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5. Juni 2023

Mehr Fahrgäste, weniger Einnahmen im AVV in 2022 – Bilanz stark vom 9-Euro-Ticket-Zeitraum geprägt

Im dritten Jahr der Corona-Pandemie freuen sich die im Aachener Verkehrsverbund (AVV) zusammengeschlossenen Verkehrsunternehmen wieder über steigende Fahrgastzahlen in Bussen und Bahnen. Im Jahr 2022 ist die statistisch ermittelte Anzahl der Fahrgäste im AVV-Tarif um 32 Prozent auf 94,5 Mio. gestiegen. Damit liegen die Zahlen zwar immer noch unter denen des Vor-Corona-Jahres 2019 (107,2 Mio.), allerdings hat sich die Corona-Delle deutlich verkleinert im Gegensatz zu den Jahren 2020 (70,3 Mio.) und 2021 (71,5 Mio.).

Demgegenüber stehen Einnahmeverluste von 10,9 Mio. Euro im Vergleich zu 2021: Die Verkehrsunternehmen erwirtschafteten 2022 aus dem Verkauf von Verbundtickets rund 81,3 Mio. Euro, was zu einem Rückgang von ca. 11,8 % im Vergleich zum Vorjahr führt.

Insgesamt wurden von den Partnerunternehmen im AVV ca. 431.000 freiverkäufliche 9 Euro-Tickets verkauft. Dies entspricht zusätzlichen Einnahmen von ca. 3,9 Millionen Euro. Hier fehlen Daten externer Vertriebsstellen, so dass die tatsächlichen Einnahmen nochmals höher liegen dürften. Zudem wurden in den 3 Monaten insgesamt ca. 426.000 ABO-Tickets auf 9 Euro gedeckelt und mit deutschlandweiter Gültigkeit versehen.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie halten weiter an. So liegen die Einnahmen immer noch deutlich unter Vor-Corona-Niveau (-22,1 %), aber Erholung ist vor allem im Bartarif sichtbar. Durch den 3-monatigen 9-Euro-Ticketzeitraum ist eine Vergleichbarkeit mit den Vorjahren jedoch kaum gegeben. Die durch Corona-geprägten Zahlen erholten sich, jedoch hat das 9-Euro-Ticket zunächst für Einnahmeverluste gesorgt. Diese wurden ebenso wie die durch die Covid-Pandemie verursachten Mindereinahmen durch den aufgespannten Rettungsschirm von Bund und Land ausgeglichen.

„Die letztjährige Bilanz ist stark vom 9-Euro-Ticket-Zeitraum geprägt. Einerseits nutzten wieder mehr Menschen Busse und Bahnen, andererseits wurde die finanzielle Situation der Verkehrsunternehmen durch das 9-Euro-Ticket zusätzlich beeinträchtigt“, bilanziert AVV-Geschäftsführer Hans-Peter Geulen. „Wir sind für die Ausgleichzahlungen aus dem Rettungsschirm von Bund und Land dankbar, dennoch bleibt auch vor dem Hintergrund der stark gestiegenen externen Kosten für Energie und Personal die Finanzierungssituation weiter angespannt“, so Hans-Peter Geulen weiter.

Erholung im Bartarf
Im sogenannten Bartarif (Einzel- und 24-Stunden-Tickets) stiegen die Einnahmen trotz des 9-Euro-Tickets um ca. 3,5 % im Vergleich zu 2021. Insbesondere im Bereich der 24 Stunden-Tickets macht sich die positive Entwicklung mit Einnahmesteigerungen von ca. 50 % bemerkbar, was hauptsächlich auf den Wegfall der Corona-Einschränkungen zurückgeführt werden kann und zeigt, dass auch außerhalb des 9-Euro-Ticketzeitraums Bus und Bahn wieder für Freizeitfahrten genutzt wurden. Diese erfreuliche Entwicklung macht sich auch bei dem grenzüber-schreitend nutzbaren euregioticket bemerkbar, wo sich die Einnahmen verdoppelten.

Deutlich zu erkennen ist der Trend hin zum Appverkauf. Der Anteil der digital verkauften Tickets stieg mit der Einführung der neuen App naveo und ihrem erweiterten Funktionsumfang merklich an. „Es zeigt sich, dass die gemeinsame Strategie aller Partner im AVV, naveo im Sommer 2022 als zentrale, einheitliche Marke für den digitalen Vertrieb zu etablieren, richtig ist und durch die Erweiterung um weitere Services und Verknüpfung mit weiteren Angeboten an Attraktivität gewinnen wird“, freut sich Katrin Bünten, Prokuristin und Leitern Tarif und Vertrieb.

Entwicklung bei den Zeitkarten
Aufgrund der Deckelung auf 9 Euro kam es im Bereich der Zeitkarten Erwachsene im Jahr 2022 zu einem Einnahmenrückgang von ca. 14 Prozent, bei den Zeitkarten Azubi von ca. 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit im Durchschnitt ca. 150.000 Abonnenten zeigt sich, dass die Abonnenten weiter gehalten werden konnten.

Die Anzahl der verkauften Job-Tickets Erwachsene stieg um über 10 Prozent auf ca. 250.000 Stück. Hans-Peter Geulen: „Die Unternehmen haben uns während der Pandemiezeit nicht nur die Treue gehalten, es konnten sogar neue Unternehmen hinzugewonnen werden.“ Viele Unternehmen bezuschussen das Job-Ticket, so dass es für die Mitarbeitenden günstiger wird. „Dies zeigt, dass erfreulicherweise immer mehr Unternehmen die Bedeutung des Job-Tickets als attraktiver Benefit für ihre Mitarbeitenden erkennen, die Nutzung mit einem Zuschuss forcieren und somit die Mobilitätswende unterstützen“, erläutert Hans-Peter Geulen.

Mit dem neuen Deutschland-Jobticket, welches seit dem 1. Mai angeboten wird, können Arbeitnehmer ihren Mitarbeitenden deutschlandweite Mobilität zu einem attraktiven Preis anbieten. Als Anreiz wird das Deutschlandticket zusätzlich rabattiert, wenn sich der Arbeitgeber daran beteiligt. Bei einem Arbeitgeberzuschuss von mindestens 25 Prozent auf den Ausgabepreis werden weitere 5 Prozent Übergangsabschlag auf den Ausgabepreis gewährt – insgesamt beläuft sich der Abschlag damit auf 30 Prozent.

 

Pressekontakt:
Aachener Verkehrsverbund GmbH
Markus Vogten
Pressesprecher
Tel.: 0241/9689738
m.vogten@avv.de

 

Kategorien:
Mobilität

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Autor(in): Klaus Schäfer
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