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7. Juni 2023

Zwischen Aufwärtstrend und Unsicherheit: Touristisches Datenbarometer für Nordrhein-Westfalen liegt vor

Gestiegene Beschaffungskosten, Personalmangel oder Konsumzurückhaltung bei den Gästen: Die Tourismusbranche in Nordrhein-Westfalen sieht sich aktuell großen Herausforderungen gegenüber. Doch sie erweist sich als erstaunlich krisenresistent, wie das neue touristische Datenbarometer für Nordrhein-Westfalen zeigt.

So ist etwa aus den Gäste- und Übernachtungszahlen ein deutlicher Aufwärtstrend abzulesen, auch wenn das Vor-Corona-Niveau noch nicht flächendeckend wieder erreicht ist. Erste Regionen jedoch verbuchten im ersten Quartal 2023 schon bessere Übernachtungszahlen als vor der Pandemie, darunter das Münsterland (10,8 Prozent Plus gegenüber dem ersten Quartal 2019), der Niederrhein (+ 4,5 Prozent) und die Eifel mit der Region Aachen (+ 2,4 Prozent). Im März übertraf zudem das Ruhrgebiet das Vor-Corona-Niveau. Insgesamt sind es vor allem die ländlicheren Regionen, die sich wieder erholt haben, aber auch die städtischen Regionen haben deutlich aufgeholt.  Dies hat insbesondere mit der starken Inlandsnachfrage zu tun, aber auch wichtige Auslandsmärkte sowie die Businessgäste kommen zunehmend zurück.

Bei den Freizeitbetrieben gab es im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls eine erfreuliche Entwicklung, auch wenn die Zahl der Besucher:innen 2022 insgesamt noch um 7,5 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau lag. Ein Viertel der Einrichtungen übertraf das Ergebnis von 2019 allerdings sogar.

Dass die Zahlen nicht noch besser ausfallen, dürfte vor allem am Ukraine-Krieg und seinen Folgen liegen. Die hohen Energiepreise und die massive Inflation verunsichern Gäste und veranlassen sie zum Sparen. Gerade bei Kurzreisen und Tagesausflügen, die beide eine große Bedeutung für Nordrhein-Westfalen haben, überlegen Gäste verstärkt, ob sie sie wirklich unternehmen wollen. Und auch bei Ausgaben vor Ort wollen viele Reisende den Gürtel enger schnallen. Zugleich werden Betriebe vor Schwierigkeiten gestellt, weil die Inflation ihre Beschaffungskosten erhöht und ihre realen Gewinne schmelzen lässt.

„Die Reiselust der Menschen ist trotz allem ungebrochen, das zeigen uns verschiedene Studien und das stimmt uns optimistisch für den weiteren Jahresverlauf“, erklärt Dr. Heike Döll-König, Geschäftsführerin des Tourismus NRW. So plant jede:r Zweite dieses Jahr sicher einen Urlaub, wobei sich Unterschiede zeigen: Drei Viertel der Menschen mit mittlerem oder hohem Einkommen wollen auf jeden Fall verreisen, bei Geringverdienenden ist es nur knapp die Hälfte der Befragten.

„Im Tourismus werden zukünftig andere Spielregeln gelten“, erklärt Jürgen Wannhoff, Vizepräsident des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe. „Destinationen, die neue Erfahrungen, menschliche Begegnungen und positive Emotionen versprechen, werden im Mittelpunkt stehen.“ Das könne der Massentourismus nicht leisten. „Statt Masse werden zukünftig andere Qualitäten gesucht – vor allem Qualitäten, die nachhaltige Eindrücke hinterlassen“, so Wannhoff.

„Damit der Tourismus ein wichtiger Standortfaktor und ein Faktor für die Lebensqualität in Nordrhein-Westfalen bleibt, muss die Branche resilient und nachhaltig werden, ohne allerdings die Betriebe zu überfordern“, fordert Guido Zakrzewski, Fachpolitischer Sprecher Tourismus der IHKs in Nordrhein-Westfalen. Wichtig sei es, Lösungen für den Arbeitskräftemangel zu finden, aber auch neue Kooperationen einzugehen und die Infrastruktur von der E-Ladestation von Fahrrädern über Wanderwege bis zu Informationsmöglichkeiten weiter auszubauen.

Das touristische Datenbarometer ist auf dem Branchenportal des der Tourismus NRW unter tourismusverband.nrw zu finden und ist der erste Teil des Tourismusbarometers Nordrhein-Westfalen 2023.

Der zweite Teil wird sich mit dem Schwerpunkt digitale Transformation beschäftigen und Ende des Jahres veröffentlicht.

Quelle: Pressemitteilung Tourismus NRW

Kategorien:
Tourismusregion

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Autor(in): Klaus Schäfer
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