Jugendkirche „New Key“ zum wiederholten Mal in St. Agnes, Mechernich-Bleibuir, zu Gast – Vorbereitungscrew um Pfarrer Hardy Hawinkels beschäftigte sich mit Zukunftsfragen und pessimistischen wie optimistischen Sichtweisen aufs eigene Leben – Rainer Wahnsinn lieferte die Musik ins proppenvolle Gotteshaus
Mechernich-Bleibuir – Zum wiederholten Male verwandelte sich die Pfarrkirche St. Agnes in Bleibuir mit Licht- und Dekorationseffekten in die Eifeler Jugendkirche „New Key“. Diese von Jugendseelsorger Hardy Hawinkels erfundene und geführte Bewegung ist eine Art junger „Kirche auf Tournee“.
Jeden Monat findet die New-Key-Messe an einem anderen Ort statt. Die teilnehmende Gemeinde ist aber zu einem erheblichen Teil dieselbe: Die Leute, zum Teil ganze Familienbünde, ziehen dann mit und nehmen an den Jugendmessen in unterschiedlichen Kirchengebäuden teil. Auch kommen immer viele Jugendliche aus der gastgebenden Pfarre, aber auch ältere, jung gebliebene Christen werden regelmäßig gesichtet.
Der Oktobergottesdienst findet beispielsweise in Mützenich (26.10) statt, im November sind Hardy Hawinkels und seine Gemeindemitglieder in Keldenich zu Gast (16.11, jeweils 18 Uhr). Am letzten Septembersonntag zeigten die vollständig zugeparkten Bleibuirer Straßen jetzt auch dem ortsfremden Durchgangsverkehr an, dass es im Dorf etwas Besonderes zu feiern gab.
Die meisten hätten vermutlich erstaunt angehalten und hätten mal in der Kirche nachgeschaut, wenn sie gewusst hätten, dass ausgerechnet ein katholischer Gottesdienst solche Menschenscharen anzulocken vermochte. Pfarrer Hardy Hawinkels hatte auch diese – wie alle anderen New-Key-Messen – gemeinsam mit den jungen Christen aus der gastgebenden Ecke vorbereitet. Und zwar einige Wochen lang.
Diesmal setzte sich das Team aus einer Handvoll Firm-Anwärterinnen und drei älteren jungen Erwachsenen zusammen. Auch die Themenvorgabe für den Gottesdienst („The Day after Tomorrow“ = Übermorgen . . .) stammte aus dem Vorbereitungsteam, das auch Texte und Lieder gemeinsam mit Hardy Hawinkels ausgesucht hatte.
Schlechtes Zeugnis und ein zerrissenes Familienfoto
Mit Lampen, Lichterketten, bunten Tüchern, Tafeln und Gasbetonsteinen war die Kirche dekoriert und illuminiert worden. Die Bänke wurden umgeräumt, der Altar in die Mitte der Gemeinde gerückt. Im Chor nahmen Kirchenmusiker Rainer Pütz und seine Sacro-Pop-Band „Rainer Wahnsinn“ Aufstellung, um die flott und geistreich durch-choreographierte Jugendliturgie musikalisch zu unterstützen.
Die Vorbereitungscrew hatte eine Optimismus-Ecke im Gotteshaus St. Agnes eingerichtet, ebenso eine Pessimismus-Ecke. In ersterer waren ein (schlechtes) Zeugnis, zerrissene Klassenarbeitshefte und Geldscheine zu finden, auch ein in zwei Teile gerissenes Familienfoto war dabei. In der optimistischen Variante markierten Steine zum Beispiel Geld, Zeit, Kraft, Ausdauer, Vertrauen, Gott, Freunde, Familie, Mitgefühl, Geduld, Chancen und Erholung.
Analog zu den Utensilien formulierten die jungen Christen aus dem Vorbereitungsteam Botschaften optimistischer und pessimistischer Natur. „Ich werde es doch eh zu nichts bringen“, ließ sich Claudia Meyer aus der Pessimisten-Ecke vernehmen, während sich ihre optimistische Schwester Steffi schon darauf freute, in ihrem Leben bei vielen Reisen die Welt zu erkunden.
Am Ende gab es Steine der Ermutigung aus der Optimisten-Ecke für alle Gottesdienstteilnehmer, Saft und Brot. Mit einem heiteren und einem traurigen Blick wurde am Rande die Jugendbeauftragte Heike Klinkhammer verabschiedet, die aus dem hauptberuflichen ins nebenberufliche Lager des Bistums Aachen wechselt. Und zwar auf eigenen Wunsch, denn die Autorin Heike Klinkhammer braucht mehr Zeit für ihre eigenen Buchprojekte.
Es gab Applaus für die Theologin, die auch für die Jugendarbeit in St. Agnes Bleibuir, in Mechernich-West und in der GdG St. Barbara am ganzen Mechernicher Bleiberg zuständig war. Und Blumen von der Jugendseelsorge-Chefs Peter Plum und Hardy Hawinkels.
pp/Agentur ProfiPress