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28. Oktober 2022

START FÜR FORSCHUNGSGEBÄUDE DER MODELLFABRIK PAPIER DÜREN

Düren. Mit der Unterzeichnung des Generalplanervertrages für das Forschungsgebäude der Modellfabrik Papier am Dürener Bahnhof gibt die Wirtschaftsförderungsgesellschaft WIN.DN GmbH den Startschuss für eines der wichtigsten Strukturwandelprojekte im Rheinischen Revier.

Im Rahmen der Modellfabrik Papier gGmbH arbeiten 20 Unternehmen der Papierindustrie gemeinsam mit den bundesweit renommiertesten Forschungseinrichtungen, wie der TU Darmstadt, der RWTH Aachen, der FH Aachen, des Forschungszentrums Jülich und der Papiertechnischen Stiftung in Heidenau daran, Papierproduktion gänzlich neu zu denken. Das ehrgeizige Ziel ist es, bis zum Jahr 2045 den CO2-Ausstoß der Papierindustrie um 80% zu reduzieren.

„Nur wenn es gelingt, die Wettbewerbsfähigkeit angesichts der Energiepreisentwicklung zu erhalten, hat die Papierindustrie in Düren eine Zukunft. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass mit der Modellfabrik Papier nun das erste industriell geprägte Strukturwandelprojekt im Revier startet“, bewertet Thomas Hissel, Hauptgeschäftsführer der WIN.DN GmbH und 1. Beigeordneter der Stadt Düren, die symbolträchtige Unterschrift unter den Generalplanervertrag.

Mit dem derzeit fünfthöchsten industriellen Energiebedarf in Deutschland ist die Branche besonders vom Braunkohleausstieg im Rheinischen Revier, aber auch von den Verwerfungen infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, betroffen. Rund 10.000 Beschäftigte sind direkt oder indirekt rund um Düren von der Papierproduktion abhängig und tragen zur hohen industriellen Wertschöpfung Dürens bei.

„In enger Abstimmung mit der Papierindustrie und den beteiligten Hochschulinstituten wurde in den vergangenen zwei Jahren ein ambitioniertes Gebäudekonzept entwickelt. Bis 2025 entsteht im Innovationsquartier die Forschungsinfrastruktur, damit wir eine energiearme Produktion in Angriff nehmen können“, erläutert Winfried Kranz-Pitre, Geschäftsführer der WIN.DN GmbH den Prozess und die Zielsetzung der Modellfabrik Papier.

Der geplante Forschungskomplex mit rd. 6.500 qm besteht aus einem zweistöckigen Technikum sowie einem Labor- und Bürogebäude, das im Bereich der Schoellerbrücke auf einem ehemaligen Bahngrundstück im Herzen des Innovationsquartiers Düren entstehen wird. Die im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung ausgewählten Generalplaner der HPPArchitekten aus Düsseldorf hat das Forschungsgebäude bewusst als gefaltete Holzkonstruktion entworfen. Dadurch stellen die Architektur und das Material den Bezug zum Thema Papier her.

„Der Entwurf sieht einen identitätsstiftenden Baukörper vor, der dem innovativen Charakter des Bauvorhabens Gestalt verleiht. Mit seiner einschaligen Holzfassade nimmt er die statischen und materialsparenden Eigenschaften einer gefalteten Struktur auf und verleiht dem innovativen Charakter des Bauvorhabens Gestalt. Durch das zirkuläre Mindset und einer Lebenszyklusbetrachtung trägt der Gebäudeentwurf einer ressourcen- sowie klimaschonenden Bauweise Rechnung“, erklärt Antonino Vultaggio, Senior Partner der HPP Architekten GmbH, den Entwurf des Gebäudes.

Entsprechend der Zielsetzungen des Innovationsquartier ein besonders nachhaltigen Stadtquartier zu entwickeln, wird eine Gebäude-Zertifizierung im Platin-Standard entsprechend der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) angestrebt: Das Energiekonzept sieht einen Anschluss an das durch die Stadtwerke geplante sog. kalte Nahwärmenetz vor. Das geothermisch gespeiste Wärmenetz ermöglicht es durch Wärmepumpen das jeweils benötigte Temperaturniveau sehr effizient zu erzeugen und gleichzeitig überschüssige Wärme an benachbarte Gebäude im Quartier abzugeben. Der für die Wärmepumpen benötigte Strom soll lokal mit einer Photovoltaikanlage auf dem ansonsten begrünten Dach erzeugt werden. Neben dem Gründach soll insbesondere die Fassadenbegrünung für ein gute Mikroklima im Viertel zu sorgen und gleichzeitig zur Kühlung des Gebäudes beitragen.

Das Projekt wird über das Bundesprogramms STARK – Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten und einer Kofinanzierung des Landes NRW mit rd. 4,7 Mio. € gefördert. Im Rahmen von weiteren Förderanträgen bei Landes- und Bundesprogrammen soll für die Modellfabrik Papier Düren insgesamt rd. 43 Mio. € für Gebäude, Infrastruktur und Forschung eingeworben werden.
Pressekontakt:
Muriel Arich
Standortmarketing & Öffentlichkeitsarbeit
Tel 02421 – 69 540 – 22
m.arich@windn.de

Kategorien:
Wirtschaft

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Autor(in): Klaus Schäfer
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