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© Foto: Handwerkskammer Aachen
9. Mai 2020

Herwartz neuer Präsident des Handwerks

Konstituierte Vollversammlung der Kammer wählt neuen Vorstand. Aachen/Simmerath. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Die Frühjahrs-Vollversammlung der Handwerkskammer Aachen musste abgesagt werden und fand nicht wie sonst in einem repräsentativen Rahmen im Krönungssaal des Aachener Rathauses statt. Stattdessen tagte das „Parlament des Handwerks“ unter entsprechenden Corona-Schutzmaßnahmen im Bildungszentrum BGZ Simmerath der Kammer.

Vollversammlung in Zeiten von Corona: Damit das Parlament des Handwerks tagen und wählen konnte, wurden alle erforderlichen Auflagen erfüllt. © Foto: Handwerkskammer Aachen

Marco Herwartz, Elektrotechnikermeister aus Aachen-Eilendorf, ist neuer Präsident der Handwerkskammer Aachen. Die neu konstituierte Vollversammlung – sie ist das höchste beschlussfähige Organ der Handwerkskammer Aachen – hat den 44-Jährigen einstimmig gewählt. Nach 26 Jahren gab Dieter Philipp damit sein Amt als Präsident ab. Der 76-jährige Maler- und Lackierermeister sowie Restaurator im Handwerk wurde zum Ehrenpräsidenten der Handwerkskammer Aachen gewählt. Das Parlament honorierte Philipp mit Standing Ovations.

Vizepräsident Felix Kendziora (Arbeitnehmer), Kfz-Mechaniker aus Jülich, wurde einstimmig wiedergewählt. Ebenso alle Stimmen für sich gewinnen konnte Josef Ross. Der 45-Jährige Gas- und Wasserinstallateurmeister sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister ist neuer Vizepräsident (Arbeitgeber).

Neben dem Präsidenten und den beiden Vizepräsidenten gehören dem Vorstand weiterhin an: Rudolf Ferebauer, Kfz-Betriebswirt aus Düren, Werner Witt, Elektroinstallateurmeister aus Euskirchen, Andrea Juszku, Konditorin aus Aachen, und Peter Effenberg, Orthopädieschuhmacher aus Stolberg. Neue Vorstandsmitglieder sind Dietmar Steinmetz, Dachdecker- und Klempnermeister aus Aachen, und Dip.-Holzbau-Ing. Olaf Korr, Obermeister der Tischler-Innung Aachen.

Aus dem Vorstand ausgeschieden sind Präsident Dieter Philipp und Augenoptikermeisterin Elfriede Cäsar. Die Augenoptikermeisterin aus Düren erhielt für ihren langjährigen Einsatz das Ehrenzeichen der Handwerkskammer Aachen.

 

Mitglieder der Vollversammlung

Arbeitgeber: Detlef Carl, Maurer- und Betonbauermeister, Euskirchen; Reiner Dohlen, Teppich- und Schnellreiniger, Geilenkirchen; Rudolf (Rolf) Ferebauer, Kfz-Betriebswirt, Düren; Claudia Häseler-Bietzky, Fliesen-, Platten- u. Mosaiklegermeisterin, Herzogenrath; Bernadette Hein, Friseurmeisterin und Kosmetikerin, Nettersheim; Marco Herwartz, Elektrotechnikermeister, Aachen; Mario Herzog, Rollladen- und Sonnenschutztechniker, Nideggen; Dipl.-Holzbau-Ing. Olaf Korr, Aachen; Helmut Krings, Schlossermeister, Düren; Thomas Lauscher-Klüber, Uhrmachermeister, Aachen; Herbert May, Gas- und Wasserinstallateurmeister, Stolberg; Michael Nobis, Bäckermeister, Aachen; Dipl.-Ing. Katrin Peiffer-Schlenger, Düren; Ralf Philippen, Straßenbauermeister, Aachen; Oliver Pieper, Maler- und Lackierermeister und Bodenleger, Wassenberg; Volkmar Reitzenstein, Maurer- und Betonbauermeister, Erkelenz; Josef Ross, Zentralheizungs- und Lüftungsbauer- und Gas- und Wasserinstallateurmeister, Hückelhoven; Dipl.-Ing. (FH) Wilfried Schneider, Zülpich; Axel Schömer, Maurer- und Betonbauermeister, Düren; Hans-Josef Schümmer, Augenoptikermeister, Würselen; Dietmar Steinmetz, Dachdecker- und Klempnermeister, Aachen; Gerd Theißen, Raumausstattermeister, Übach-Palenberg; Frank Thelen, Metallbauermeister, Geilenkirchen; Ludger Uerlings, Friseurmeister, Langerwehe; Antonio Roberto Weinitschke, Friseurmeister, Aachen; Simon Wilden, Rohr- und Kanalreiniger, Heimbach; Werner Witt, Elektroinstallateurmeister, Euskirchen; Dipl.-Kfm. Markus Zittel, Eschweiler

Arbeitnehmer: Peter Effenberg, Orthopädieschuhmacher, Stolberg; Paul Frauenrath, Karosseriebauermeister, Herzogenrath; Markus Holländer, Kfz-Mechaniker, Jülich; Dirk Jansen, Kfz-Mechanikermeister, Jülich; Andrea Juszku, Konditorin, Aachen; Felix Kendziora, Kfz-Mechaniker, Jülich; Holger Leder, Bodenleger, Alsdorf; Jens Carl Herbert Möller, Installateur- und Heizungsbauermeister, Baesweiler; Gerd Prust, Gebäudereiniger, Düren; Guido W. Schmidt, Maurer- und Betonbauermeister, Kall; Carsten Schmitz, Gepr. Polier, Simmerath; Melanie Speckbrock, Kosmetikerin, Jülich; John Karanja Vida, Tischlermeister, Aachen; Manfred Werner, Fliesenleger, Düren.

 

„Eine Ehre, das höchste Ehrenamt auszuüben!“

Der 44-jährige Marco Herwartz ist neuer Präsident der Handwerkskammer Aachen

Der neu gewählte Vorstand der Handwerkskammer Aachen. Vordere Reihe von links: Peter Effenberg, Marco Herwartz, Andrea Juszku. Mittlere Reihe von links: Josef Ross, Werner Witt, Felix Kendziora. Hintere Reihe von links: Rolf Ferebauer, Olaf Korr, Dietmar Steinmetz. © Foto: Handwerkskammer Aachen

Aachen. Dieser Mann brennt fürs Handwerk, da kann es nur logische Konsequenz sein, dass er die im Kammerbezirk höchst mögliche Position einnimmt: Marco Herwartz ist neuer Präsident der Handwerkskammer Aachen. Mit 44 Jahren gehört er damit zu den Jüngsten in der Geschichte der 120-jährigen Geschichte der Kammer, die dieses Amt bekleiden.

Mit 24 Jahren hatte der Elektrotechniker, dessen Mutter gelernte Friseurin und Vater Elektroinstallateurmeister ist, den Meister in der Tasche. Mit 34 durfte Marco Herwartz sich schon Geschäftsführer und Teilhaber des väterlichen Betriebes, der Elektro Herwartz GmbH, nennen. Sein achtköpfiges Team besteht aus zwei Meistern, zwei Gesellen, zwei Schreibkräften und zwei Auszubildenden. Der Ausbildungsbetrieb mit Sitz in Eilendorf hat sich auf intelligente Gebäudetechnik und Ladestationen für Elektromobilität spezialisiert, wobei die klassische Elektroinstallation auch zum Kerngeschäft gehört.

„Bei meiner Meisterprüfung im Jahr 2000 habe ich erstmals Kontakt mit einem Meisterprüfungsausschuss gehabt und fand die Aufgabe eines solchen Ausschusses sehr spannend, weshalb ich mich nach meiner Prüfung auch umgehend beworben habe“, berichtet Herwartz über seine ersten Erfahrungen mit der ehrenamtlichen Arbeit im Handwerk. Seitdem ist er im Meisterprüfungsausschuss Elektrotechnik der Handwerkskammer tätig.

Und wie so üblich in diesem Bereich, sei im Laufe der Zeit noch das ein oder andere Ehrenamt hinzugekommen. 2014 wurde Marco Herwartz zum Obermeister der Fachinnung für Elektrotechnik Aachen ernannt. Im Jahr 2017 hat die Vollversammlung der Kammer ihn nach zweijähriger Arbeit in deren Vorstand zum Vizepräsidenten gewählt. „Seitdem durfte ich Herrn Philipp auf Schritt und Tritt begleiten. Durch ihn habe ich das Netzwerk von Handwerk und Politik auf Landes- und Bundesebene kennengelernt“, so Herwartz.

Der Wechsel ins Präsidium habe sich für den Elektrotechnikermeister von Anfang an sehr gut angefühlt, weil man ihm schon seinerzeit das Vertrauen entgegengebracht habe, das Amt des Vizepräsidenten mit seinen jungen 41 Jahren ausüben zu dürfen. „Während meiner Vorstandstätigkeit durfte ich dem Präsidium und der Hauptgeschäftsführung über die Schultern gucken. Und in dieser Zeit haben sie sich auch ein Bild von mir gemacht“, so der neue Präsident der Handwerkskammer. Er freut sich, dass auch seine Familie und sein Team hinter ihm stehen.

Für Marco Herwartz ist es, so sagte er kurz vor seiner Wahl, eine Ehre, das Amt des Präsidenten zu bekleiden. Jetzt ist er gewählt, einstimmig, dieses Ehrenamt für die nächsten fünf Jahre auszuüben und die Interessen der 16.882 Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Aachen auf allen Ebenen des wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Lebens zu vertreten.

 

Drei Fragen an Marco Herwartz, Präsident der Handwerkskammer Aachen

Sie haben Dieter Philipp in den letzten Jahren auf Schritt und Tritt begleitet, wie Sie selbst sagten. Was ist Ihnen in dieser Zeit besonders aufgefallen, was ist „hängen geblieben“?

Herwartz: Seit 2017 hat Herr Philipp mich einige Veranstaltungen besuchen lassen, damit ich die Handwerksorganisation in ihren vielen Facetten kennenlernen konnte. Aber auch das Handwerk konnte mich so kennenlernen. Besonders aufgefallen ist mir, wie groß das Netzwerk des Handwerks und wie riesig die Zahl der ehrenamtlich wirkenden Handwerker ist. Hängen geblieben ist auch, wie unglaublich freundlich man in der Handwerksfamilie miteinander umgeht. Ich sage bewusst Handwerksfamilie, weil es eben auch so gelebt wird.

Bleiben wir bei den Schritten: Sie treten in große Fußstapfen. Haben Sie sich Schwerpunkte für Ihre Zeit als Präsident bei der Handwerkskammer gesetzt? Was möchten Sie für das Handwerk erreichen, worauf legen Sie Ihren Fokus?

Herwartz: Herr Philipp hat sich sein Leben lang für das Handwerk eingesetzt und hinterlässt gewiss große Spuren. Er hat mich von Anfang an bewusst begleitet, mich an die Hand genommen, mich „gehen lassen“ und mir damit beigebracht meine eigenen Schritte zu gehen, damit ich meine eigenen Fußstapfen hinterlasse. Grundsätzlich möchte ich natürlich erst mal im Amt ankommen und mich einarbeiten. Auf lange Sicht sehe ich aber die Punkte Öffentlichkeitsarbeit, Steigerung der Attraktivität einer Ausbildung im Handwerk, die Angleichung von akademischer und handwerklicher Ausbildung sowie den Neubau des Internats im Bildungszentrum BGZ Simmerath als mögliche Schwerpunkte meiner Arbeit.

An diese Vollversammlung werden sich alle Teilnehmer noch lange erinnern, und zwar nicht nur aus dem Grund, dass Sie zum Präsidenten gewählt worden sind, sondern weil dies in einer außergewöhnlichen Zeit vollzogen wurde. Ein Satz vom neuen Präsidenten zu Corona bitte!

Herwartz: Corona wirkt sich in allen Bereichen unseres Lebens aus. So ist natürlich auch die Amtsübernahme davon stark beeinflusst. Ein Start in dieser Zeit ist sicherlich alles andere als gewöhnlich und einfach. Ich muss aber ganz klar sagen, dass ich stolz auf unsere Handwerkinnen und Handwerker bin, weil sie sich fast ausnahmslos an vorgesetzte Regeln gehalten und teilweise sehr stark bei der Ausarbeitung und Optimierung möglicher Schutzmaßnahmen mitgewirkt haben. In vielen Bereichen sind Kollegen zusammengerückt und helfen sich gegenseitig. Hieraus erwachsen teilweise sogar neue Geschäftsmodelle, die vor allem auch digitaler Natur sind. In einer Zeit, in der Distanz gefordert wird, wird gleichzeitig Nähe gelebt. Das ist ein starkes Zeichen. Handwerk hält zusammen! Die Handwerksorganisationen setzen sich landes- und bundesweit stark dafür ein, dass unserem Wirtschaftszweig bestmögliche Chancen gegeben werden, damit wir die gesellschaftlich und wirtschaftlich belastende Zeit gut überstehen.

 

Der Mann mit vielen Eigenschaften Dieter Philipp: Funktionär, Verleger, Familienmensch und vor allem Handwerker

Aachen. Pepita ist nicht sein Ding. Dieter Philipp ist ein Mensch, der sich wenig im Klein-Klein verzettelt, sondern der immer das gesamte Spielfeld im Blick hat – und die Mitspieler, die Menschen. Egal, ob es sich dabei um das eigene Handwerksunternehmen, die Handwerksorganisation, die Verlagslandschaft, seine heißgeliebte Stadt im Konzert und Wettstreit mit anderen, den Karlspreis, oder die Familie handelt.

Der 76-jährige Malermeister und Restaurator im Handwerk schätzt keine Endlosdebatten. Er bevorzugt den Austausch der Argumente über kurze Statements, die flott auf den Punkt kommen. Im Gespräch mit ihm ist daher irgendwie immer ein wenig Tempo angesagt. Trotzdem hört er zu, wägt die Argumente des Gegenübers mit ab. Konsens und Kompromiss bei streitbaren Sachverhalten sind ihm dabei lieber als ein „Basta“. Was nicht heißt, dass er seine Position als Mensch, dem eine gehörige Macht als Unternehmer, Kammer-, früherer ZDH-Präsident oder Aufsichtsratsvorsitzender  gegeben ist, deswegen aus den Augen verliert.

Die schnelle Gangart verwundert nicht. Sie ist notwendig für das, was den Menschen Philipp antreibt. Manche würden dies als ständige Unruhe oder eben auch Getriebenheit bewerten. Denn Dieter Philipp hat sich Zeit seines Lebens nicht nur einer Sache leidenschaftlich gewidmet.

Egal, ob es sein ausgeübtes Handwerk als Maler und Lackierer ist, das er schon während seiner Lehre durch den Besuch der Kaufmännischen Abendschule ergänzte und das er nach der Gesellenprüfung 1961 vier Jahre durch den Besuch der Abendkurse in Gestalten und Kunst in der Werkkunstschule Aachen um diesen Blickwinkel erweiterte, um 1965 selbstverständlich die Meisterprüfung in seinem Fach draufzusetzen. Typisch Philipp: Breit aufgestellt sein, das gesamte Spielfeld im Blick haben, um bestens auf die Übernahme des elterlichen Betriebs, der Emil Philipp GmbH, gemeinsam mit seinem Bruder Karl, vorbereitet zu sein. Der 1988 absolvierte Restaurator im Handwerk komplettiert sein unternehmerisches und fachliches Können und passt ins Bild – des Menschen Philipp und auch der Firma.

Unternehmerisch entwickelt sich ab 1990 ein weiteres Standbein im Verlagswesen als Geschäftsführer des Verlags Wirtschaft und Bildung GmbH & Co. KG und zeitweise auch Herausgeber des Stadtmagazins Bad Aachen. Dem Erhalt der „Handwerkswirtschaft“  als eigenständige Zeitung für die Handwerksbetriebe des Kammerbezirks Aachen gibt er in gesamten Zeit seiner Kammerpräsidentschaft den Vorzug vor einer sich immer stärker auf zwei große Verlage konzentrierende Medienlandschaft bei den Handwerkskammern.

Dieter Philipp legt parallel zur unternehmerischen Tätigkeit das gleiche Tempo als leidenschaftlicher Ehrenamtler und politisch Aktiver  – im Handwerk und darüber hinaus – an den Tag. Verantwortungsübernahme für das eigene Tun, unternehmerische Haftbarkeit und unternehmerische Freiheit sowie  Risikobereitschaft, verbunden mit der Übernahme gesellschaftlicher und politischer Verantwortung, sind fester Bestandteil des Wertekanons eines Dieter Philipp.

Und da Ehrenamt mit Weitblick und politisches Engagement die Übernahme von Funktionen in den Gremien als logische Konsequenz zur Folge haben, war auch auf diesem Spielfeld ein flotter Takt angesagt: Lehrlingswart, Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses der Maler- und Lackierer-Innung Aachen, Gründungsmitglied und Vorsitzender des Arbeitskreises Junger Handwerker für den Kammerbezirk, 1985 bis 1994 Bürgermeister der Stadt Aachen, im gleichen Zeitraum Vizepräsident der Handwerkskammer Aachen, und schließlich ab November 1994 bis zum April 2020 für 26 Jahre ihr Präsident, dazwischen von 1997 bis 2005 acht Jahre Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) und zeitgleich Vizepräsident und Mitglied des Präsidiums der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände BDA; von 1997 bis 2013 Vizepräsident der UEAPME, der Europäischen Union des Handwerks und der Klein- und Mittelbetriebe in Brüssel.

Wie ein roter Faden ziehen sich diese Themen durch sein unternehmerisches und ehrenamtliches Wirken: die Qualität der Aus- und Weiterbildung im Handwerk, die ein flexibles und durchlässiges berufliches Fortkommen sowohl für begabte Praktiker als auch leistungsstarke Nachwuchskräfte geben soll; der Erhalt des Meisterbriefs als Qualitätssiegel, um den er in seiner Zeit als ZDH-Präsident 2004 im Rahmen der politisch gewollten HWO-Novelle unermüdlich gekämpft und gestritten hat; die Förderung der Gestaltungskompetenz im Handwerk, die ihn zum starken Förderer der 1985 gegründeten Akademie für Handwerksdesign der Handwerkskammer gemacht hat.  Gleiches gilt für die Akademie Raesfeld, die mit der Qualifizierung zum Restaurator die erhaltende Komponente gestalterischen und künstlerischen Schaffens vertritt; die Förderung von Unternehmenskooperationen im Handwerk, die in dem von ihm mit gegründeten Arbeitskreis der Jungen Handwerker für den Kammerbezirk Aachen 1981 mündet und 1999 in die Gründung der Facility Management Handwerk AG (FMH); die Netzwerke zwischen Handwerk und Wissenschaft, die in vielen dauerhaften Kooperationen vor Ort mit der RWTH und Fachhochschule Aachen ihren Ausdruck findet; der Abbau der bürokratischen und finanziellen Lasten für Unternehmer und Bürger, für die er immer wieder sein Gewicht auf Bundesebene als Spitzenfunktionär des ZDH und des BDA und auf europäischer Ebene über die UEPME in die Waagschale wirft.

Eine Messgröße für den Umfang und die Qualität seines Einsatzes für die Gesellschaft sind das 1991 erhalte Bundesverdienstkreuz am Bande, 2000 das der 1. Klasse und 2002 das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.  Eine andere Messgröße für die Außergewöhnlichkeit seines Tuns ist das 2012 an ihn verliehene Ritterkreuz des päpstlichen Gregoriusorden – die höchste Auszeichnung, die an kirchliche Laien zu Teil werden kann. Diese Würdigung erhält er aufgrund seiner Verdienste um den Wiederaufbau der Herz-Jesu-Kathedrale in Sarajewo. In der Zeit bis zu ihrer Fertigstellung bringt er immer wieder seine Kompetenz als Fachmann des Maler- und Lackiererhandwerks, als Restaurator und Netzwerker ganz konkret und bodenständig vor Ort ein.

Die Vita von Dieter Philipp böte genügend Anlass, die Bodenhaftung zu verlieren. Doch dem ist nicht so. Bodenständigkeit ist für ihn kein Makel, sondern Auszeichnung. Garantiert wird sie sicherlich durch seine Familie: seine Frau, die beiden Kinder und deren Partner sowie die vier Enkelkinder.

Sollte die Frage auftauchen, wie die  vielfältigen Eigen- und Leidenschaften bei den allen Menschen zur Verfügung stehenden 24 Stunden machbar sind: Dieter Philipp verzichtet aufs Frühstück.

 

Kontakt:

Doris Kinkel

Handwerkskammer Aachen
Doris Kinkel-Schlachter
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Redaktion Handwerkswirtschaft
Sandkaulbach 17-21, 52062 Aachen
Tel.: +49 241 471-139, Fax: +49 241 471-105

www.hwk-aachen.de

Kategorien:
Handwerk & Gewerbe

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Autor(in): Klaus Schäfer
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