Beitragsbild: Stadtwerke Trier
Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt übereicht den Stadtwerken Trier einen Förderbescheid über 2,6 Millionen Euro für ihr Projekt „Grüner Wasserstoff am Standort Bitburg“. „Wir müssen den Klimaschutz technologieoffen und wirtschaftlich erfolgreich gestalten. Die Wasserstofftechnologie ist ein entscheidender Baustein auf unserem Weg zur Klimaneutralität“, betonte Ministerin Schmitt bei der Bescheidübergabe.
“Mit Projekten wie diesem legen wir den Grundstein für eine nachhaltige, regionale Energiewende und stärken gleichzeitig die wirtschaftliche Innovationskraft in Rheinland-Pfalz.” Kern des Projekts ist die Installation eines Elektrolyseurs mit einer Leistung von 1 Megawatt bei der bestehenden Biogas-Aufbereitungsanlage nahe des Bitburger Flugplatzes. Dieser wandelt insbesondere überschüssigen Strom aus Wind- und Solaranlagen in Wasserstoff um. In einem weiteren Schritt wird der Wasserstoff (H2) mit dem Kohlenstoffdioxid (CO₂), das als Nebenprodukt der Biogasaufbereitung anfällt, zu grünem Methan (CH4) weiterverarbeitet. Mit diesem Verfahren erweitern die SWT die Biomethaneinspeisung um mehr als 1 Mio. kWh pro Jahr.
“Die Stadtwerke Trier haben mit ihrer überzeugenden Konzeption und ihrem Engagement einen echten Leuchtturmstatus erreicht”, so Schmitt weiter. “Als erstes Projekt im Wasserstoff-Wettbewerb des KIPKI-Programms markiert dieses Vorhaben einen bedeutenden Schritt, um die Technologie im industriellen Maßstab zu skalieren und die regionale Wertschöpfung zu stärken. Profitieren wird die gesamte Region Trier.”
v. l.: SWT-Vorstand Arndt Müller, Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, OB und SWT-Verwaltungsratsvorsitzender Wolfram Leibe.
„Die SWT sind der Impulsgeber für die Energiewende in und um Trier. Dieses richtungsweisende Projekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff ermöglicht künftig nicht nur die Speicherung saisonaler Überschüsse aus erneuerbaren Energien, sondern durch die Weiterverarbeitung zu Biomethan auch das sukzessive Verdrängen von fossilem Importgas. Das festigt die Versorgungssicherheit der Region und gewährleistet den Menschen bezahlbare Energiepreise“, kommentiert Wolfram Leibe, SWT-Verwaltungsratsvorsitzender und Oberbürgermeister von Trier.
SWT-Vorstand Arndt Müller ergänzt: “Biomethan ist im vorhandenen Erdgasnetz gut speicherbar und steht dann bei Bedarf an unterschiedlichen Punkten in der Energieregion zur bedarfsgerechten Produktion von grünem Strom und grüner Wärme, zum Beispiel in Dunkelflauten, bereit. Dies markiert einen wichtigen Schritt für die Umsetzung unserer Flexibilitätsstrategie.” Die Anlage mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 6 Millionen Euro soll Mitte 2027 in Betrieb gehen.
Ziel der Stadtwerke Trier ist es bis 2030 alle Kunden nachhaltig mit Strom aus der Region zu versorgen. Neben einem bilanziellen Überschuss von ca. 25 Prozent planen die SWT kurzfristige und saisonale Flexibilitätsbausteine ein, um Überkapazitäten zu nutzen und Dunkelflauten auszugleichen. Neben dem Elektrolyseur in Bitburg sind weitere Bausteine, wie Batteriespeicher oder intelligentes Lastmanagement entscheidend, um diese Lücken zu schließen.
Das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) stellt allen rheinland-pfälzischen Kommunalen Gebietskörperschaften unbürokratisch Fördermittel für Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimawandelfolgenanpassung zur Verfügung. Insgesamt umfasst das Programm 250 Millionen Euro. Das Programm besteht aus zwei Teilen: