle Kunden mit grüner Wärme aus der Region zu versorgen.

Parallel entwickeln sie intern alle Geschäftsbereiche schrittweise zu energieneutralen Standorten und Betrieben um. Dafür gilt unternehmensweit folgender Maßstab: Energie sparen, grüne Energieerzeugung vor Ort ausbauen, Energie speichern und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz ausregeln. So ist die Trierer Trinkwasserversorgung bereits klimaneutral. Das Klärwerk produziert so viel Energie, dass es den benachbarten Standort der technischen SWT-Betriebe und das eigene Rechenzentrum mit grüner Energie versorgen kann. Und die SWT-Parkhäuser decken ihren Strombedarf aus PV-Anlagen von ihren Dächern.

Quelle: Pressemitteilung SWT

Kategorien:
Energie · Nachhaltigkeit

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Autor(in): Stephan Kohler
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