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© Car-Service Krämer, Speicher
20. April 2021

„Praktisch ist einfach besser“ – Unternehmensnachfolge im Handwerk: Car-Service Krämer Speicher

SPEICHER. „Während meiner Studienzeit habe ich gemerkt, dass Theorie alleine mir keinen Spaß macht. Praktisch ist einfach besser“, so beschreibt Christina Krämer aus Speicher ihre Ambition, als sie vor rund sechs Jahren ihre Ausbildung als Kfz-Mechatronikerin begann und in nur zwei Jahren abschloss. Seit vier Jahren ist sie nun Meisterin und in den nächsten Monaten wird sie die Geschäftsführung bei dem Kfz-Innungsfachbetrieb Car-Service in Speicher übernehmen.

Das Team von Car-Service Krämer aus Speicher schaut positiv in die Zukunft. © Car-Service Krämer, Speicher

„Ich habe damals nach dem Abitur wirklich gedacht, es müsste diesem auch ein Studium folgen. Zuerst entschied ich mich für Jura, danach für Maschinenbau“, lässt die 33-Jährige die Zeit Revue passieren. „Heute kann ich sagen, es liegt mir einfach viel mehr selbst zu schrauben und anzupacken. Dass ich den Kfz-Betrieb meines Vaters fortführen würde war gar nicht der ausschlaggebende Punkt. Aber charmant ist es natürlich schon“, lächelt die Liebhaberin von Oldtimern.

Christinas Vater, Hans-Georg Krämer hatte 2003 mit seiner Kfz-Werkstatt begonnen, die sich auf amerikanische Kunden spezialisiert hat. Der Betrieb hat drei weitere Kfz-Gesellen und einen Auszubildenden. „Als ich damals gestartet bin, war ich schon 43 Jahre alt. Da hielt mich der ein oder andere schon zu alt für einen Neustart“, erinnert sich der Kfz-Meister. „Aber ich hatte gute Kontakte aus meinem Autohandel, den ich schon fast zehn Jahre damals im Nebengewerbe betrieben habe. Damit war ein erster Kundenstamm schon da. Das hat es leichter gemacht“, erzählt er.

Bald sitzt Christina Krämer auch am Steuer des Unternehmens. Die Liebe zu Oldtimern hat sie vom Vater Hans-Georg Krämer geerbt. © Car-Service Krämer, Speicher

Auf die Frage, ob er sich gefreut hat, als seine Tochter dann doch in seine Fußstapfen steigt, sagt er: „Mein Ziel war es nie, Christina in die Leitung zu drängen. Die Kinder müssen selbst entscheiden, was sie beruflich machen wollen. Aber man kann es ihnen ja schmackhaft machen“, sagt er mit einem Augenzwinkern und blickt dabei auf die neue Werkstatt mit Bürogebäude. Zu diesem Neubau auf seinem Betriebsgelände hatte Krämer sich entschieden, als seine Tochter den Meisterbrief in der Tasche hatte. „Die alte Werkstatt war in die Jahre gekommen und wäre den Anforderungen in der Zukunft nicht mehr gerecht geworden. Mit Perspektive auf die Betriebsnachfolge haben wir uns dann 2017 zum Neubau entschieden und sind jetzt kurz vor dem Umzug. Die technischen Anforderungen an eine Kfz-Werkstatt sind heute andere als vor 20 Jahren. Auch wenn man wie wir überwiegend an Oldtimern oder Youngtimern arbeitet.“ Somit stehen in Speicher die Zeichen ganz auf positive Perspektive. Besonders, seit man dort nun wieder davon ausgeht, dass die in Spangdahlem stationierten Soldaten nicht in absehbarer Zeit zum Großteil abgezogen werden. „Das hätte uns schon sehr viele Kunden gekostet“, so Krämer.

Und was will die angehende Unternehmerin der jungen Generation mit auf den Weg geben, die heute vor der Berufswahl steht? „Macht eine Ausbildung im Handwerk! Dort lernt ihr vom ersten Tag an etwas, was euch im ganzen Leben weiterbringt. Dazu gibt es vom ersten Tag an Geld, anstatt jahrelang nur Ausgaben zu haben. Der Reiz am Handwerk ist die Abwechslung“, so Christina Krämer. Aber sie gibt auch mit auf den Weg: „Ausbildung ist auch nicht immer nur Spaß. Manchmal muss man einfach nur lernen und sich darin üben, Verantwortung zu übernehmen.“

 

 

Kontakt:

Irmgard Busch
Mitgliederberatung
Kreishandwerkerschaft MEHR
– Geschäftsstelle der Innungen –
Kalvarienbergstraße 1
54595 Prüm
Tel.: 06551 9602-15
Fax: 06551 9602-10

Kategorien:
Handwerk & Gewerbe

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Autor(in): Klaus Schäfer
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