Beitragsbild: Eifel Tourismus - Petra Grebe
Mit diesem Preis wurden Unternehmen und Initiativen ausgezeichnet, die die Chancen der Digitalisierung vorbildlich nutzen und damit wegweisende Impulse für die Zukunft setzen. Die Gewinner überzeugten durch innovative Ansätze in ihren betrieblichen Abläufen und ihrer Kommunikation – sowohl intern als auch extern.
Digitalisierung als Schlüssel für die Zukunft der Eifel
Die Eifel, mitten im Herzen Westeuropas gelegen, setzt mit dem EIFEL Award ein Zeichen: Digitalisierung ist mehr als nur ein technisches Werkzeug. Sie trägt wesentlich dazu bei, die Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit der Region zu stärken – sei es im Tourismus, in der Industrie, im Handwerk oder im Dienstleistungssektor. Besonders im ländlichen Raum eröffnet die Digitalisierung neue Perspektiven und unterstützt zentrale Herausforderungen wie Fachkräftesicherung, Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung.
23 Preisträger – Vielfalt und Innovation
Im Rahmen der festlichen Verleihung des EIFEL Award 2024, moderiert von Wirtschaftsredakteurin Sabine Schwadorf, wurden insgesamt 23 Betriebe und Initiativen ausgezeichnet, die sich in ihren jeweiligen Geschäfts- und Tätigkeitsfeldern ebenso wie in ihren Abläufen und Verfahren besonders um das Voranbringen der Digitalisierung verdient machen. Die Palette der Preisträger reicht vom Handwerk über Steuer- oder Unternehmensberatung und interkommunale Zusammenarbeit bis hin zur gemeinnützigen Organisation oder zur Natur- und Kulturinitiative. Dabei ist Digitalisierung kein Selbstzweck, sondern sie unterstützt andere wichtige Zukunftsthemen wie die Fachkräftesuche und -bindung, die Nachhaltigkeit oder auch die regionale Wertschöpfung.
Gemeinschaft und Zusammenarbeit als Erfolgsfaktoren
Markus Ramers, Landrat des Kreises Euskirchen und neuer Präsident der Zukunftsinitiative Eifel (ZIE), schlug den Bogen von der Digitalisierung zu den bewährten, auf Gemeinsinn orientierten Werten der Region: „Die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sind komplex. Um ihnen zu begegnen, bedarf es innovativer und digitaler Lösungen, die zugleich nachhaltig sind. Projekte, die zeigen, dass Digitalisierung und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können, verdienen besondere Anerkennung. Hier in der Eifel sind wir uns der Verantwortung bewusst, die wir für unsere Umwelt und unsere Gemeinschaft tragen. Gleichzeitig wissen wir, dass die Digitalisierung uns neue Möglichkeiten eröffnet, um nachhaltiger zu wirtschaften und zu leben.“
Ramers betonte die Bedeutung der Kooperationsbereitschaft. „Digitalisierung und nachhaltige Transformation sind keine Herausforderungen, die Einzelne alleine bewältigen können. Sie erfordern Zusammenarbeit auf allen Ebenen – zwischen Unternehmen, Bildungseinrichtungen, der Zivilgesellschaft und der Politik. Deshalb freut es mich umso mehr, dass der Eifel Award heute die unterschiedlichsten Akteure zusammenbringt, sich gemeinsam für diese Ziele einzusetzen.“ Der EIFEL Award sei ein Symbol für diesen Gemeinschaftsgeist. „Er zeigt, dass wir in der Eifel nicht nur von der Zukunft sprechen, sondern sie aktiv gestalten.“
Andreas Kruppert, Landrat des gastgebenden Eifelkreises Bitburg-Prüm und ehemaliger ZIE-Präsident, schilderte in seiner Rede ein Beispiel für den Nutzen der Digitalisierung auch in kommunaler Hinsicht. Denn Flutereignisse wie 2021 trafen nicht nur die Eifelkreise, sie werden in Zeiten des Klimawandels eine Herausforderung bleiben. Die in Arzfeld im Eifelkreis ansässige Firma Zahnen wurde nun dank ihres Projektes „Digitale Hochwassermelder“ ausgezeichnet. Insgesamt sind derzeit 32 digitale Pegelmesser implementiert. „Die Möglichkeit der zeitlich und räumlich eng getakteten visuellen Verfolgung der Pegelstände leistet hierbei den digitalen Mehrwert und Komfort. Als weiteren Schritt streben wir jetzt die Entwicklung und Einführung einer KI-gestützten Pegelprognose an, womit die ‚Vorwarnzeit‘ nochmals deutlich erhöht werden kann.“
Preisträger wie die Marienborn gGmbH aus dem Kreis Euskirchen sind stolz auf den Award. Dabei hat es die Marienborn gGmbH sogar zum dritten Mal geschafft, die Auszeichnung zu bekommen. Die gemeinnützige Pflegeeinrichtung ist nämlich vorbildlich nicht nur in Sachen Digitalisierung, sondern auch in punkto Nachhaltigkeit und Fachkräftebindung – Themen früherer EIFEL Awards. “Für uns als regionales Unternehmen hat er eine ganz besondere Bedeutung, denn wir arbeiten vor Ort mit und am Menschen – Auszeichnungen etwa für Innovationen bekommen wir also sonst eher nicht”, sagt Janina Klinkhammer. Aber gerade im Gesundheitssektor und in der Pflege sei es wichtig, digital gut aufgestellt zu sein. “Die Dokumentationspflichten, die online-Bewerbungsgespräche mit Menschen etwa in Indien, ohne die es nicht geht… all das erfordert, dass wir auch als traditionsbewusstes gemeinnütziges Unternehmen mit einer Historie bis zurück zu Ordensschwestern mit der Zeit gehen.” Der dritte EIFEL Award sei daher eine Bestärkung für das ganze Team. “Eigentlich hätten unsere Beschäftigten für ihren Einsatz jeden Tag einen Preis verdient”, ist Janina Klinkhammer überzeugt und froh, dass der EIFEL Award immerhin schon zum dritten Mal aus gutem Grund an die Marienborn gGmbH ging.
Erstmals ausgezeichnet wurde die Natur- und Kulturinitiative Streuobstwiesen Kottenheim e. V., die Digitalisierung einsetzt, um Obstbäume nachhaltiger zu nutzen und zu pflegen. Professor Dr. Andreas Hesse, Vorsitzender des Vereins, empfindet den EIFEL Award als Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit. Aber nicht nur das: “Wir hoffen, mit dem Award auch weitere Kooperationspartner motivieren zu können und Sponsoren – ganz gleich ob private Spender oder Unternehmen – zu finden und zu überzeugen.”
Der Award verleiht den verschiedenen Tätigkeitsfeldern der Preisträger also nennenswerte Schubkraft für weiteren Erfolg. Er ist – neben der Würdigung des Geleisteten – wirksames Marketinginstrument, Motivationsschub und Zeichen der Power der Eifelregion.
Hintergrund
Der EIFEL Award wird seit 2009 von der Zukunftsinitiative EIFEL (ZIE) verliehen. Zu den Preisträgern seitdem gehören unter anderem produzierende Betriebe ebenso wie Kultureinrichtungen, soziale Projekte ebenso wie Start-ups. Die gesamte Palette der Eifeler Wirtschaft wird abgebildet. Der letzte Award wurde 2023 verliehen und gab mit dem Schwerpunktthema „Nachhaltigkeit“ Impulse für Ressourcenschutz als Basis zukunftsorientierter Wirtschaft in der Region.
Über die Zukunftsinitiative EIFEL und die Eifel Tourismus GmbH
Die Zukunftsinitiative EIFEL (ZIE) fördert die Zusammenarbeit von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, um die Region zukunftssicher zu gestalten. Mit Fachtagungen und Konferenzen bringt sie Akteure zusammen und schafft ein Netzwerk für den Wissenstransfer.
Die Eifel Tourismus GmbH mit Sitz in Prüm ist die zentrale Management- und Marketingorganisation der Region. Neben der Förderung des Tourismus liegt ein Schwerpunkt auf der Profilierung des Wirtschaftsstandorts Eifel. Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Fachkräftesicherung und regionale Wertschöpfung stehen dabei im Fokus.
Weitere Informationen unter https://wirtschaft.eifel.info/eifelaward