600 hartgesottene Mountainbike-Fahrer trotzten am Rursee Matsch und Regen – Berufsfeuerwehr Aachen organisierte Deutsche Meisterschaft
Einruhr – Der Puls ist am Anschlag. Es geht steil bergan. Der matschige Feldweg sorgt für rutschende Reifen. Und trotzdem – ein Lächeln huscht über das Gesicht, der Daumen wird gehoben und es bleibt sogar noch Luft für eine humoristischen Äußerung: „Wir hätten jetzt auch auf der Couch liegen können. Aber das ist ja langweilig.“ So beginnt die Journalistin Vera Junker ihren Bericht in der Kölnischen Rundschau über den 5. Mountainbike-Marathon am Rursee.
Langeweile war ein Fremdwort für die Sportler, die sich auf ihre Mountainbikes schwangen und sich von Einruhr ausgehend der sportlichen Herausforderung stellten. Eine Herausforderung, die bedeutete, 38, 54 oder 75 Kilometer auf dem Mountainbike zu sitzen und dabei über Stock und Stein auch noch 800 bis 1600 Höhenmeter zurück zu legen. Auf die Starter in Einruhr wartete Regen und eine aufgeweichte, schlammige Strecke, doch Mountainbiker schreckt so schnell nichts ab. Und so wartete der fünfte vom Sportverein Einruhr/Erkensruhr veranstalte Mountainbike-Marathon mit einem neuen Teilnehmerrekord auf. Kurzzeitig gingen die Startnummern aus, es galt zu improvisieren. „Doch improvisieren ist kein Problem, über 600 Zweirradcracks gehen um die Mittagszeit auf die unterschiedlichen Streckenlängen“, schreibt Vera Junker.
Unter den ambitionierten Mountainbiker waren Feuerwehrleute, ob aus Berufs-, Freiwilliger- oder Werkfeuerwehr, die zum insgesamt sechsten Mal ermitteln den deutschen Marathon-Mountainbike-Meister ermittelten, und zwar zum zweiten Mal auf der Einruhrer Strecke. Organisiert wurde die Meisterschaft von der Berufsfeuerwehr Aachen. Dafür hatte Hubert Fritzenwenger eine über achtstündige Autoanreise aus dem Süden Deutschlands auf sich genommen. „Das Rennen passte ganz gut in meinen Zeitplan“, sagte der Bayer im Gespräch mit Vera Junker. Sein erster Eindruck von der Strecke: „Die ist anspruchsvoll. Man kann sich, anders als bei uns im Süden nicht darauf einstellen, konstant eine Stunde Berg hoch zu fahren. Es geht hier ständig rauf und runter. Und heute kommt der Regen hinzu.“
Dem Matsch entkam niemand. Schon wenige Meter nachdem Start waren die Gesichter und Beine schwarz gefleckt. Wer an die Verpflegungsstände passierte, nutzte nicht nur die Gelegenheit, mit Bananen oder Kuchen neue Energie zu tanken, sondern forderte vorwiegend Wasser, um die vollkommen verdreckten Brillen zu reinigen.
Für viele Starter zählte der olympische Gedanke. Für alle zählte im Zielbereich vor allen Dingen eine Frage: Wo ist die Dusche? Auch wenn das Wetter nicht wirklich mitspielte, war Bernd Schütt vom Sportverein Einruhr/Erkensruhr zufrieden: „Das Wetter können wir leider nicht beeinflussen. Die Stimmung war trotzdem sehr gut. Der Dank gilt den vielen helfenden Händen. Ohne diese Unterstützung ist eine solche Großveranstaltung nicht durchführbar.“
pp/Agentur ProfiPress