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24. August 2023

Nationalparkleiter Dr. Michael Röös in den Ruhestand verabschiedet

Mehr als 200 Gäste waren zu der offiziellen Verabschiedung von Dr. Michael Röös in den Großen Kursaal nach Schleiden-Gemünd gekommen. Wegbegleiter aus Politik und Nationalparkfachkreisen richteten gestern Vormittag ihre Abschiedsworte an den zweiten Leiter des Nationalparks Eifel. „Der Nationalpark Eifel ist eine absolute Erfolgsgeschichte des Naturschutzes in NRW. Dazu hat Herr Dr. Röös als Leiter des Nationalparks und in seinen vorherigen Funktionen von Anfang an maßgeblich beigetragen. Es ist beachtlich, was Herr Dr. Röös und sein Team hier gemeinsam mit der Region auf die Beine gestellt haben – vom Schutz der Natur über die Schaffung Presseverteiler, Zeitschriften, Verbände-Wandern von Naturerlebnis- und Umweltbildungsangeboten bis zur Forschung und nachhaltigen Regionalentwicklung. Das ist vorbildlich und ein toller Gewinn für Natur und Mensch – dafür bedanke ich mich ganz herzlich“, würdigte NRW-Umweltminister Oliver Krischer in seiner Ansprache bei der offiziellen Abschiedsveranstaltung im Kurhaus in Schleiden-Gemünd den aus dem Amt scheidenden Nationalparkleiter.

Daniel Hartmann, Leiter der Landesforstverwaltung NRW überreichte Dr. Röös im Anschluss die Ruhestandsurkunde. Die Leidenschaft für den besonderen Schutzgedanken des Nationalparks fasste der Landesforstchef NRW so zusammen: „Bei Ihrer Arbeit hatten Sie den Hauptschutzzweck des Nationalparks immer fest im Blick, sprich „den ungestörten Ablauf der natürlichen Entwicklung zu gewährleisten“. Und das vor dem Hintergrund, dass die Flächen des heutigen Nationalparks über Jahrhunderte menschlich beeinflusst und Renaturierungen in den ersten Jahren unausweichlich waren. Das von Dr. Röös koordinierte 4,2 Millionen umfassende Life+-Projekt „Wald Wasser Wildnis“ war ein Meilenstein“. Das Projekt wurde gemeinsam mit der Biologischen-Station der Städteregion Aachen erfolgreich umgesetzt. 100 Wanderbarrieren wurden in Bächen beseitigt und 80 Kilometer naturnahe Bäche wiederhergestellt.

Dr. Röös hat den Nationalpark Eifel von Beginn an begleitet. 2003 wurde er von der Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten NRW (LÖBF) an das Staatliche Forstamt Schleiden abgeordnet, um als Dezernent das Projekt Nationalpark Eifel mit aufzubauen.  Das Gebiet des Nationalparks war ihm nicht neu. Er hatte von 1991 bis 1994 den Forstplanungsbezirk Eifel mit Sitz im Staatlichen Forstamt Schleiden geleitet und dort u.a. den Waldpflegeplan für das neue Waldnaturschutzgebiet Kermeter, das heute das Herzstück den Nationalparks ist, verfasst. Außerdem hat Dr. Röös mit Dr. Andreas Pardey, später ebenfalls Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung im Fachgebiet Forschung, 2002 bei der Landesanstalt für Ökologie den entscheidenden Bericht zur Eignung des auslaufenden Truppenübungsplatzes Vogelsang mit umgebenden Staatswaldflächen als Nationalpark erarbeitet. Auslöser für die Idee, einen Nationalpark einzurichten, war Ende 2001 die Ankündigung der belgischen Streitkräfte, den Truppenübungsplatz Vogelsang aufzugeben.

Für die manchmal sensiblen Debatten habe er stets das „richtige Händchen“ gehabt. Sowohl während der ersten Jahre als Fachgebietsleitung für Forschung und Dokumentation bei so schwierigen Verhandlungen wie zum Wegeplan oder zur Waldentwicklung, aber auch die letzten sieben Jahre als Leiter. Dabei geholfen habe ihm seine umfassende Allgemeinbildung. Gerne zitierten die Redner bei der Verabschiedung seinen langjährigen Wegbegleiter und Kollegen Dr. Jochen Spors, der ihn anlässlich seines Antritts als Leiter der Nationalparkverwaltung im August 2016 als „Enzyklopädisten in Wald- und Naturfragen“ beschrieben hatte.

Bereits heute werde auf mehr als der Hälfte der Gesamtfläche auf Holzentnahmen und andere Nutzungen verzichtet. Über 2.600 gefährdete Arten finden in dem einzigartigen Schutzgebiet einen Lebensraum.

„Michael Röös hat immer wieder den schwierigen Spagat geschafft, einerseits sehr konsequent für die Nationalpark-Idee „Natur Natur sein lassen“ einzutreten und andererseits die Notwendigkeit naturnah bewirtschafteter Wälder zu vertreten. Die Botschaft, dass wir beides brauchen, die unbewirtschafteten Wälder und die bewirtschafteten Wälder, ist schwer zu vermitteln. Michael Röös ist das immer wieder hervorragend gelungen“, so Thomas Kämmerling, Leiter Wald und Holz NRW.

Die wichtige Rolle, die der Nationalpark in der gesamten Region spiele, fasste der für die „Kommunale Nationalpark-Familie“ sprechende Bürgermeister der Nationalpark-Stadt Schleiden, Ingo Pfennings, zusammen. „Die wichtige Rolle, die der Nationalpark in der gesamten Region spiele, fasste der für die „Kommunale Nationalpark-Familie“ sprechende Bürgermeister der Nationalpark-Stadt Schleiden, Ingo Pfennings, zusammen: „Auch wenn die Gründung des Nationalparks zu Diskussionen geführt hatte, so ist mittlerweile zusammengewachsen, was zusammen gehört. Der Nationalpark Eifel ist ein Teil der DNA unserer Region geworden und muss ganz klar als Kommunalgrenzen überschreitendes Erfolgsprojekt bezeichnet werden – ein Resultat, zu dem auch Dr. Röös maßgeblich beigetragen hat.” Neun Nationalpark-Kommunen (Heimbach, Hellenthal, Hürtgenwald, Kall, Mechernich, Monschau, Nideggen, Schleiden, Simmerath) aus drei Landkreisen (Städteregion Aachen, Kreis Düren und Euskirchen) beherbergen den Nationalpark.

Die Dienstzeit des Nationalparkleiters Dr. Michael Röös endet Ende August. Bis zur Neubesetzung der Leitung übernimmt der bisherige stellvertretende Leiter und Fachgebietsleiter für Kommunikation und Naturerleben Michael Lammertz die Aufgabe kommissarisch.

 

Kontakt und weitere Infos:
Marie Bartning
Wald und Holz NRW/Nationalparkverwaltung Eifel
Fachgebiet Kommunikation und Naturerleben

bartning@nationalpark-eifel.de
www.nationalpark-eifel.de[/

Kategorien:
Tourismusregion

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Autor(in): Klaus Schäfer
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