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© Harald Krömer
5. März 2020

221 neue Meister im Handwerk Feierliche Briefübergabe in Alsdorf – Infos, Applaus und gute Unterhaltung

Alsdorf. Die Handwerkskammer Aachen hat in der Stadthalle Alsdorf neue Meister ausgezeichnet. Insgesamt 221 Handwerkerinnen und Handwerker haben ihre Meisterprüfung erfolgreich abgelegt. In feierlicher Atmosphäre erhielten die TopFachkräfte ihre Briefe. Sie wurden vor 700 Gästen von Dieter Philipp, Präsident der Handwerkskammer, und von deren Hauptgeschäftsführer Peter Deckers überreicht. Jede Meisterin und jeder Meister wurden einzeln aufgerufen und erhielten vom Publikum ihren persönlichen Applaus. Erstmalig haben in diesem Rahmen auch Geprüfte Betriebswirte nach der Handwerksordnung ihre Abschlusszertifikate erhalten.

Den Beifall haben sich die neuen Meister redlich verdient. Denn sie stellten in der Meisterprüfung ihr fachliches und theoretisches Können unter Beweis. Der Meisterbrief eröffnet ihnen viele berufliche Perspektiven. Darauf haben sie mit ihren Familien, Freunden und Kollegen nach dem offiziellen Programm natürlich angestoßen.

Die konjunkturelle Lage im Handwerk ist gut, die Auftragsbücher sind voll. Es könnte jedoch viel besser laufen, wenn Fachkräfte und Nachwuchs fürs Handwerk da wären. Im Gespräch mit Fernsehmoderator Ralf Raspe, der durch das Programm führte, berichtete Kammerpräsident Dieter Philipp aus eigener Erfahrung, dass ein Betriebsinhaber sich früh genug Gedanken um eine mögliche Nachfolge machen sollte. „In meinem Betrieb hat es drei Anläufe gebraucht und insgesamt zehn Jahre gedauert. Es hat alles gut geklappt, aber es bedarf eines langen Atems“, so der Maler- und Lackierermeister.

Dass ein Chef dann auch „gut loslasen können sollte“, betonte Daniel Scholz in der Gesprächsrunde mit Philipp und Raspe. Sein ehemaliger Chef konnte es. Herbert Creusen vom gleichnamigen Betrieb für Elektro-Installationen mit Sitz in Alsdorf habe ihn an die Hand genommen und ihn über den Tellerrand schauen lassen. Mit Hilfe der Handwerkskammer Aachen, allen voran Kurt Krüger, ging die Übernahme laut Scholz sehr schnell. Der Leiter der Unternehmensberatung hat den Elektrotechnikermeister auf seinem Weg bis zur Betriebsübernahme begleitet. Dazu gehörten zahlreiche Beratungen, Wertermittlung des bestehenden Unternehmens, Teilnahme am Gründungsseminar „Existenzia“ und Bankensprechtag, Beantragungen von Meistergründungsprämie und mehr. „Das ist echt rundum gut gelaufen“, fasste Scholz zusammen. Auch wenn ihn diese neun Monate neben Arbeit und Familie – der 34Jährige ist dreifacher Vater – „Nerven gekostet hat, war’s gut. Aufgrund der umfassenden Beratung bin ich durchmarschiert beim Bankgespräch“, so Scholz.

Präsident Dieter Philipp appellierte an die Meister, die mit dem Gedanken spielten zu übernehmen oder zu gründen, sich Hilfe zu holen bei den Beratern der Handwerkskammer Aachen. „Mit ihnen wird alles durchleuchtet, sie geben Rat, was wirtschaftlich vernünftig ist oder auch nicht“, so Philipp.

Wer den Meister in der Tasche hat, darf sich neuerdings auch Bachelor Professional nennen. Für bestimmte Fortbildungsabschlüsse gibt es zudem den Master Professional. Der Meistertitel genießt natürlich Bestandsschutz. Und es dürfen auch diejenigen den Bachelor-Titel nutzen, die vor 2020 die Meisterprüfung bestanden haben. Damit wird die Gleichwertigkeit von beruflicher Fortbildung und Studium verdeutlicht. Kammer-Präsident Philipp begrüßte diese Ergänzung, verdeutlichte jedoch seinen Standpunkt und erhielt dafür Applaus: „Für mich gilt: Meister wissen, wie es geht. Akademiker können erklären, warum es geht!“ Der Meistertitel sei international angesehen, und die zusätzlichen Titel sollten nicht als „Run des Handwerks auf akademische Titel“ missverstanden werden. Daniel Scholz ergänzte: „Ich bin stolz, mich Meister nennen zu können. Dennoch bin ich der Meinung, dass die zusätzlichen Namen eine schöne Signalwirkung darstellen – vor allem für Leute, die nicht direkt etwas mit dem Handwerk zu tun haben und nicht wissen, was ein Meister macht.“

Zu den neuen Meistern gehörten auch in diesem Jahr wieder Bundeswehrsoldaten, die die Lehrgänge der Kammer besucht und die Qualifikation als Kraftfahrzeugtechniker erworben haben. Brigadegeneral Klaus-Dieter Cohrs, Kommandeur Ausbildungszentrum Technik Landsysteme und General der Heereslogistiktruppen Aachen, stellte im Gespräch mit Raspe den Wert der Kooperation mit der Kammer heraus. Die Bundeswehr sei bestrebt, ihren Absolventen die beste Ausbildung zukommen zu lassen. In diesem Punkt hätte sie mit der Handwerkskammer Aachen sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Teilnehmer würden sehr anwendungsorientiert fortgebildet.

Was bisher in ihrem beruflichen Leben geschah und wie es weitergehen soll, erzählten die drei Meisterpreisträger Max Einmal, Tischlermeister aus Würselen, David Heller, Tischlermeister aus Blankenheim, und Moritz Thomas, Geigenbauermeister aus Aachen. Sie hatten in der Meisterprüfung besonders gut abgeschnitten und erhielten neben einigen anderen Absolventen den Meisterpreis der Sparkasse. Mit der 22. Ausschüttung der Prämien unterstrich das Kreditinstitut, wie wichtig ihm die Förderung der Meister ist. Dieses Anliegen und die Bereitschaft, Selbstständigen bei ihrer Unternehmensplanung und -entwicklung kompetent zur Seite zu stehen, hob Udo Zimmermann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Düren, auf der Bühne hervor.

Der Preis der Sparkasse wird in zwei Kategorien vergeben: Meister, die die Meisterprüfung mit Ergebnissen abgeschlossen haben, die im Durchschnitt aller vier Prüfungsteile „besser als gut“ sind, erhalten 2.500 Euro. In diesem Jahr durften sich darüber freuen: Zahntechnikermeisterin Helen Dahlmanns, Gangelt; Tischlermeister Max Einmal, Würselen; Tischlermeister David Heller, Blankenheim; Friseurmeisterin Silke Horsmann, Geilenkirchen; Metallbauermeister Ivan Laub, Eschweiler; Elektrotechnikermeister Patrick Penners, Heinsberg; Fleischermeister Tim Schmidinger, Herzogenrath; Fleischermeister Philipp Wilhelm Scholl, Stolberg; Geigenbauermeister Moritz Thomas, Aachen; Feinwerkmechanikermeister Lukas Wergen, Monschau.

Folgende Absolventen mit der Durchschnittsnote „gut“ erhielten 1.000 Euro: Maler- und Lackierermeister Jonas Küffen, Alsdorf; Straßenbauermeister Jan Leyens, Monschau; Bäckermeister Matthias Reinartz, Düren; Friseurmeisterin Monika Winkler, Herzogenrath.

Für Unterhaltung sorgten bei der Meisterfeier drei Damen des Ensemble „Lou’s THE COOL CATS“. Die drei extravagant gekleideten „Katzen“ überzeugten das Publikum mit einer eigensinnigen, authentischen und energetischen Kreuzung aus Swing, Pop und Rock’n’Roll.

 

Kontakt und weitere Infos:
Handwerkskammer Aachen
Pressestelle |52062 Aachen
Tel. 0241 471-139  presse@hwk-aachen.de www.hwk-aachen.de

Kategorien:
Handwerk & Gewerbe

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Autor(in): Heiko Jakobs
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