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26. Februar 2021

Marsmission mit Eifeler Hilfe

Die NASA-Mission Perseverance wäre ohne das Radioteleskop Effelsberg nicht möglich. Auch ein Unternehmen aus der Region Aachen ist beim Erfolg der Marsmission Ausschlag gebend.

Beharrlichkeit zahlt sich aus. Diese Tugend gab der NASA-Marsmission „Perseverance“ den Namen, das Wort bedeutet übersetzt Ausdauer oder eben Beharren. Für ihre Beharrlichkeit sind auch die Bewohner des Mittelgebirges Eifel schon seit der römischen Antike bekannt. Doch die Region trägt zum Erfolg der galaktischen Reise vor allem handfest bei: Das Radioteleskop Effelsberg bei Bad Münstereifel ist eines von zweien, welches die aktuelle Mission überwacht. Es gehört mit hundert Metern Durchmesser wie auch das Pendant in den Appalachen in West Virginia zu den größten beweglichen Teleskopen der Welt.

Mit dem gigantischen „Lauscher“ in Effelsberg konnten die WissenschaftlerInnen des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie an der Uni Bonn den Verlauf der Marssonden-Landung verfolgen. Veränderungen in der Frequenz der Funksignale ließen entsprechende Rückschlüsse zu, so dass die ForscherInnen in der Eifel als erste wussten: Es hat funktioniert! Nun ist die Eifel quasi mit einem Ohr stets auf dem Mars, um zu überwachen, was die Ende Juli 2020 von Cap Canaveral aus gestartete Sonde im „Jezeró Crater“ tut. Die Funksignale bewegen sich zwar in Lichtgeschwindigkeit, dennoch brauchen die Lebenszeichen vom roten Planeten elf Minuten, bis sie in der Eifel ankommen.

Das Radioteleskop ist seit 1972 in Betrieb und dient der Beobachtung von Strahlung aus dem gesamten All. Pulsare, Magnetfelder der Milchstraße und anderer Galaxien, Sternentstehung oder Schwarze Löcher werden von hier aus gemessen. Mit einer Oberfläche von 7850 Quadratmetern, einer Kippfähigkeit von 90 Grad und einer Drehfähigkeit von 360 Grad der 3200 Tonnen schweren Stahlkonstruktion ist sie Europas leistungsfähigste Anlage ihrer Art. Besucher können in einem Pavillon populärwissenschaftlichen Vorträgen lauschen – allerdings mit Handys im Flugmodus.

Damit die Marssonde Perseverance beweglich ist, wurden spezielle Lager am ausfahrbaren Arm, an den Rädern oder im Bohrkern entwickelt. Sie stammen ebenfalls aus der Eifelregion, nämlich aus dem Technologiepark Herzogenrath bei Aachen. Cerobear heißt die 1989 als Spin-off des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnologie IPT gegründete Hightech-Schmiede mit rund 130 hoch qualifizierten Beschäftigten.

Kategorien:
Innovation

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Autor(in): Stephan Kohler
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