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11. Mai 2022

Fachkräftezuwanderung – Entwicklungszusammenarbeit mobilisiert Fachkräfte

Fachkräfterekrutierung ist längst zu einem wesentlichen Thema in vielen Branchen geworden. Die Trends zeigen alle in eine ähnliche Richtung: Ohne Zugewinn an Arbeitskräften aus dem Ausland, wird es schwierig, den Bedarf zu decken. Ausgehend von dem Gedanken, dass eine gute Ausbildung weltweit Herkunfts- wie Zielländern helfen kann, Qualifizierung zu bessern und Arbeitsplätze zu vermitteln, betreibt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Reihe von Initiativen, die in der Wirtschaft noch wenig bekannt sind, die aber künftig eingeübte Prozesse abbilden und damit einen spürbaren Beitrag zur Lösung der Aufgabe leisten werden.

Allen vom BMZ unterstützten Projekten ist in der Regel gemeinsam, dass angehende Fachkräfte im Herkunftsland ein intensives Sprachtraining sowie ein Programm zur Vorbereitung der Menschen auf ihren Aufenthalt in Deutschland bieten und gleichzeitig ein Betreuungsprogramm, das bei der Integration der Menschen in ihrem neuen Gastland Deutschland hilft. Die vom BMZ beauftragten Durchführungsorganisationen wie etwa die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (GIZ) oder die von den dem DIHK und dem ZDH gegründete Sequa gGmbH bieten Programme an, die diese legale Migration steuern und vor allem dabei helfen, geeignete Kräfte zu finden und den oft erdrückenden Papierkram zu erledigen.

https://www.aufsteiger-ihk.de/

THAMM ist ein solches Projekt und beispielhaft für die Arbeitsweise dieser Maßnahmen. THAMM besteht seit 2019 und hat eine erste Gruppe an Auszubildenden aus dem Hotellerie- und Gaststättengewerbe an deutsche Unternehmen vermittelt. Unternehmen, die bei THAMM teilnehmen, müssen dazu bei Auszubildenden eine Ausbildungsvergütung zur Sicherung des Lebensunterhalts von mindestens 939 Euro brutto pro Monat.  Bei Fachkräften übernehmen die Unternehmen ferner die Kosten für Anpassungsqualifikationen in Deutschland, die eventuell für die volle Anerkennung des nationalen Berufsabschlusses notwendig sind.  Außerdem sollen sie bei der Organisierung einer adäquaten, aber nicht zu teuren Unterbringung helfen und die Reisekosten Ihrer neuen Mitarbeiter aus dem Herkunftsland nach Deutschland übernehmen.  Im Gegenzug übernimmt THAMM die sehr aufwändige vor allem sprachliche Vorbereitung und Einreisemodalitäten, so dass sich die Unternehmen auf die für sie relevanten Beiträge konzentrieren können. Die bisherigen Erfahrungen sind weit überwiegend positiv.

Die ausgewählten Branchen und Berufe sind jeweils auf den Fachkraftbedarf auf dem deutschen Arbeitsmarkt abgestimmt. Für jedes Zielland werden jedes Jahr bestimmte Branchen und dementsprechend Berufe durch fundierte Analysen der Ausbildungsberufe neu festgestellt. Aus Tunesien werden aktuell Auszubildende für die Hotel- und Gastronomiebranche sowie die Elektronikbranche rekrutiert. Für Ägypten und Marokko werden Ausbildungsberufe der gewerblich-technischen Industrie, des Handwerks sowie der Logistikbranche geprüft. Über ein weiteres Programm, das sogenannte Triple-Win, werden aktuell vorwiegend Pflegekräfte etwa in Indonesien oder Vietnam mobilisiert.

Während sich THAMM auf die Herkunftsländer in Nordafrika konzentriert, arbeitet das verwandte Programm PAM mit den Herkunftsländern Kosovo, Nigeria. Ecuador und Vietnam. PAM kombiniert die Gewinnung von Fachkräften und Nachwuchstalenten aus dem Ausland mit der Stärkung der beruflichen Bildung in den Herkunftsländern. Aus Ekuador kommen Fachkräfte für Elektronik für Betriebstechnik, Industriemechanik und IT, in Bosnien sitzt der Schwerpunkt auf Bau und Frühpädagogik und in Vietnam Zerspanungstechnik und in Nigeria wiederum im Baugewerbe.

Wer sich für eine Teilnahme interessiert und Kandidaten sucht, wende sich bitte an unseren Business Scout. Er vermittelt dann weiter zu den Spezialisten.
Mathias Brandt: Business-Scout@koblenz.ihk.de

Zusatzinformation

Viele Unternehmen haben inzwischen Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung. Der Wettbewerb unter den Branchen und innerhalb der Branche ist hart und alle Trendforscher und Analysten prognostizieren den Mangel. Der Fachkräftemangel als Entwicklungshemmnis ist aus Sicht vieler Unternehmen merklich angestiegen – 2010 waren es noch 16 Prozent, die den Fachkräftemangel als Geschäftsrisiko einstuften. Heute stellt dieser Mangel in manchen Branchen das größte Hemmnis dar, wie unter anderem aus der Konjunkturumfrage Herbst 2019 des Deutschen Industrie- und Handelskammertags hervorgeht.

Fachkräfte aus dem Ausland helfen dabei, den Kreis potenzieller Bewerberinnen und Bewerber zu vergrößern, auch wenn die Rekrutierung ausländischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oftmals einen höheren Aufwand bedeutet. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) reagiert seit geraumer Zeit, indem es die legale Arbeitsmigration aus Ländern fördert, in denen es ein Überangebot an jungen Menschen gibt, die Ausbildung und Beschäftigung suchen und mit Branchen arbeitet, die andererseits einen besonderen Bedarf haben. Beispiele für diese Initiaven sind die Programme THAMM, PAM oder Triple Win, die seit vielen Jahren erfolgreich für unterschiedliche Branchen Fachkräfte vermitteln und mobilisieren.

Vielfach nutzen diese Programme Kapazitäten von für die Verbesserung der Qualität der beruflichen Bildung seit Jahren aufgebauten berufsbildenden Einrichtungen. Dazu kommen vor allem als vorbereitende Qualifikation Sprachkurse sowie eine Betreuung in der Integration, damit sich angehende Auszubildende in ihrer neuen Heimat beruflich und schulisch zurechtfinden.

 

Weitere Informationen von:

IHK Koblenz

Mathias Brandt
Schlossstraße 2
56068 Koblenz
Telefon: 0261 106-156
Fax : Business‑Scout@koblenz.ihk.de
www.ihk.de/koblenz


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Autor(in): Klaus Schäfer
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