WIR. LEBEN. EIFEL.
WIR. LEBEN. EIFEL.
Menu
23. Juni 2022

Einzigartige Landschaft – wechselvolle Geschichte

Ihr Ruf war miserabel: „Rheinisches Sibirien“, „Armenhaus Deutschlands“, der „weiße Fleck“ auf der Landkarte. Alles in allem wenig einladend. Die ersten Eifel-Touristen waren Romantiker auf der Suche nach elegischer Einsamkeit. Ihre Begeisterung für die Region traf vor Ort jedoch auf wenig Gegenliebe. 1840 notierte der Dichter Karl Simrock irritiert: „Von welcher Seite man auch hineinkommen mag, nirgend wollen die Leute in der Eifel wohnen, überall fängt sie erst drei Stunden später an.“ Das hat sich gründlich geändert, nur ihren eigenwilligen Humor haben sie behalten.

„Augen der Eifel” nannte die Dichterin Clara Viebig die Eifelmaare.
Das Weinfelder Maar bei Daun (l.)
Zum Geleit

Mit ihrer explosiven Entstehung, den Vulkankegeln, den stillen Maaren und einer sehr wechselvollen Geschichte gilt die Eifel heute als das facettenreichste Mittelgebirge Deutschlands. Zwischen Trier, Aachen, Köln und Koblenz waren die Römer für die zivilisatorische Entwicklung nicht ganz unwichtig. Dem Mittelalter verdankt die Region bedeutende Klostergründungen wie Steinfeld oder Maria Laach, spirituelle Zentren bis heute. Auch die politischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts haben die Landschaft im äußersten Westen geprägt: Aus dem einst umkämpften Grenzland wurde ein Herzstück Europas. Wer die Stille sucht, findet sie in den Hochmooren des Hohen Venn, wer es lieber gesellig mag, trifft auf dem Moselsteig Wander- und Weinliebhaber. Wer Burgenromantik liebt, hat in der Eifel die Qual der Wahl, die wildromantische Burg Eltz ist in jedem Fall ein Muss.

Mitte Juli 2021 kam es zu tagelangem Starkregen in der Eifel. In nur einer Nacht zerstörte eine Flutwelle große Teile des Ahrtals. Auch die Pegel der Eifelflüsschen Prüm, Kyll und Erft stiegen binnen weniger Stunden buchstäblich ins Unermessliche. 180 Menschen kamen dabei ums Leben.

Auf die Flut folgte eine Welle der Solidarität. Sie führte dazu, dass aus „Eifel“ kein Synonym für „Naturkatastrophe“ wurde, sondern für „Hilfsbereitschaft“ und „Identität“. Da viele Straßen und Wege zerstört waren, konnten wir einige Wanderungen nicht mehr realisieren. Für unpassierbar gewordene Wanderrouten fanden sich jedoch Alternativen. Auch der Pandemie ließ sich ausweichen.

Am Ende dieses Vorwortes erreichte uns der Krieg in Europa. Und zeitgleich eine Mail aus der Ahr-Eifel: „Wir haben wieder geöffnet!“

Ursula Höltermann im März 2022

Kontakt:

Ursula Höltermann

Hegelstr. 31

D-69469 Weinheim

tel: +49-6201-13305

mobil: +49-171-9544824

 

 

Kategorien:
Kultur · Tourismusregion

Als PDF speichern
Print Friendly, PDF & Email
Seite Teilen Über:


Autor(in): Klaus Schäfer
Kommentare einblenden Kommentare ausblenden

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Weitere Beiträge