WIR. LEBEN. EIFEL.
WIR. LEBEN. EIFEL.
Menu
6. April 2022

dwif-Corona-Kompass: Rund 59 Mrd. Euro Verlust durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie 2021

Nach wie vor hält die durch Covid-19 ausgelöste Krise die Tourismusbranche in Atem. Die gesamte Tourismuswirtschaft hofft, 2022 wieder an alte Erfolge anknüpfen und neue Potenziale nutzen zu können. Doch die Rahmenbedingungen bleiben unbeständig.

Nach aktuellen Berechnungen des dwif-Corona-Kompass beläuft sich der Umsatzausfall in den Destinationen in Deutschland für 2021 auf 58,9 Mrd. Euro. Der Übernachtungstourismus (Umsatzausfall 31,7 Mrd. Euro) ist davon etwas stärker betroffen als der Tagestourismus (27,2 Mrd. Euro). (Siehe Grafik 1)

Grafik 1: Umsatzausfall 2021

 

Übernachtungstourismus 2021

2021 wurden bundesweit rund 185 Mio. gewerbliche Übernachtungen weniger verzeichnet (-37,4 Prozent) als vor der Krise. Die Entwicklung zeigte sich länderspezifisch jedoch sehr unterschiedlich und reichte von -10,0 Prozent (Schleswig-Holstein) bis -59,1 Prozent (Berlin). 2021 waren die innerdeutschen Aktiv-Urlaubsziele an den Küsten und Seen stark nachgefragt. Lokal waren bereits wieder Zuwächse durch einen ausgebuchten Ferienwohnungsmarkt und das starke Camping-Segment zu beobachten. Die Recovery in Städtedestinationen gestaltet sich nach wie vor langsamer, aber mit ersten positiven Signalen.

In Rheinland-Pfalz findet sich, bedingt durch die Flutkatastrophe, die Ahr mit den größten Einbußen gegenüber der Zeit vor der Corona-Pandemie. Deutschlandweit gefolgt von Städtedestinationen wie Düsseldorf und Berlin. Insgesamt verzeichneten alle Regionen in Rheinland-Pfalz Verluste beim Übernachtungstourismus. Weniger stark betroffen waren laut der Auswertung das Naheland sowie Mosel und Hunsrück. (Siehe Grafik 2)

Grafik 2: Entwicklung des Übernachtungstourismus nach Regionen

 

Tagestourismus & Freizeitwirtschaft: Rückgang der Tagesreisen um 17 Prozent

Für 2021 bilanziert der dwif-Tagesreisenmonitor einen Rückgang der Tagesreisen um rund 17 Prozent im Vergleich zu einem Normaljahr. Ab Frühsommer 2021 war eine schnelle Regenerationsgeschwindigkeit im Gesamtmarkt zu beobachten, sodass im Sommer 2021 in einigen Kalenderwochen das Ausgangsniveau von 2019 sogar übertroffen wurde. Seit dem zweiten Halbjahr 2021 ist eine zunehmende Normalisierung der Aktivitäten zu beobachten, wenngleich für 2021 weiterhin „naturnahe Aktivitäten“ im Trend lagen und tagestouristische Anlässe wie Shopping und Veranstaltungsbesuche immer noch Rückgänge verzeichneten.

In den Einrichtungen der Freizeitwirtschaft als wichtiger Anlaufpunkt für die Aktivitäten der Einheimischen, der Tages- und Übernachtungsgäste lagen die Besucherzahlen noch 21 Prozent unter dem Niveau von 2019.

Für 2021 insgesamt lagen die Besucherzahlen allerdings immer noch um knapp 44 Prozent unter dem Niveau von 2019 und 5 Prozent unter den Vorjahresergebnissen. Erneute Einschränkungen durch 2G-Regelungen sowie vereinzelt regionale Lockdowns zum Jahresende verhinderten eine bessere Entwicklung.

Outdoor-Einrichtungen sind nach wie vor im Vorteil. Die Entwicklung in Indoor-Einrichtungen ist vom weiteren Pandemieverlauf abhängig. Aus momentaner Sicht ist mit wegfallenden Einschränkungen jedoch eine Annäherung der Besucherzahlen für 2022 an das Vorkrisenjahr möglich.

 

Gastgewerbe

Viele Betriebe in Urlaubsregionen konnten 2021 höhere Preise durchsetzen, während die durchschnittlichen Zimmerpreise bundesweit um rund 15 Prozent zurückgingen (2021 gegenüber 2019). Allerdings erreichen die Preisniveaus in der Hochsaison teilweise bereits die Akzeptanzgrenze bei den Gästen. Die Stadthotellerie erholt sich nur langsam und Kapazitäts-/Zugangsbeschränkungen durch Hygiene- und Abstandsregeln drücken weiterhin die Auslastung. MICE-Betriebe und der Kultur- und Eventbereich erholen sich zunehmend.

Eine der größten Herausforderungen für die Betriebe ist und bleibt der Personalmangel: -12 Prozent bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (2021 gegenüber 2019) und -21 Prozent bei den geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen. Hinzu kommen steigende Energie-, Lebensmittel- und Rohstoffpreise, die kurzfristig weitere Preisanpassungen bei den Betrieben notwendig machen.

Die aktuelle Datenlage lässt keine Rückschlüsse auf ein „massives Unternehmenssterben“ im bundesdeutschen Gastgewerbe zu, bestätigt aber insgesamt eine geringere Dynamik, denn die Anzahl der Insolvenzen sowie Gewerbeabmeldungen/-anmeldungen sind rückläufig.

 

Quelle: Pressemeldung des dwif vom 29.03.2022

Kategorien:
Tourismusregion

Als PDF speichern
Print Friendly, PDF & Email
Seite Teilen Über:


Autor(in): Klaus Schäfer
Kommentare einblenden Kommentare ausblenden

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Weitere Beiträge