WIR. LEBEN. EIFEL.
WIR. LEBEN. EIFEL.
Menu
© Bildtexte / Quelle: HwK Koblenz
26. April 2022

Wirtschaftslage im Handwerk: Konjunktur trotz Ukrainekrieg stabil – Frühjahrsumfrage 2022 der Handwerkskammer Koblenz: Stimmung bleibt positiv trotz multipler Störfaktoren

Koblenz. Die negativen Faktoren für eine Gesamtbetrachtung der Wirtschaft sind in dieser Kombination selten wie massiv: der Ukrainekrieg mit seinen geopolitischen Auswirkungen, steigende Energiepreise, Störungen weltweiter Lieferketten und Verknappung wichtiger Ausgangsmaterialien, die immer noch beachtlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie wie auch eine Inflation auf Rekordniveau, zudem eine Verunsicherung mit Blick auf die weitere Entwicklung der Krisenherde drücken die Gesamtstimmung deutlich.

Nur jeder zweite Betrieb des personenbezogenen Dienstleistungsgewerbes, darunter das Friseurhandwerk, ist mit seiner Wirtschaftslage zufrieden – dazu zählt der Koblenzer Salon „Haarmanufaktur“, in dem Schirin Bitter (Foto) als jahrgangsbeste Friseurmeisterin arbeitet.
© Bildtexte / Quelle: HwK Koblenz

Mit der richtigen Geschäftsidee, qualitativ hochwertigen Angeboten und einem engen Austausch mit der Kundschaft ist die Fleischerei Wienen aus Bad Marienberg durchgestartet und verzeichnet im aktuellen Konjunkturbericht Spitzenwerte – im Bild Chef und Fleischermeister Björn Wienen (links) mit seinem angestellten Fleischermeister Philipp Krämer.
© Bildtexte / Quelle: HwK Koblenz

Dennoch zeigt sich die aktuelle Wirtschaftslage im Handwerk im nördlichen Rheinland-Pfalz insgesamt weiter stabil und auf einem guten Niveau. Von den 2.800 befragten Betrieben aus dem Kammerbezirk der Handwerkskammer (HwK) Koblenz melden aktuell 88 Prozent (Vorjahreswerte in Klammern: 73 %) eine gute oder befriedigende Geschäftslage. Einzelne Konjunkturindikatoren wie der Auftragseingang und die Umsatzentwicklung stellen sich ebenfalls positiv dar. Nur die Einschätzungen für die nächsten drei Monate sind verhaltener. Dafür gehen noch 80 Prozent (86 %) der Befragten von einer zufriedenstellenden Geschäftslage aus. „Der Krieg in der Ukraine macht uns sehr betroffen. Viele Menschen sind auf der Flucht und haben ihr zu Hause verloren. Die Auswirkungen dieses Krieges sind auch international zunehmend von Bedeutung. Lieferengpässe unterschiedlichster Materialien und Vorprodukte, steigende Preise von Rohstoffen und im Energiesektor belasten unsere Betriebe, der Preisdruck auf die Unternehmen steigt. Dennoch blicken viele Handwerker optimistisch und zufrieden auf ihre Geschäftslage“, kommentieren HwK-Präsident Kurt Krautscheid und Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich die neuesten Ergebnisse der Konjunkturbefragung.

 

 

Beurteilung der Geschäftslage nach unterschiedlichen Gewerkegruppen

Gerade die Ausbauhandwerke, darunter auch die Stuckateure, berichten über eine sehr gute Auftragslage von 95 Prozent, im Bild Stuckateurmeister Björn Jung, dessen Betrieb über sechs Monate ausgelastet ist.
© Bildtexte / Quelle: HwK Koblenz

Über alle Branchen hinweg wird die Geschäftslage mit gut und befriedigend in einer Bandbreite von 59 bis 95 Prozent (28% bis 90 %) bewertet. Von den Bauhandwerken wie Maurer und Betonbauer, Zimmerer, Dachdecker oder Straßenbauer informieren 94 Prozent und von den Betrieben der Ausbauhandwerke wie Tischler, Maler, Installateure und Heizungsbauer, Elektrotechniker oder Fliesenleger 95 Prozent über eine gute oder zufriedenstellende Geschäftslage. Bei den Handwerkern für den gewerblichen Bedarf wie etwa Feinwerkmechaniker, Kälteanlagenbauer, Metallbauer oder Gebäudereiniger bewerten aktuell 90 Prozent die Lage mit gut oder befriedigend. Von den Betrieben der Nahrungsmittelhandwerke wie Bäcker, Konditoren und Fleischer geben 83 Prozent und von den Betrieben aus dem Kfz-Handwerk 72 Prozent der Befragten eine gute oder befriedigende Einschätzung ab. Nur 59 Prozent der Betriebe der personenbezogenen Dienstleistungsgewerbe wie Friseure, Kosmetiker oder Schumacher sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden.

Betriebsauslastung und Umsatzentwicklung zufriedenstellend

Die Kapazitätsauslastung hat sich im Frühjahr 2022 verbessert. 77 Prozent (64 %) der Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Koblenz geben an, mindestens zu 70 Prozent ausgelastet zu sein. Der Auftragsvorlauf hat sich ebenfalls auf 14,2 Wochen (10,8 Wochen) erhöht. Auch die Umsatzentwicklung hat sich leicht verbessert: aktuell geben 30 Prozent (15 %) der Befragten an, dass die Umsätze gestiegen sind, 41 Prozent (41 %) geben gleich hohe Umsätze gegenüber dem Vorquartal an, 29 Prozent (44 %) müssen weiterhin Umsatzeinbußen hinnehmen.

Beschäftigungsentwicklung verhalten, zunehmende Investitionsbereitschaft

10 Prozent (10 %) der befragten Betriebe stellen im ersten Quartal diesen Jahres Mitarbeiter ein, 17 Prozent (13 %) müssen Personal entlassen. 73 Prozent (77 %) der befragten Betriebe haben in diesem Jahr noch keine personellen Veränderungen vorgenommen. Perspektivisch befürchten 9 Prozent (10 %) in den nächsten drei Monaten Personal entlassen zu müssen, 15 Prozent (12 %) möchten mehr Personal beschäftigen.

Die Investitionsbereitschaft ist im ersten Quartal 2022 gestiegen. Der Anteil investierender Betriebe im Kammerbezirk beträgt aktuell 50 Prozent (46 %) bei einer durchschnittlichen Investitionssumme pro Betrieb von 36.000 Euro (20.000 Euro).

Prognosen im Handwerk eher verhalten

Aktuell erwarten 80 Prozent (86 %) der Handwerksbetriebe in den nächsten drei Monaten eine gute und zufriedenstellende Geschäftslage. Für den Sommer rechnen 82 Prozent (79 %) der befragten Handwerker mit Wachstumsimpulsen, 18 Prozent (21 %) befürchten Umsatzrückgänge. 27 Prozent der befragten Unternehmen (30 %) gehen in den nächsten drei Monaten von einem steigenden Auftragsvolumen, 57 Prozent (53 %) von Konstanz aus. Die zukünftige Investitionsbereitschaft wird von 65 Prozent (66 %) der Betriebe als konstant oder steigend angegeben, 35 Prozent der Befragten möchten geringere Investitionen tätigen.

Beratungsangebot der HwK Koblenz

Mit passgenauen Beratungsleistungen unterstützt die HwK ihre Mitgliedsbetriebe, ob in betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fragen, technologischen Transformationsprozessen oder Digitalisierungsvorhaben sowie zu den aktuellen Themen rund um das Coronavirus, die Hochwasserhilfe oder den Ukrainekonflikt.

Zahlen und Fakten zur Wirtschaftskraft des Handwerks

Aktuell sind bei der Handwerkskammer Koblenz rund 20.860 Betriebe eingetragen. Dies entspricht 39 Prozent aller Handwerksbetriebe in Rheinland-Pfalz. 7.809 Handwerkslehrlinge werden momentan durch das Handwerk im Kammerbezirk Koblenz ausgebildet, 2.876 neue Ausbildungsverhältnisse konnten im Jahr 2021 abgeschlossen werden.

Informationen zu Einzelheiten der Frühjahrsbefragung 2022 bei der Handwerkskammer Koblenz,
Tel. 0261/ 398-161, presse@hwk-koblenz.de, www.hwk-koblenz.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Handwerk zeigt sich zufrieden mit der aktuellen Wirtschaftslage. Im Frühjahr 2022 geben im Kammerbezirk Koblenz 88 Prozent der Befragten ein gutes oder befriedigendes Geschäftsklima an, Anfang 2021 waren es nur 73 Prozent. Die Prognosen bleiben verhaltener. 80 Prozent der Handwerksbetriebe in der Region Mittelrhein gehen davon aus, dass sich ihre Geschäftslage zum Sommer hin verbessert oder gleichbleibt.

Quelle: HwK Koblenz

 

 

 

Pressekontakt:

Daniela Becker-Keip

Diplom-Betriebswirtin (FH)

Leiterin Beratungsteam Unternehmensführung

Handwerkskammer Koblenz

Beratung und Wirtschaftsförderung

Beratungsteam Unternehmensführung

Rizzastraße 24-26

56068 Koblenz

Tel.: 0261/398-257, Fax -994

Daniela.Becker-Keip@hwk-koblenz.de

www.hwk-koblenz.de

Kategorien:
Handwerk & Gewerbe

Als PDF speichern
Print Friendly, PDF & Email
Seite Teilen Über:


Autor(in): Klaus Schäfer
Kommentare einblenden Kommentare ausblenden

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Weitere Beiträge