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© Foto: Yannick Longerich
18. Oktober 2019

Radfahrer erkundeten mögliche Strecke des „Radschnellwegs Euregio“ von Aachen nach Herzogenrath-Kohlscheid

StädteRegion Aachen. Die Planungen für den „Radschnellweg Euregio” (RS 4) werden immer konkreter. Bislang konnte die mögliche Route vorwiegend auf Lageplänen nachvollzogen werden. Am vergangenen Samstag (12.10.) haben sich Bürgerinnen und Bürger vom Rad aus ein Bild von der geplanten Trasse im Teilabschnitt Aachen-Kohlscheid machen können. Ralf Oswald, der Radverkehrsbeauftragte der StädteRegion, leitete bei sonnigem Herbstwetter die Fahrradexkursion. Startpunkt war der Vorplatz des „Super C“ der RWTH Aachen. Vom Templergraben aus machte sich der Tross auf in Richtung Norden und begutachtete die wichtigsten Knotenpunkte, um die es bei der Entwurfsplanung geht.

Kohlscheid Kircheichstraße: Der Radweg zwischen der Kohlscheider Kämpgenstraße und der Zellernstraße kreuzt die Kircheichstraße. Der Radverkehr soll ab dieser Stelle Vorfahrt haben.
© Foto: Yannick Longerich

Das Interesse an Fahrrad-Mobilität in der Region steigt. Der Radschnellweg soll den Wunsch nach einer schnellen Direktverbindung der beiden Kommunen erfüllen. Als Vorbild gilt unter anderem der „Radschnellweg Ruhr“ (RS 1) zwischen Essen und Mülheim. Den ersten Antrag haben die Projektpartner StädteRegion Aachen, Stadt Aachen und Stadt Herzogenrath im Jahr 2011  bei einem Planungswettbewerb des Landes Nordrhein-Westfalen eingereicht. 2013 stand fest, dass der Antrag aus der Euregio zu den fünf Gewinnern der Ausschreibung gehörte. Seitdem ist viel passiert. Oswald informierte zum aktuellen Stand der Planung. Als Bauherren zeichnen sowohl die Stadt Aachen (alle Ortsdurchfahrten auf Aachener Stadtgebiet) als auch der Landesbetrieb Straßenbau (Aachener und Herzogenrather Abschnitte) verantwortlich.

Richtericher Markt: Eine kurze Pause gönnte sich die Truppe auf dem Richtericher Markt. Die tangierende Roermonder Straße würde eine Neuorientierung einzelner Marktteile bedeuten. Ralf Oswald (vorne im Bild) erläuterte die Ideen vor Ort. © Foto: Yannick Longerich

Neue Brücken, Minikreisverkehre, große Umgestaltungsmaßnahmen – so ein umfangreiches Projekt entsteht nicht von heute auf morgen, sondern braucht mehrere Jahre. Bevor sich die Bauarbeiter an den Ausbau des Radschnellwegs machen können, muss das Land außerdem in puncto Linienfindung und Teilabschnittsplanung noch grünes Licht geben. Für die Planer bestehe laut Oswald die Aufgabe darin, den Radverkehr vom Kfz-Verkehr möglichst zu trennen – eigene Radwege, Ampeln und Vorfahrtsregelungen dienen als Werkzeuge. In diesem Zusammenhang war die Gesetzesänderung auf Landesebene, Radschnellwege mit Landesstraßen gleichzustellen, von besonderer Bedeutung. Ein hochwertiger Belag soll die Strecke komfortabel gestalten. Innerorts soll die Trasse durchgehend beleuchtet sein, außerorts nur in Teilabschnitten. Auch der Winterdienst wird analog zur Landstraßenregelung gehandhabt.

 

Richtericher Markt: Eine kurze Pause gönnte sich die Truppe auf dem Richtericher Markt. Die tangierende Roermonder Straße würde eine Neuorientierung einzelner Marktteile bedeuten. Ralf Oswald (vorne im Bild) erläuterte die Ideen vor Ort. © Foto: Yannick Longerich

Erster Haltepunkt war der südliche Anfang der Rütscher Straße, die laut aktuellem Planungsstand in eine „Fahrradstraße” umgestaltet werden soll. Im nördlichen Verlauf soll eine Brücke über die Kohlscheider Straße und den Toledoring entstehen, welche in den „Alten Bahndamm” Richtung Aachen-Laurensberg mündet. Bis zur Brücke würde die Baulast bei der Stadt Aachen liegen, erläuterte Oswald. Das Land wiederum zeichnet im darauffolgenden Abschnitt verantwortlich: Die Strecke folgt dem Bahndamm bis zur Laurensberger Schlossparkstraße auf Höhe der Einmündung Tittardsfeld. Bislang müssen Radfahrer wie Fußgänger „Serpentinen” überwinden, die sie vom Damm hinunter auf die Schlossparkstraße führen. Eine neue Brücke über die querende Schlossparkstraße soll den weiteren Verlauf des Bahndamms mit dem ersten Abschnitt verbinden. Dies wäre die erste barrierefreie Direktverbindung zwischen Aachen und Laurensberg seit den 60er-Jahren.

Das im nördlichen Bereich des Bahndamms parallel verlaufende Tittardsfeld diente als „Ausweichstrecke” für die noch nicht vorhandene Brücke. Künftig soll jener Weg jedoch als Zu- und Abfahrt für den Radschnellweg fungieren. Der weitere, nördliche Verlauf des Tittardsfelds soll auf einem kurzen Abschnitt in Form einer Fahrradstraße als Verbindung zu einer neuen Führung entlang der Bahn bis zur Bahnunterführung an der Roermonder Straße genutzt werden. Geplant ist, den Verkehr des Radschnellwegs mit der Bahnunterführung zusammenzulegen und parallel zum Bahnverkehr zu führen.

Die Radlergruppe nutzte an diesem Vormittag noch den Verlauf der Roermonder Straße und machte Halt an der Einmündung Horbacher Straße. Hier soll ein neuer Kreisverkehr für zusätzlichen Komfort sorgen. Über einen eigenen Arm soll hier der Radverkehr beider Richtungen geführt werden. Auf der weiteren Roermonder Straße ist ein großzügiger Radweg auf der linken Seite geplant. Am Richtericher Markt gab es eine kurze Pause. Auch hier werde laut Oswald eine Neuorientierung des Radverkehrs und einzelner Marktabschnitte vonnöten sein.

Im „kommunalen Grenzgebiet” konnte sich die Gruppe dann etwas vom parallel fließenden Verkehr der Roermonder Straße „erholen”: Küppershofweg, Hasenwaldstraße, der Feldweg zur Dornkaulstraße und Kämpgenstraße führten über einen abzweigenden Radweg bis zur kreuzenden Kircheichstraße in Kohlscheid. Sowohl die nachfolgende Zellerstraße als auch die „Alte Bahn” bis zur Weststraße sollen den Status einer Fahrradstraße erhalten – Vorfahrt für Radler inklusive. Minikreisverkehre sollen Konflikte mit Kraftfahrzeugen zusätzlich verringern. Am Kohlscheider Markt, der nicht auf der Route des Radschnellwegs liegt, endete die Exkursion. Nach dem interessanten Tag ist bei den Teilnehmenden die Vorfreude auf die endgültige Realisierung des Projekts nochmals gestiegen. Viele wünschten sich, demnächst auch den Teilabschnitt des Radschnellwegs von Kohlscheid bis zum Herzogenrather Bahnhof zu erkunden.

 

Kontakt:
Detlef Funken

StädteRegion Aachen
52090 Aachen
Telefon +49(241)51981300
Telefax +49(241)519881300
E-Mail: Detlef.Funken@staedteregion-aachen.de
http://www.staedteregion-aachen.de

Kategorien:
EWIV · Mobilität · Tourismusregion

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Autor(in): Klaus Schäfer
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