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© Nordeifel Tourismus GmbH
9. Juni 2022

„Gemeinsam zurück in die Zukunft“ – Großes Wiedersehen der touristischen Kooperationspartner:innen in der Nordeifel

Touristisches Netzwerktreffen „NeTWorking Nordeifel 2022“ der Nordeifel Tourismus GmbH am 07. Juni 2022 im Seepark Zülpich

Die Nordeifel Tourismus GmbH (NeT) hat am 7. Juni ihre Kooperationspartner:innen zum touristischen Netzwerktreffen „NeTWorking Nordeifel“ in den Seepark Zülpich eingeladen. Das jährlich stattfindende Treffen der NeT bot Betriebsinhaber:innen, Vertreter:innen der Ausflugsziele und Touristiker:innen die Gelegenheit, über die Ergebnisse der beiden Umfragen „Leben in einer Tourismusregion?!“ und „Was denken Gäste über die Nordeifel?“ zu diskutieren und sich über die Planungen der NeT informieren zu lassen. Dazu gehört die Zertifizierung der Nordeifel als nachhaltiges Reiseziel bis Ende des Jahres.

Nach zweijähriger Pause infolge der Pandemie trafen sich erstmalig wieder touristische Akteure, um sich unter dem Motto „Gemeinsam zurück in die Zukunft“ über Chancen, Herausforderungen und Perspektiven des Tourismus auszutauschen. Mit dem Motto der diesjährigen Veranstaltung sollte unterstrichen werden, dass die Tourismusverantwortlichen an erfolgreiche Zeiten anknüpfen möchten. Gleichzeitig ist bewusst, dass in den letzten beiden Jahren bewegenden Ereignisse alle touristischen Akteure sehr geprägt haben und zeigen, dass es ein „weiter so wie früher“ nicht geben kann.

Aktuelle Situation

Erste Anzeichen deuten für die Saison 2022 auf einen positiven Verlauf hin. Gleichwohl stellen der Fachkräftemangel im Hotel- und Gastgewerbe und Versorgungslücken die Region vor großer Herausforderungen, denn auf Dauer hemmen diese Faktoren einen Qualitätstourismus und die Möglichkeiten zur Wertschöpfung. Umso mehr gilt es nun für alle touristischen Akteure, die sich bietenden Chancen der Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit für die touristische Entwicklung aufzugreifen und zu nutzen.

„Leben in einer Tourismusregion?!“

Die lokale Bevölkerung übt einen entscheidenden Einfluss auf die nachhaltige touristische Entwicklung aus, denn eine Tourismusregion kann nur erfolgreich sein, wenn bei Bürger:innen ein ausgeprägtes Tourismusbewusstsein vorhanden ist und gleichzeitig eine Akzeptanz für den Tourismus besteht. Gleichzeitig tritt die einheimische Bevölkerung auch als Gast in der eigenen Region auf, profitiert somit vom touristischen Angebot und kurbelt die Nachfrage an.

Umso spannender für die Anwesenden war daher die Vorstellung der Ergebnisse einer Befragung mit dem Titel „Leben in einer Tourismusregion?!“, an der sich im vergangenen Frühjahr insgesamt 373 Bürger:innen beteiligt haben.  71 % haben angegeben, im Alltag mit Gästen in Kontakt zu kommen und 75 % empfinden, dass sie in einer Tourismusregion leben. Die höchsten Zustimmungswerte erfolgten aus Bad Münstereifel, Mechernich und Schleiden mit über 90 %. Über 80 % der Bürger:innen spüren zudem, dass der Tourismus in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Positiv wurde wahrgenommen, dass neue Rad- und Wanderwege entstanden sind, die Region ein positives Image erhalten hat und durch Tourismus die Wirtschaft gefördert wird. Als negative Folge wurde ein erhöhtes Müllaufkommen, teils rücksichtsloses Verhalten in der Natur und der ein oder andere überfüllte Ort festgestellt. Befragt nach ihren Wünschen wurden von Bürger.innen ein umfangreicheres gastronomisches Angebot, verbesserte ÖPNV-Möglichkeiten und mehr Respekt im Umgang mit der Natur geäußert.

Die Nordeifel Tourismus GmbH nimmt die wichtigen Erkenntnisse der Befragung in ihre Arbeit auf, um so im Binnenmarketing einen Beitrag dafür zu leisten, die Akzeptanz und das Bewusstsein bei der einheimischen Bevölkerung für den Tourismus weiter zu erhöhen. Dies soll unter anderem neben einem umfangreichen Beratungs-, Seminar- und Weiterbildungsangebot der Nordeifel Tourismus GmbH und der Tourismuswerkstatt Eifel über eine intensive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und die angedachte Kampagne „Fair unterwegs in der Nordeifel“ geschehen.

Was denken Gäste über ihre Reise in die Nordeifel?

Tages- und Urlaubsgäste stellen die weitere wichtige Zielgruppe der Nordeifel Tourismus GmbH dar. Um einen Eindruck davon zu erhalten, wie Gäste die Nordeifel in den vergangenen beiden Jahren erlebt haben, wurde im Herbst 2021 eine Gästebefragung durchgeführt, an der sich insgesamt 410 Tages- und 529 Übernachtungsgäste beteiligt haben. Erfreulich ist, dass die Nordeifel einen hohen Anteil an Stammgästen verzeichnet. Bei den entscheidenden Gründen für eine Reise in die Region dominieren die Faktoren Natur und Landschaft, die Nähe zur eigenen Heimat und die Nordeifel als nachhaltiges Reiseziel. Von der Reisedauer her überwogen Tagesausflüge und Kurzurlaube. Auch 26 % der Befragten verbrachten eine längere Urlaubsreise.

Auffällig waren die Buchungsentscheidungen, die immer kurzfristiger und spontaner erfolgt sind. Die Gäste waren überwiegend zu zweit unterwegs. Eine Anreise erfolgte zu über 80 % mit dem eigenen PKW. 92 % der Gäste haben keinen Ort in der Nordeifel als zu überfüllt empfunden. Bei der Art der Verpflegung dominierte die eigene Verpflegung, was darauf hindeutet, dass Versorgungslücken und wenig gastfreundliche und abgestimmte Öffnungszeiten die Gäste an einer verstärkten Nutzung der Gastronomie gehindert haben. Bei den Aktivitäten dominierten Wanderungen und Spaziergänge, der Besuch von Landschafts-, Natur- und Kulturattraktionen. Sehr erfreulich war die hohe Zufriedenheit der Gäste, die zum einen wiederkommen möchten und zum anderen die Nordeifel als Destination weiterempfehlen.

 Was ist in Zukunft zu tun?

Aus den beiden Befragungen kann geschlussfolgert werden, dass die mit massiven Investitionen ausgebaute touristische Infrastruktur gut bei Gästen und Bürger:innen ankommt. Gleichzeitig zeigt sich, dass die privaten Investitionen mehr Zeit benötigen und daher mit Verzögerungen erfolgen und sich bisweilen Lücken in der touristischen Servicekette auftun. Die Region braucht starkes privates finanzielles Engagement, um die Wünsche der Gäste zu erfüllen sowie Möglichkeiten zur Wertschöpfung und Beschäftigung erzeugen zu können, und damit letztendlich den Wirtschaftsfaktor Tourismus weiter zu stärken. Ebenso müssen die Betriebe des Hotel- und Gaststättengewerbes alles Engagement in die Ausbildung und die Sicherung von Fachkräften stecken. Mobile Versorgungsangebote könnten teilweise dazu beitragen, stationäre Versorgungslücken zu schließen.

Die Nordeifel Tourismus GmbH wird mit allen relevanten Institutionen die Betriebe bei der weiteren Entwicklung und der Entfaltung privatwirtschaftlichen Engagements unterstützen; die letztendliche Entscheidung muss allerdings von diesen ausgehen. Anreize für Betriebe, die investieren möchten, bieten im Kreis Euskirchen neuerdings Fördermöglichkeiten über das Regionale Wirtschaftsförderprogramm (RWP), die ab einer Investitionssumme von 150.000 € gewährt werden können.

Die Nordeifel macht sich weiter zukunftsfit

Um sich weiter zukunftsfähig aufzustellen, wurden zwei wegweisende Projekte im Bereich der öffentlichen Infrastruktur vorgestellt. So soll das Radwegenetz mit neuen Thementouren attraktiviert werden und analog des Wanderwegenetzes mit den EifelSchleifen & EifelSpuren eine Themenmarke geschaffen werden.

Mit dem Projekt „Tourist-Information der Zukunft“ sollen die Tourist-Informationen in der Nordeifel zukunftsfit gemacht werden. Dabei ist es das Ziel, die 12 bestehenden Tourist-Informationen, Tourist-Infopunkte und Tourist-Punkte in „Ausflugszentralen“ mit einer anregenden, emotionalen und verkaufspsychologisch ansprechenden Atmosphäre zu überführen.

Mit beiden Projekten, die auch Maßnahmen im aktuellen Tourismus- und Marketingkonzept der Nordeifel sind, geht eine Profilschärfung beim Thema Radfahren und eine weitere Positionierung der Nordeifel im Bereich Gästeservice einher.

Nachhaltiges Engagement im Tourismus als Schlüssel zum Erfolg

Warum es sich lohnt, die touristischen Entwicklungen unter nachhaltigen Gesichtspunkten zu steuern, wie die Betriebe darüber denken und welche Planungen die Nordeifel Tourismus GmbH konkret verfolgt, war ein weiteres Thema bei „NeTWorking Nordeifel“.

Eindeutig belegt ist, dass nachhaltiges Engagement im Tourismus ein Schlüssel zum Erfolg sein kann. Die Konzentration ist dabei auf die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales – gerichtet. In Zeiten einer sich verändernden Lebenseinstellung legen die Gäste mehr und mehr Wert auf nachhaltige Angebote und Produkte. Die Nordeifel kann von diesem Trend profitieren, da der CO2-Fußabdruck beim Urlaub vor der eigenen Haustüre durch kurze Anfahrtswege deutlich geringer ausfällt als bei Auslandsreisen. Dazu kommt, dass 75 % der Deutschen sich mehr Zeit in der Natur wünschen. Deshalb boomen Freizeitaktivitäten im Freien wie Wandern und Radfahren, die überdies klimaneutral sind und für die die Eifel als Reiseziel beste Möglichkeiten bietet. Diese kontaktarmen Beschäftigungen sind darüber hinaus auch in Corona-Zeiten ein Pfund, mit dem die Eifel weiter „wuchern“ kann.

Touristische Betriebe erfahren mit einer eigenen, auf Nachhaltigkeit ausgerichteten betrieblichen Strategie, bei konsequenter Umsetzung einen deutlichen Qualitätsschub. Das zeigt die Untersuchung der Fachhochschule des Mittelstands mit dem Titel „Nachhaltigkeit und Qualität als Zukunftschance für touristische Unternehmen in der Eifel“ aus dem Jahr 2021, die den Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und Tourismus näher betrachtet.

Es wurde deutlich, dass niederschwellige Unterstützungs- und Beteiligungsangebote notwendig sind, um die Akteure zu sensibilisieren und zu überzeugen. Es geht darum, den eigenen Betrieb untersuchen zu können und eine eigene Zukunftsstrategie zu entwickeln.

Faktoren wie die Einsparung von Ressourcen, die Umstellung auf regenerative Energien, der Einsatz von mehr regionalen Produkten, das Personalmanagement, die Zusammenarbeit mit Partner:innen und das Netzwerken mit anderen Akteuren sind zu beleuchten.

Gäste werden anspruchsvoller und kritischer, so dass es wichtig ist, eine zunehmend nachhaltige touristische Ausrichtung glaubhaft unter Beweis zu stellen.

Unterstützung und Hilfestellung wurden der Studie zufolge von den Betrieben vor allem in folgenden Bereichen gewünscht:

  • Weiterentwicklung des Mobilitätsangebotes
  • Beratung und direkte Unterstützung bei allen Fragen der Digitalisierung
  • Mehr Transparenz und Zugänglichkeit bei Beratung und Fördermaßnahmen zur CO2 Reduzierung und damit auch der Energieeinsparung
  • Die Etablierung einer direkten Kommunikation zwischen Stakeholdern und Touristiker:innen
  • Die Regionalmarke Eifel als Qualitätskennzeichen einer nachhaltigen Tourismusregion weiterentwickeln

Fortsetzung der Tourismuswerkstatt Eifel mit Fokus auf das Hotel- und Gastgewerbe

Die Nordeifel Tourismus GmbH versucht im komplexen Bereich der Nachhaltigkeit dort Einfluss zu nehmen, wo es konkret möglich ist. Im Falle der Qualifizierung und Weiterbildung der touristischen Akteure betreibt sie die Tourismuswerkstatt Eifel, die auch in der neuen LEADER-Förderphase ab 2023 weiter fortgesetzt wird.

Um dem dramatischen Fachkräftemangel im Hotel- und Gastgewerbe (HOGA) mit Lösungen zu begegnen und die Betriebe zu unterstützen, wird ein neuer Schwerpunkt der Tourismuswerkstatt Eifel auf diese Problemstellung gerichtet sein.

Die Nordeifel auf dem Weg zum nachhaltigen Reiseziel

Konsequent ist der Schritt der Nordeifel Tourismus GmbH, die Destination nun als nachhaltiges Reiseziel offiziell zertifizieren zu lassen. Die dafür zuständige Agentur, die TourCert gGmbH, ist eine gemeinnützige Organisation für Zertifizierungen im Tourismus und hat es sich zur Aufgabe gemacht, ökologische, soziale und ökonomische Unternehmensverantwortung im Tourismus zu fördern. Die Zertifizierung der Nordeifel soll bis Ende des Jahres 2022 abgeschlossen sein.

Als wichtiger Bestandteil einer starken, nachhaltigen Tourismusregion sind im Rahmen der Zertifizierung die Kooperationspartner:innen der Nordeifel Tourismus GmbH anzusehen.  Petra Knopp von TourCert hat den Betrieben die Möglichkeit vorgestellt, wie diese nachhaltige Partnerbetriebe werden und welchen Nutzen sie von einer Zertifizierung haben. Kosten fallen für die Betriebe dabei nicht an.

NeTWorking Nordeifel 2022 – Patrick Schmidder, Geschäftsführer Nordeifel Tourismus GmbH, Petra Knopp TourCert GmbH, Christoph Hartmann, Geschäftsführer Seepark Zülpich gGmbH, Iris Poth, Geschäftsführerin Nordeifel Tourismus GmbH und Landrat Markus Ramers, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Nordeifel Tourismus GmbH (v.l.n.r.).

Get-together

Im zweiten Teil von NeTWorking Nordeifel haben die Akteure beim „Get-together“ den sehnsüchtig erwarteten persönlichen Austausch intensiv genutzt, um sich gegenseitig zu informieren und zu netzwerken. Im Frühjahr 2023 findet das nächste touristische Netzwerk-Treffen „NeTWorking Nordeifel“ statt.

Kontakt und weitere Informationen:
Nordeifel Tourismus GmbH
Bahnhofstr. 13, 53925 Kall
Tel.: 02441. 99457-0
E-Mail: info@nordeifel-tourismus.dewww.nordeifel-tourismus.dewww.facebook.com/NordeifelTourismus

Kategorien:
Tourismusregion

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Autor(in): Klaus Schäfer
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