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©Foto: Sweco GmbH
12. November 2019

Miteinander für Natur und Kultur“ der Natur- und Kulturinitiative STREUOBSTWIESEN Kottenheim

Die Natur- und Kulturinitiative STREUOBSTWIESEN Kottenheim hat sich im vergangenen Jahr erfolgreich für eine Förderung aus dem LEADER-Programm beworben. Im Rahmen des Regionalforums am 30. Oktober 2019 überzeugten sich die Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Rhein-Eifel sowie die interessierte Öffentlichkeit vom Projektfortschritt.

Startpunkt des Regionalforums waren die Streuobstwiesen in Kottenheim. Dort stellte Dr. Andreas Hesse (Vorsitzender Natur- und Kulturinitiative STREUOBSTWIESEN Kottenheim) das Projekt „Miteinander für Natur und Kultur“ direkt im Gelände vor. „Streuobstwiesen sind ein großes Thema bei uns im Dorf. Als wir den Projektsteckbrief im vergangenen Jahr bei der LAG Rhein-Eifel eingereicht haben, war es fünf vor zwölf. Viele Bäume waren in einem schlechten Zustand. Um dieses kulturelle Erbe zu erhalten, hat sich die Natur- und Kulturinitiative der Wiederbelebung dieser Kulturhistorie angenommen“, so Dr. Hesse.

Dr. Andreas Hesse (rechts) erklärt den Exkursionsteilnehmern die Idee hinter der Digitalisierung der Kot-tenheimer Streuobstwiesen ©Foto: Sweco GmbH

Durch Bewirtschaftung der Streuobstwiesen, der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen sowie des Ausbaus der Wertschöpfungsketten für entsprechende Obstbaumprodukte werden diese erhalten. Neben der klassischen Sanierung der Bäume und Neupflanzungen beinhaltet das LEADER-Vorhaben auch innovative Komponenten wie die digitale Erfassung von Streuobstwiesen und die Informationsbereitstellung für Einheimische, Wanderer und andere Interessierte. An den Obstbäumen sind Schilder mit QR-Codes befestigt, welche mit dem Smartphone gescannt werden können. Dies probierten die Exkursionsteilnehmer direkt mit den eigenen Geräten aus. Auf dem Smartphone erscheint eine Anzeige mit Informationen zum Obstbaum wie beispielsweise Sorte und Eigentümer. „Mit der Digitalisierung der Bäume haben wir verschiedene positive Wirkungen vereint: Über die Baumnummer lassen sich beispielsweise die durchgeführten Maßnahmen dokumentieren und der Baum einem Eigentümer zuordnen. Gleichzeitig versuchen wir den Obstdiebstahl zu mindern, indem angezeigt wird, ob der Eigentümer eine Pflückerlaubnis gibt oder nicht“, erläutert Dr. Andreas Hesse.

Hannah Reisten (links) und Dr. Andreas Hesse (rechts) erläutern den Teilnehmern des Regionalforums die Entwicklung des LEADER-Projekts „Miteinander für Natur und Kultur“ von der Projektidee bis zur Umset-zung (Foto: Sweco GmbH)

Nach der Vorstellung des Projektes im Gelände ging es im Bürgerhaus von Kottenheim mit dem Regionalforum weiter. Guido Nisius, Vorsitzender der LAG Rhein-Eifel und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, begrüßte die Anwesenden: „Unser jährliches LEADER-Regionalforum ist eine tolle Möglichkeit sich gute Projekte vor Ort anzuschauen und ich freue mich, dass wir dieses Jahr hier in Kottenheim sein dürfen“.  Hannah Reisten, Regionalmanagerin der LAG Rhein-Eifel, präsentierte den Teilnehmenden drei weitere LEADER Projekte: Im Vorhaben „Gesunder Ernährung mit regionalen Produkten von Kind an“ führen LandFrauen in den Schulen der LEADER-Region Kurse zur Ernährungsbildung durch. Das Vorhaben „Familiendorf“ ist ein Werkzeugkasten für Ortsgemeinden, aus dem sie sich verschieden Workshops und Aktionen aussuchen können, um die Dorfgemeinschaft zu stärken. Die „Ehrenamtlichen Bürgerprojekte“ sind Kleinstprojekte bei denen es ein Sachkostenzuschuss von bis zu 2.000 € gibt, wenn die Arbeitsleistung ehrenamtlich erfolgt. Im Anschluss stellte Hannah Reisten noch den Weg von der Projektidee der Natur- und Kulturinitiative STREUOBSTWIESEN Kottenheim bis hin zur Bewilligung der Gelder durch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion dar: „Gerade bei so großen und komplexen Vorhaben wie das von Herrn Dr. Hesse ist eine gute Projektplanung sehr wichtig. Dafür gibt es einen Projektsteckbrief, der auch Entscheidungsgrundlage für die Projektbewertung durch das LAG-Entscheidungsgremium ist. Anhand dieser Projektbeschreibung und der Vorstellung des Projekts durch den Träger in der Sitzung des Entscheidungsgremiums, vergibt dieses Punkte. Die Vorhaben, welche die meisten Punkte erhalten, werden als förderwürdig beschlossen und können einen formellen Förderantrag bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion stellen“.

Diese Punkte griff Dr. Hesse in seinem anschließenden Vortrag auf: „Ich empfehle jedem mit einer guten Idee sich zunächst an Frau Reisten zu wenden. Die hat viele Tipps und Hinweise, wie die Antragstellung und die Umsetzung des Projekts gelingen kann“. Mit eindrucksvollen Bildern stellte Dr. Andreas Hesse in seiner Präsentation die weiteren Komponenten des Projekts dar: „Wir möchten den Erhalt der Streuobstwiesen in den Mittelpunkt des Dorfgeschehens rücken. Das erreichen wir durch Schnitttage, Picknicks, Filmabende, Schulkooperation und Fotowettbewerbe. Gleichzeit stärken diese Aktionen das soziale Miteinander und die Dorfgemeinschaft“.

Durch diesen integrierten Ansatz, der mehrere Themen wie beispielsweise soziales Miteinander, Stärkung der Dorfgemeinschaft, Umwelt- und Naturschutz, Erhalt von Kulturgut und die Stärkung der regionalen Identität vereint, erhielt das Vorhaben eine Premiumförderung von 90 %. „Der nächste Aufruf zum Einreichen von LEADER-Projekten wird voraussichtlich zum Jahreswechsel kommen. Ich hoffe, dass viele Initiativen in der Region nun inspiriert sind und wir einige gute Projektsteckbriefe erhalten werden“, schließt LAG-Vorsitzender Guido Nisius das Regionalforum.

 

Hintergrundinformation:

Der LEADER-Ansatz zielt darauf ab, dass die Akteure aus der Rhein-Eifel (Verbandsgemeinden Adenau, Bad Breisig, Brohltal, Vordereifel und Stadt Mayen) ihre Region selbst gestalten. Dafür hat die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Rhein-Eifel Fördermittel von der EU und dem Land Rheinland-Pfalz erhalten, die sie an Projektträger weiterreichen kann. Dabei handelt es sich um Mittel, mit denen gezielt der ländliche Raum gestärkt werden soll. In sogenannten Förderaufrufen wird in der Regel zweimal jährlich eine bestimmte Fördersumme bereitgestellt.

Die Mitgliederstruktur der LAG Rhein-Eifel stellt eine ausgewogene und repräsentative Gruppierung von regionalen AkteurInnen aus unterschiedlichen kommunalen und sozio­ökonomischen Bereichen der Region Rhein-Eifel dar. Mitglieder sind unter anderem die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Adenau, Bad Breisig, Brohltal, Vordereifel und der Stadt Mayen, Vertreter der Kammern, des Bauern- und Winzerverbands, der LandFrauen, der Jugendpflege, des Naturschutzes, der Senioren, der Wirtschaft und des Tourismus.

 

Kontakt:

Jasmin Alter

Stadtverwaltung Mayen

Rathaus Rosengasse

56727 Mayen

Telefon 02651 88-2203

Telefax 02651 88-52600

E-Mail pressestelle@mayen.de

Kategorien:
Landwirtschaft · Leader

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Autor(in): Klaus Schäfer
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