Kreis Düren. “Ich war sprachlos und sehr erfreut, als mich Landrat Wolfgang Spelthahn im März angerufen hat, um mir mitzuteilen, dass die Jury mir den Kunstpreis des Kreises Düren 2017 einstimmig zu erkannt hat. Dieser Preis ist eine Bestätigung und Anerkennung meiner langjährigen Arbeit”, berichtete Claudia Kallscheuer am Mittwoch (20. September) im großen Sitzungssaal des Kreishauses Düren. Dort wurde die Ankündigung in einem feierlichen Rahmen in die Tat umgesetzt. Unter kräftigem Beifall der Gäste überreichte Landrat Wolfgang Spelthahn der Dürenerin die Trophäe, Blumen und einen Scheck über das Preisgeld von 5000 Euro. Damit aber nicht genug: Verbunden mit der seit 2003 im Zweijahres-Rhythmus verliehenen Auszeichnung ist immer auch eine Einzelausstellung. “Nun dürfen wir uns auf die Vernissage im März 2018 im Leopold-Hoesch-Museum freuen”, blickte Landrat Wolfgang Spelthahn ein halbes Jahr nach vorne.
Die Konkurrenz um den achten Kunstpreis war so groß wie nie zuvor. “Es sind Bewerbungen von 30 Künstlerinnen und Künstlern mit professionellem Anspruch eingegangen. Wir hatten wirklich die Qual der Wahl”, berichtete der Landrat. In der Jury sind die Kreistagsfraktionen ebenso vertreten wie namhafte Kunstexperten.
Claudia Kallscheuer ist ausgebildete Schneiderin und hat Anfang der 1990er Jahre Modedesign und später intensiv Malerei studiert. Folgerichtig prägen textiles Material und textile Techniken ihr gesamtes bisherige Oeuvre. In diesem Frühjahr ist sie aus ihrer Wahlheimat Berlin nach Düren zurückgekehrt.
Prof. Dr. Frank Günter Zehnder, Direktor der Internationalen Kunstakademie Heimbach, hielt die Laudatio: “Die Künstlerin zeichnet sozusagen mit dem Garn und malt auch mit ihm. Seit Jahren vergeht kein Tag, ohne dass sie damit gearbeitet hat. Sie besitzt eine in Material und Form sehr individuelle Kunstsprache, die sie stetig, konsequent und innovativ weiterentwickelt. Ihre Kunst ist von einer besonderen Art und fiel – schlicht und einfach – der Jury auf”, wusste der Kunsthistoriker zu berichten.
Neben Stoffen und Garnen benutzt die Preisträgerin Tafel- und Schelllack, Binder, Wachs und Nagellack, Heißkleber, Tusche und Acryl zur Herstellung von innovativen Kunstwerken. Seit vier Jahren bestickt sie ununterbrochen textile Teebeutel, zum Beispiel mit dem Datum und dem Bio-Wetter. Diese bewahrt sie hängend auf. Prof. Zehnder: “Obwohl jedes Werk klein ist, handelt es sich um ein Mammut-Projekt, auf dessen Ergebnis man gespannt sein darf.”
Mit der Unterstützung der Sparkasse Düren hat der Kreis Düren seinen Kunstpreis nun zum achten Mal verliehen, um das große Potenzial der Künstler sichtbar zu machen, die im Kreis Düren geboren wurden oder lange Zeit in ihm gearbeitet haben. Volker Saul, Julia Seidensticker, Thomas Keller und Klaus Dauven wurden bislang für aktuelles Schaffen gewürdigt. Dr. Herbert Falken, Herb Schiffer und Ulrich Rückriem wurden für ihr Lebenswerk geehrt; Prof. Walter Dohmen wird 2019 in diesen Kreis aufgenommen.
In einem Grußwort wandte sich Käthe Rolfink, Vorsitzende des Kreis-Kulturausschusses, an die Gäste, unter denen mit dem Kreuzauer Klaus Dauven auch der Preisträger des Jahres 2013 war. Am Büfett klang die Preisverleihung aus, die von Wolfgang Greiß und Martin Veenstra musikalisch gestaltet wurde.
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