Peter Lorenz Könen bilanziert pünktlich zum Bergfest am 4./5.Juli die Geschichte der bekannten Mechernicher „Bergkapelle 1870 – 2015“ – 100 Seiten Historie und Gegenwart am Bleiberg mit 70 Abbildungen
Mechernich – Pünktlich zum Bergfest am Wochenende 4./5. Juli hat der Mechernicher Heimathistoriker Peter Lorenz Könen, der selbst Mitglied der Bergkapelle ist, eine 100seitige Chronik des 1870 gegründeten Traditions-Blasorchesters herausgebracht, das weit über den Bleiberg hinaus in Eifel und Rheinland Popularität erlangt hat.
Die reichhaltig illustrierte Festschrift mit dem Titel „Bergkapelle Mechernich – 145 Jahre Leben in Tradition“ ist während des Festes auf dem Gelände des Mechernicher Bergbaumuseums und der Glück-auf-Halle für zehn Euro erhältlich, danach unter anderem beim Autor selbst (Tel. 02443/1203, EP.koenen@t-online.de)
Könen schreibt in seinem Vorwort, dass er seit 1995 an dem Buch recherchiert hat. Er hat viele Archive durchforscht und frühere Musiker befragt. Im Anhang listet er alle Auftritte des Orchesters seit dem ersten Gemeinschaftskonzert mit dem Hosteler Gesangverein „Arion“ und dem MGV Kommern am 5. Februar 1871 auf.
Unter anderem beleuchtet Peter-Lorenz Könen, der wie sein Vater Anton Könen die Musik und die Erforschung der Heimat- und Bergbaugeschichte zu seinen Steckenpferden gemacht hat, die wirtschaftliche und soziale Situation in Mechernich zur Zeit der Gründung des „Knappen-Harmonie-Vereins“ am 16. Januar 1870. Sein Buch ist ein Stück Eifeler Kulturgeschichte.
Qualitativ so gut wie eine preußische Militärkapelle
Das Orchester erwarb sich rasch den Ruf eines „nebenberuflichen Werksorchesters“. Die musikalische Qualität wurde mit der von Militärkapellen vergleichen. Tatsächlich befanden sich auch eine Reihe ehemalige Instrumentalisten des preußischen Heeres unter den bis zu 4500 Beschäftigten des Mechernicher Bleibergwerks und seiner Nebenbetriebe. Mit zur Qualität soll aber auch die „straffe Führung“ der Kapelle beigetragen haben.
Interessant an der Satzung, schreibt Peter Lorenz Könen, ist vor allem der Passus zur Auflösung der Bergkapelle: Das eventuell verbliebene Barvermögen soll nämlich zu gleichen Teilen unter den Musikern verteilt werden, die gegen die Auflösung der Kapelle stimmen. Vielleicht hat das mit zur Langlebigkeit der Bergkapelle beigetragen, zu der heute auffallend viele junge Instrumentalisten gehören.
Ulrich „Uli“ Poth ist seit 1987 ununterbrochen Orchesterleiter, davor schwang sein Bruder Martin kurz den Dirigentenstab. Von den ersten Dirigenten Hack (1870 – 1889) und Heizer (1889 – 1919) ließen sich nicht einmal mehr der Vornamen feststellen, dann übernahmen Hermann Virnich und Peter Krupp den Dirigentenstab, gefolgt von Clemens Stoffels (1971 – 1985).
Peter Lorenz Könen hat das Buch im festen Einband (Hardvover) im Din-A-4-Format herausgebracht. Es hat ziemlich genau 100 Seiten und 69 Abbildungen. Eine ganze Reihe Mechernicher Unternehmen haben die Herausgabe durch Anzeigen mitfinanziert. Nach dem Bergfest sind die Bücher über die Mitglieder der Bergkapelle und den Autor selbst zu beziehen.
pp/Agentur ProfiPress