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12. August 2014

Eifeler Blutspende-Marathon ist „echte Erfolgsgeschichte“

Rotes Kreuz im Kreis Euskirchen mit Resonanz der Blutspende-Aktion zufrieden – 78 Erstspender – Gleichzeitige Typisierungsaktion – Stamm-Spender Landrat Günter Rosenke kam direkt aus Urlaub

Nordeifel/ Mechernich – Reisen zum Mond scheinen inzwischen kein Problem mehr zu sein. Lebensspendendes Blut künstlich herzustellen hingegen, ist immer noch nicht möglich. So sind die Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes auf Menschen angewiesen, die ihr eigenes Blut spenden, das in Notsituationen benötigt wird, um Leben zu retten.

Auch Mitglieder weiterer Hilfsorganisationen wie dem Technischen Hilfswerk und der Feuerwehr unterstützten das Rote Kreuz beim Blutspendemarathon. Hier zwei Freiwillige Feuerwehrmänner der Löschgruppe Obergartzem auf der Ruheliege nach ihrer Spende. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

Auch Mitglieder weiterer Hilfsorganisationen wie dem Technischen Hilfswerk und der Feuerwehr unterstützten das Rote Kreuz beim Blutspendemarathon. Hier zwei Freiwillige Feuerwehrmänner der Löschgruppe Obergartzem auf der Ruheliege nach ihrer Spende. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

In den Sommermonaten sinkt jährlich die Anzahl derer, die zum Aderlass gehen, wie Rolf Klöcker, der Geschäftsführer des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen in der Nordeifel, zu berichten wusste. „Um diesen Engpass abzufedern, haben wir vor neun Jahren den Blutspende-Marathon in den Sommermonaten ins Leben gerufen“, sagte Klöcker beim diesjährigen Blutspendemarathon, der wieder in den Räumlichkeiten der Firmenicher Diskothek Ton-Fabrik der Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat stattfand.

Nach der Anmeldung konnten sich die Spender an einer Typisierungsaktion beteiligen. „Einmal pieksen, zweimal helfen“, lautete das Motto. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

Nach der Anmeldung konnten sich die Spender an einer Typisierungsaktion beteiligen. „Einmal pieksen, zweimal helfen“, lautete das Motto. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

Ein Jahr vor dem runden Jubiläum – 2015 findet der 10. Blutspendemarathon statt – sprechen die Rotkreuzler von einer echten Erfolgsgeschichte. „Wir haben uns am Anfang nicht erträumen können, dass der Blutspende-Marathon so ein erfolgreiches Modell wird“, freute sich Rolf Klöcker. „Wir sind mit der gesamten Veranstaltung sehr zufrieden“, bilanzierte er. „Die Lokalität ist bestens. Das geht nur, weil viele Akteure an einem Strang ziehen.“ Damit galt sein Dank auch dem Rotkreuz-Schirmherrn und Landrat Günter Rosenke, dem Rotkreuz-Vorsitzenden Erwin Doppelfeld, der Blutspendebeauftragten Edeltraud Engelen, der Stadt Mechernich, Arnold Tilz und Christian Reiners von der TON-Fabrik sowie den Sponsoren Guido Bauer von „Schäfer Reisen“, Eifel-Therme-Betriebsleiter Jörg Schaefer und der Agentur ProfiPress.

Die Diskothek „Ton-Fabrik“ in der Zikkurat hatten die Rotkreuzler nicht nur wegen der Größe der Halle ausgewählt. Mit dem Veranstaltungsort sollen auch speziell junge Menschen für das Thema interessiert und Erstspender gewonnen werden. Zum ersten Mal war es beim Blutspende-Marathon auch möglich, sich Typisieren zu lassen. In Kooperation mit der Stefan-Morsch-Stiftung wurde gezielt zu einer „Hilfe für Krebspatienten“ aufgerufen. Die Daten der Typisierungsaktion kommen in eine weltweite Datei.

Die Helfer des Blutspendedienstes West bereiteten das Einstechen der Nadel vor. Nur ein kurzer Pieks - und das lebensspendende Blut konnte fließen. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

Die Helfer des Blutspendedienstes West bereiteten das Einstechen der Nadel vor. Nur ein kurzer Pieks – und das lebensspendende Blut konnte fließen. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

Bei der jüngsten Veranstaltung zählte Edeltraud Engelen 520 Spender, darunter 78 Erstspender.

Kurz nach dem sich die Tore der Ton-Fabrik geöffnet hatten, strömten die ersten Spender zur Blutspende-Aktion. Im Eingangsbereich wurden sie unter anderem vom Rotkreuz-Kreisbereitschaftsleiter Jürgen Houbé persönlich empfangen. Dort erhielten die Freiwilligen auch ein kleines buntes, Heftchen, das über die Blutspende im Allgemeinen informiert.

Vor der eigentlichen Spende wurden Körpertemperatur, Blutfarbstoff, Puls und Blutdruck überprüft. In einem Fragebogen musste man Fragen zu seinem Gesundheitszustand beantworten. Alle Fragen wurden vertraulich mit einem Arzt besprochen. Wenn der sein „OK“ zum Blutspenden erteilte, nahmen die Spender auf einer der 30 Liegen Platz. Da, wo wenigen Stunden zuvor noch Party-Besucher ausgelassen feierten.

Freuten sich über den Erfolg des 9. Blutspende-Marathons (v.l.): Blutspendebeauftragte Edeltraud Engelen, Rotkreuz-Geschäftsführer Rolf Klöcker, Rotkreuz-Kreisverbandsvorsitzender Erwin Doppelfeld, Landrat und Rotkreuz-Schirmherr Günter Rosenke und Petra Klostermann, die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim Blutspendedienst West. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

Freuten sich über den Erfolg des 9. Blutspende-Marathons (v.l.): Blutspendebeauftragte Edeltraud Engelen, Rotkreuz-Geschäftsführer Rolf Klöcker, Rotkreuz-Kreisverbandsvorsitzender Erwin Doppelfeld, Landrat und Rotkreuz-Schirmherr Günter Rosenke und Petra Klostermann, die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim Blutspendedienst West. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

Die meisten Erstspender waren überrascht, wie harmlos das Pieksen ablief. Kein Wunder, denn die Mitarbeiter des Blutspendedienstes West aus Breitscheid rückten mit geschulten Helfern an, die die Freiwilligen den Einstich kaum spüren ließen. In der Regel dauert eine Blutspende fünf bis zehn Minuten. Im Vorfeld wurden noch einige Proberöhrchen für verschiedene Tests im Labor abgefüllt. „Angst vor Blutarmut muss man nicht haben“, sagte Petra Klostermann, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim Rotkreuz-Blutspendedienst West. „Jeder Mensch hat etwa fünf bis sechs Liter Blut. Bei einer Spende entnehmen wir nur einen halben Liter Blut. Den Blutverlust steckt man locker weg“, erläuterte sie.

Zu den Stamm-Spendern zählt auch der Landrat des Kreises Euskirchener, Günter Rosenke, der gleichzeitig auch Schirmherr des Roten Kreuzes ist. „Ich komme direkt aus meinem Urlaub und bin immer gerne hier“, sagte Rosenke. Nach der Spende ging es für ihn und die anderen Spender auf die Ruheliegen.

Rotkreuz-Blutspendebeauftragte Edeltraud Engelen (l.) und Helferin Miriam Lux blickten zufrieden von der Ton-Fabrik-Empore auf die 30 Liegen, auf denen die Spender Platz nahmen. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

Rotkreuz-Blutspendebeauftragte Edeltraud Engelen (l.) und Helferin Miriam Lux blickten zufrieden von der Ton-Fabrik-Empore auf die 30 Liegen, auf denen die Spender Platz nahmen. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

Mit einem leckeren Imbiss und einer großen Auswahl an kalten und warmen Getränken konnten sich die Spender vor ihrem Nachhauseweg noch stärken. Mehrere Verpflegungshelfer um Angelika und Herbert Schmitz kümmerte sich um das Wohl der Lebensretter. „Es ist doch einfach toll, ausgeruht und mit dem guten Gefühl, geholfen zu haben, nach Hause zu gehen“, sagte eine Frau. Ihre Namen wollte sie nicht verraten. „Ach, ich will lieber anonym bleiben.“ Erwin Doppelfeld, Kreis-Vorsitzender des Roten Kreuzes, lobte: „Ist das nicht herrlich, wie uneigennützig sich die Eifeler für das Wohl ihrer Mitmenschen einsetzen?“

Insgesamt kümmerten sich 100 ehrenamtliche Helfer des Roten Kreuzes um die Spender. Vor der Ton-Fabrik war ein kleiner Fuhrpark für Fahrzeugbesichtigungen ausgestellt, die das Leistungsspektrum der Hilfsorganisation demonstrierte. Das Jugendrotkreuz um Laura Zimmermann betreute die Kleinsten mit Hüpfburg und Kinderschminken, während die Eltern Blut spendeten.

pp/Agentur ProfiPress

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Autor(in): Klaus Schäfer
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