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© Nationalparkforstamt Eifel/M. Weisgerber
24. Juni 2021

Nationalparkverwaltung präsentiert Jahresbericht zum Nationalpark Eifel: Besucherströme und erfreuliche Artenfunde prägten das Corona-Jahr 2020

Renaturierungen durch Gebäudeabrisse und Nachwuchs bei Fledermausfamilie Bechstein

Schleiden-Vogelsang, den 23.06.2021. „Bitte meiden Sie in Ihrem eigenen Interesse die Besucherschwerpunkte im Nationalpark und halten Sie geltende Ge- und Verbote ein.“ So lautete die Botschaft des Jahres aus der Nationalparkverwaltung Eifel. Wo möglich immer wieder dieser Appell: Ob auf dem besten Sendeplatz bei großen Fernsehsendern oder auf der eigenen Internetseite. Mit der Präsentation des druckfrischen Jahresberichts 2020 stellt die Nationalparkverwaltung Eifel nun Zahlen und Fakten zu den Auswirkungen der Pandemie auf den Nationalpark Eifel vor.

Es war abzusehen, dass die Menschen aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen verstärkt die heimische Natur aufsuchen werden. Mit dem ersten Lockdown Mitte März 2020 stellte die Nationalparkverwaltung deshalb nicht nur selbst die Bewerbung von Nordrhein-Westfalens Nationalpark ein, sondern bat auch ihre touristischen Partner erfolgreich um Unterstützung dieser Strategie. Im Ergebnis waren es trotzdem 1,35 Millionen Jahresbesuche, was einem Anstieg von 52 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht und der höchste Wert seit Einführung der systematischen Besuchererfassung ist.

Statt Rangertouren zu führen, mussten die Ranger der Nationalparkwacht seit Beginn der Corona-Pandemie immer wieder auf den überfüllten Parkplätzen – wie hier am Wilden Weg – für Ordnung sorgen und Autos einweisen oder auch wegschicken, wenn der Parkplatz aus allen Nähten platzte.

Gravierend waren auch die Auswirkungen des Ansturms und das Verhalten vieler Gäste, die vermutlich zuvor eher wenig in der Natur unterwegs waren. So ist es zu erklären, dass die Zahl der festgestellten Verstöße gegen die im Schutzgebiet geltenden Ge- und Verbote überproportional gegenüber dem Besucheranstieg anwuchs und um 130 Prozent über dem Wert des Vorjahres lag. Vor allem an den Seeufern ging es hoch her: Wildes Campen und das Zurücklassen von Müll entwickelten sich hier zu ausgesprochen häufig festgestellten Verstößen. Insgesamt musste die Nationalparkverwaltung acht Mal so viele Vergehen ahnden wie noch im Jahr zuvor. „Nach den Erfahrungen aus 2020 sehen wir uns gezwungen, die Natur entlang der Nationalpark-Seeufer, an denen das Betreten, Campen und Feuermachen ja verboten ist, besser zu schützen“, so der Leiter der Nationalparkverwaltung Dr. Michael Röös und kündigt an, dass die Ranger in der diesjährigen Badesaison auch von der Seeseite aus mit einem Boot kontrollieren werden.

Das Campen, Betreten der Ufer und Entfachen von Lagerfeuern entlang der Seen im Nationalpark Eifel ist verboten: In Zukunft kontrollieren die Ranger der Nationalparkwacht die Seeufer auch vom Boot aus.

Neben diesen Herausforderungen gab es erfreuliche Funde in der Tierwelt des Nationalparks. Eine der seltensten Fledermausarten hatte Nachwuchs. Erstmals wurden drei trächtige Weibchen der Bechsteinfledermaus erfasst. „Dieser Fund im Hetzinger Wald ist der erste Hinweis auf eine Wochenstubenkolonie dieser „Urwaldart“ im Nationalpark Eifel“, freut sich Biologe Sebastian Flinkerbusch aus der Forschungsabteilung der Nationalparkverwaltung. Als Wochenstubenquartiere dienen der Bechsteinfledermaus vor allem Spechthöhlen, in alten Laubbäumen insbesondere in Eichen und Buchen. Im Nationalpark Eifel wurden inzwischen 17 der 19 gegenwärtig in NRW vorkommenden Fledermausarten nachgewiesen. Nachweise einer weiteren Art, der Zweifarbfledermaus, liegen aus dem Bereich der Enklave Burg Vogelsang vor.

Gute Nachrichten aus der Tierwelt des Schutzgebiets: Erstmals wurden im Nationalpark Eifel trächtige Weibchen der seltenen Bechsteinfledermaus gefunden – einer „Urwaldart“.

Auch bei der Renaturierung in der Fläche erfuhr der Entwicklungs-Nationalpark Eifel einen Schub. Insgesamt konnten in 2020 fünf ehemals militärisch Gebäude und ein privat genutztes Gebäude abgerissen und die Fläche wieder der Natur übergeben werden.

Die Villa Bach war eines von sechs Gebäuden, die im vergangenen Jahr auf der Dreiborner Hochfläche abgerissen wurden. Die Fläche kann so wieder der Natur zurückgegeben werden. Hier wurden Teile der Grundmauer als Geröllhalde belassen, um Kleintieren Schutz zu bieten.

 

Zur Jahrespressekonferenz im Nationalpark-Zentrum Eifel präsentiert die Nationalparkverwaltung den druckfrischen Jahresbericht 2020 und gibt einen Ausblick auf die kommenden Monate.

Kontakt und weitere Informationen:
Annette Simantke
Fachgebiet Kommunikation und Naturerleben
Urftseestraße 34, 53937 Schleiden-Gemünd
E-Mail: simantke@nationalpark-eifel.dewww.nationalpark-eifel.de

Kategorien:
Tourismusregion

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Autor(in): Klaus Schäfer
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