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13. Mai 2020

Wir unterstützen diese Forderungen…

Regionalität gegen die Krise.

Regionalbewegung NRW fordert Regionalisierung in der Ernährungswirtschaft und ein Notfallprogramm Nahversorger.

Es herrschen Krisenzeiten. Die Weltwirtschaft ist verletzlich, die Corona Pandemie bringt die Warenströme aus dem Takt. Die Regionalbewegung NRW fordert daher eine Regionalisierung der Ernährungswirtschaft über Krisenzeiten hinaus. Brigitte Hilcher, Vorsitzende des Landesverbandes, betont: „Wir brauchen in NRW robuste, regionale Ernährungssysteme. Wir brauchen mehr Versorgungssicherheit durch eine Stärkung der bäuerlichen Betriebe sowie der regionalen Verarbeitung und Vermarktung.“

Wie extrem der deutsche Markt von Im-und Exporten abhängt, zeigen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes: Insgesamt hat sich der weltweite Warenexport in den letzten 40 Jahren verzehnfacht, etwa ein Viertel aller in Deutschland erzeugten landwirtschaftlichen Produkte gehen in den Export. Große Molkereien und Milchviehbetriebe, die durch ihre Ausrichtung auf den internationalen Absatzmarkt zurzeit enorme Probleme haben, zeigen, dass die politisch veranlasste Exportorientierung sehr krisenanfällig ist. In vielen Bereichen ist Deutschland zudem sehr abhängig von Agrarimporten. Gemüse, Obst und Öl kommen zu großen Anteilen aus anderen Ländern, sogar Fleischerzeugnisse und Getreide werden in großen Mengen importiert. Globale Verwerfungen können also potenziell auch immer zu Versorgungsengpässen bei Nahrungsmitteln bzw. zu Betriebsinsolvenzen in NRW führen. Eine Diversifizierung des regionalen Anbaus und der Verarbeitungsstrukturen ist daher mehr als systemrelevant, denn mit vielen kleinen, lokalen Betrieben können Ausfälle abgefedert werden. Zur Unterstützung der Daseinsvorsorge fordert der Landesverband Regionalbewegung NRW deshalb die Politik auf, ein verstärktes Augenmerk auf die Regionalisierung in der Ernährungswirtschaft zu legen. Die regionalen und häufig kleineren Verarbeitungsstrukturen wie Schlachthöfe, Mühlen, Brauereien oder Gemüseverarbeitung müssen erhalten oder vielerorts wiederaufgebaut und zu regionalen Wertschöpfungszentren weiterentwickelt werden. Diese können dann auch als Dienstleister für bäuerliche Landwirtschaft, Verarbeitung, Handwerk, Gastronomie, Verbraucherschaft und Kommunen fungieren. Regionale Vermarktungsmodelle gehen bereits als Beispiele in einigen Regionen voran und sind flächendeckend zu etablieren.

Des Weiteren müssen rechtliche Vorgaben für Kleinerzeuger und Handwerk vereinfacht und Gebühren gemindert werden, um die Wettbewerbsfähigkeit mit Discountern & Co. wiederherzustellen. Ein Notfallprogramm Nahversorger zum Erhalt bäuerlicher und handwerklicher Kleinbetriebe ist darüber hinaus – vor allem in der derzeitigen Krise – aufzusetzen. Und: ein solches Programm muss berücksichtigen, dass Umweltschutz de facto Gesundheitsschutz bedeutet und dass die derzeit von Seiten der Wissenschaft dringend geforderte Wende hin zu nachhaltigen Wirtschaftsformen angestoßen und begleitet werden muss.

Seit Anfang 2019 setzt sich die Regionalbewegung NRW gefördert von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW mit dem „Landesdialog Regionalitätsstrategie NRW“ für eine Regionalisierung der Ernährungswirtschaft ein. Mit einem breit aufgestellten Netzwerk aus Verbänden, Institutionen, Initiativen und Unternehmen wird eine Regionalitätsstrategie für NRW erarbeitet – als Handlungsfahrplan mit Vorschlägen für den Ausbau einer regionalen Vermarktung nachhaltig erzeugter Lebensmittel.

Konkret bietet die Regionalbewegung mit ihrem Netzwerk der Landesregierung NRW an, die Zwischenergebnisse ihres Dialogprozesses sowie ihre Expertise zum innovativen Ausbau von Nahversorgerstrukturen in die auf Landesebene neu einberufene Enquetekommission „Gesundes Essen. Gesunde Umwelt. Gesunde Betriebe“ sowie in die Konzeptentwicklung für das Rheinische Revier einzubringen.

Quelle: Pressemitteilung Landesverband Regionalbewegung NRW e.V.

https://www.regionalmarke-eifel.de/Regionalitaet-gegen-die-Krise


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