Um die von der Bundesregierung vorgegebene Senkung des CO2-Ausstoßes bis 2030 um 55% gegenüber 1990 zu erreichen, muss deutlich mehr Verkehr auf den ÖPNV verlagert werden – trotz der insbesondere auch für den ÖPNV negativen Auswirkungen und großen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie.
Ein umfangreiches strategisches Gutachten im Auftrag des Aachener Verkehrsverbunds (AVV) zeigt nun, was für eine erfolgreiche Verkehrs-wende im AVV vor allem nötig ist: ein dichteres Angebot und eine deutlich bessere finanzielle Ausstattung des öffentlichen Verkehrs. Die Gutachter schlagen daher neue Instrumente zur ÖPNV-Finanzierung vor und zeigen auch den hierfür erforderlichen rechtlichen Anpassungsbedarf auf Landesebene auf.
Das Gutachten des Beratungsunternehmens civity Management Consultants im Auftrag des AVV formuliert klare Ergebnisse und Empfehlungen:
Für Hans-Peter Geulen, den Geschäftsführer des Aachener Verkehrsverbundes, steht fest: „Die Verkehrswende ist auch im AVV machbar. Nur ein stärker ausgebauter und somit attraktiverer ÖPNV wird perspektivisch zu deutlich mehr Fahrgästen und einem höheren Marktanteil des öffentlichen Verkehrs im AVV führen.“
Dr. Tim Grüttemeier, Städteregionsrat der StädteRegion Aachen und AVV-Verbandsvorsteher ergänzt: „Ein starker ÖPNV ist unabdingbare Voraussetzung für die Entwicklung multimodaler Verkehrsnetze, wie wir sie im Rahmen des Strukturwandels schaffen wollen. Ein zentrales Element dieses Netzes wird dabei der MobilitätsHub am Forschungsflugplatz Aachen Merzbrück sein, der insbesondere die Pendlerströme in Richtung Oberzentrum Aachen bündeln und neu verteilen wird.“
Sibylle Keupen, Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen, hat die Umsetzung fest im Blick: „Die Stadt Aachen will bis 2030 100% klimaneutral aufgestellt sein und geht dabei deutlich schneller voran als die Bundesregierung es vorgibt. Das setzt ganz klar auch eine Transformation des ÖPNV voraus. Im kommunalen Integrierten Klimaschutzkonzept der Stadt Aachen sind umfangreiche Maßnahmen zur Ausweitung des ÖPNV dargestellt. Die Stadt Aachen möchte in den nächsten Jahren zusätzliche Mittel in Höhe von rund 36 Mio. Euro netto investieren, um das Angebot auf den Schnellbusachsen, im innerstädtischen City-Takt, aber auch an den Wochenenden sowie im on-Demand-Verkehr in der Fläche zu attraktivieren. Die Umsetzung der ambitionierten Ziele kann aber nur gemeinsam gelingen.“
Stadt Aachen und StädteRegion Aachen initiieren dazu gemeinsam mit AVV, ASEAG und weiteren Mobilitätsdienstleistern themenspezifische Arbeitsgruppen, in denen in den Zukunftsfeldern „Starke Achsen“, „Mobilstationen und Multimodalität“, „Regionale Radinfrastruktur“ und „Finanzierung Mobilitätswende“ innovative Ideen und deren Umsetzung entwickelt werden.
Hintergrund
Der Aachener Verkehrsverbund (AVV) hat im Herbst 2020 gemeinsam mit den vier Aufgabenträgern (Stadt Aachen, StädteRegion Aachen, Kreis Düren und Kreis Heinsberg) ein umfassendes Gutachten zur „Untersuchung von Maßnahmen zur Stärkung des ÖPNV im AVV“ in Auftrag gegeben.
Das Gutachten von civity Management Consultants soll die Entscheidungs-grundlage für Maßnahmen verbreitern, die den Modal-Split nachhaltig zu Gunsten von öffentlichem Verkehr und Umweltverbund verändern. Im Fokus der Untersuchung standen dabei die Handlungsfelder ÖPNV-Angebot, Tarifgestaltung, Marketing, Digitalisierung im ÖPNV und Finanzierung.
Pressekontakt:
Aachener Verkehrsverbund GmbH
Markus Vogten
Pressesprecher
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