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© Martin Weisgerber
21. Juli 2020

Zahlen, Fakten, Ereignisse – Leistungsbericht des Nationalparks Eifel ist da

Seltenes Spinnentier erfreut Forscherherzen im Nationalpark Eifel: Ein Pseudoskorpion, der gerne Huckepack fliegt

Schleiden-Vogelsang, 16. Juli 2020. Erstmals gelang es im Nationalpark Eifel einen bedrohten Pseudoskorpion nachzuweisen. Der ist nicht nur schwer nachweisbar, sondern auch äußerst selten. „Der Pseudoskorpion ist stellvertretend für weitere Artenfunde, die auf hohe Totholzanteile im Wald angewiesen sind. Der kleine Sensationsfund ging als Beifang bereits in den 1990er Jahren im Zusammenhang mit der Erfassung von Insektenarten ins Netz. Dies zeigt uns wieder, wie wichtig die Auswertung der so genannten Beifänge in der Forschungsarbeit sind“, so Nationalparkleiter Dr. Michael Röös, bei der Vorstellung des druckfrischen Jahresberichtes 2019 im Nationalpark-Zentrum in Vogelsang. Neben den neuesten Artenfunden, die die Gesamtartenzahl auf insgesamt 10.549 ansteigen lässt, enthält der Bericht weitere spannende Fakten und Zahlen.
Pseudoskorpione besitzen zwar große Scheren, sind aber mit den Skorpionen nicht näher verwandt. Ihnen fehlt beispielsweise der Giftstachel. In die Insektenfalle, einen Stammeklektor, gelangte der Pseudoskorpion möglicherweise als Anhalter auf einem Insekt, eine Verhaltensweise, die auch Phoresie genannt wird. Der Pseudoskorpion ist im Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gelistet. Er gehört damit zu den Arten von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen. Er steht aber auch für weitere Artenfunde im Nationalpark, die auf ausreichend Altholz angewiesen sind. Allesamt Belege für eine Entwicklung hin zur entstehenden „Wildnis“.
Erstmals stellte das Nationalparkforstamt Eifel 2019 einen Auszubildenden zum Revierjäger ein. Der 25jährige Hauke Gerdes, der aus dem Bereich des Nationalpark Wattenmeeres stammt, absolvierte ein Jahr seiner insgesamt dreijährigen Ausbildung im Nationalpark Eifel: „Ich freue mich sehr, dass ich vor einem Jahr die einzige Ausbildungsstelle für Revierjäger in einem deutschen Nationalpark besetzen konnte“, so Gerdes.

Im August startet ein weiterer junger Mann sein drittes Ausbildungsjahr zum Revierjäger im Nationalparkforstamt.
Zur Palette der Ausbildungsberufe im Nationalparkforstamt Eifel gehören die Ausbildungsgänge Kaufleute für Tourismus und Freizeit, die beispielsweise im Juni die 26jährige Anja Carina Heinen aus Schleiden erfolgreich absolvierte. Zudem durchläuft derzeit der 21jährige Justin Hackbarth aus Mechernich im Jugendwaldheim Urft die Ausbildung zum Fachpraktiker Hauswirtschaft.
Bei der Arbeit gegen unnötigen Motorradlärm, durch den sich Gäste und Anwohner des Nationalparks Eifel gestört fühlen, gab es Fortschritte: So hat die Nationalparkverwaltung im April 2019 an der L 15 in der Nähe des stark besuchten Naturerkundungspfads „Der Wilde Weg“ ein Lärmschutzdisplay installiert, das zu laut fahrende Biker sensibilisieren soll. Der gemessene durchschnittliche Schalldruck lag 5 Dezibel geringer als in Vorjahren ohne Display, was fast einer Halbierung des Lärms entspricht.
Fahrt nahm die von der Gemeinde Simmerath initiierte und koordinierte „Initiative gegen Motorradlärm in der Region Nationalpark Eifel“ auf: Aus dieser Initiative entstand die bundesweit angelegte Kampagne „Silent Rider“. Gemeinsam mit anderen betroffenen Regionen soll „Silent Rider“ dem Problem unnötigen Motorradlärms die notwendige gesellschaftliche, mediale und politische Aufmerksamkeit verschaffen und einem erarbeiteten Forderungskatalog die Durchschlagskraft. Alle Interessierten können die Kampagne Silent Rider gegen Motorradlärm durch ihre Beteiligung an einer Onlinepetition unterstützen.

Leistungsbericht

Fotos und Informationen zum Download 

Bild 1: Die Nationalparkverwaltung Eifel präsentierte heute den druckfrischen Jahresbericht 2019 mit Zahlen, Daten und Fakten für den Nationalpark Eifel. (Foto: Nationalparkverwaltung Eifel/M. Weisgerber)

Kontakt
Annette Simantke
Wald und Holz NRW
Nationalparkforstamt Eifel
Telefon 02444. 9510-57
simantke@nationalpark-eifel.de

Kategorien:
Tourismusregion

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Autor(in): Klaus Schäfer
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