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29. August 2019

Wettermix hob die Stimmung bei ostbelgischen Tourismusanbietern

Mit einem Mix aus warmen und kühleren Temperaturen hatte der Sommer 2019 für jeden Geschmack etwas zu bieten. Nicht euphorisch aber durchaus positiv fiel die Bilanz der touristischen Betriebe in Ostbelgien während der Ferienmonate Juli und August aus, wie die jährliche Online-Umfrage unter den 175 Partnerbetrieben der Tourismusagentur Ostbelgien belegt.

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Gut besucht: während der Hitzewellen Ende Juli und August waren die Freibäder und Seen das Ziel vieler Urlauber. (Foto ©paperplane-productions)

„Wetter gut, alles gut“, so in etwa schätzen viele touristische Leistungsträger in Ostbelgien die Chancen für ihr Geschäft ein. „Die Wanderer und Radfahrer waren sehr glücklich mit dem Wetter, das zwar relativ trocken aber nicht ganz so heiß wie im vergangenen Jahr wahr – ideal für Outdooraktivitäten“, erklärte Claudia Melchior vom Tourist-Infozentrum in Bütgenbach, wo in diesem Jahr – auch dank der Zusatzveranstaltung „Streekzoektocht“ – etwa 4.800 Besucher gezählt wurden. Wandern, Radfahren und das Erleben der Natur sind nach wie vor die wichtigsten Entscheidungsgründe für einen Ferienaufenthalt in Ostbelgien.

Naturaktive Gäste

Laut der Online-Umfrage der Tourismusagentur Ostbelgien lag die Belegungsquote bei den Ferienwohnungenund Ferienanlagen im Schnitt bei 73%. Etwa drei Viertel der teilnehmenden Betriebe sprachen dabei von einem „besseren oder ebenbürtigen“ Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr. Flamen und Niederländer sind die wichtigsten Zielgruppen für die Vermieter: „Die Niederländer lieben die Umgebung und wandern sehr gerne in den Wäldern. Die Flamen sind auch sehr naturaktiv, doch nutzen sie den Aufenthalt oft für Ausflüge ins benachbarte Luxemburg und nach Deutschland“, sagte Martine Derde, Betreiberin der Ferienwohnung „Souvenirs d’Ouren“ im Ourtal.

Für sie verlief die Feriensaison 2019 besser als im Vorjahr und auch die Aussichten für die Herbstsaison bezeichnete sie als vielversprechend. Wie viele andere Betriebe nutzte Martine Derde die sozialen Netzwerke für die Verwaltung und das Kundenfeedback. Im Bereich Hotel und Bed & Breakfast fiel das Fazit ebenfalls positiv aus. Die Belegungsquote lag mit durchschnittlich 67% in etwa auf Vorjahresniveau. 92% der Befragten waren zufrieden und sprachen von einem „besseren oder gleichen“ Gesamtergebnis.

Der Hotel- und B&B-Bereich lebt mehrheitlich von Kurzurlaubern, die vor einer Buchung auf das Wetter schauen, wie Angie Schaus vom „Berliner Hof Bed & Breakfast“ in St.Vith bestätigte: „Viele unserer Gäste kommen zum Radfahren und bleiben nur für 1-2 Nächte. Dabei sind die Wetteraussichten sehr wichtig. Das Feedback zum touristischen Angebot ist aber durchweg positiv“, sagte sie. Laut der Umfrage wird in diesem Bereich meistens direkt beim Anbieter gebucht, Buchungsplattformen wie booking.com landen knapp dahinter.

Hartgesottene Camper

Besonders wichtig ist die Sommersaison für den Bereich Camping & Jugendherbergen. Doch lassen sich Campingurlauber nicht so sehr vom Wetter beeinflussen. „Unsere Gäste kommen auch, wenn die Aussichten nicht so gut sind. Die Camper buchen bereits relativ früh so dass wir in diesem Jahr quasi von Mai bis August ausgebucht waren“, sagte Lesley Bekker vom Camping Anderegg in Robertville. Laut der Umfrage lag die Belegungsquote für das Low-Budget-Segment bei 66%. Auch hier gehörten vor allem Flamen und Niederländer, aber auch Wallonen und Deutsche zur Kundschaft.

Stark wetterabhängig sind die Besucherzahlen hingegen bei den Ausflugszielen und touristischen Infozentren. Dank einiger Sommertage mit hohen Temperaturen blieben die Besucherzahlen in den Freibädern zwar unter dem Vorjahresniveau, doch gänzlich baden ging das Geschäft nicht. Etwa 20.000 Besucher meldete die Freibad-Anlage „Venntastic Beach“ am Bütgenbacher See, wo im Vorjahr mit 32.000 Besuchern ein neuer Rekord registriert wurde. Auch am See von Robertville wurde das Vorjahresergebnis von 33.000 Besuchern nicht erreicht. „Das Wetter war etwas schlechter als 2018, so dass wir mit 18.825 Besucher ein zufriedenstellendes Resultat erreichten“, sagte eine Mitarbeiterin des TI Robertville. Dort wie auch in Bütgenbach sorgten viele Sommerveranstaltungen wie zum Beispiel die Seefeste oder diverse Sportveranstaltungen für zusätzliche Besucher.

Indooraktivitäten als Alternative

Von den Hitzewellen Ende Juli und Ende August profitierten die Freibad-Anbieter in Eupen, Malmedy und Wiesenbach/St.Vith. Dabei erlebte die Außenanlage des Eupener Wetzlarbades in diesem Sommer ihre Premiere. „Der Juni war noch okay, aber im Juli hatten wir aufgrund der Ferienzeit mit mehr Gästen gerechnet“, gestand Freibad-Manager Bertrand Thieffry einer ostbelgischen Tageszeitung. An Spitzentagen kamen bis zu 2.800 Besucher in das neu gestaltete, moderne Erlebnisbad nach Eupen.

Im Gegensatz dazu profitierten viele Indoor-Ausflugsziele eher von den Schlechtwetterperioden dieses Sommers. So meldeten beispielsweise das Museum „Baugnez 44“ bei Malmedy oder das „Fun & Actioncenter“ in Grüfflingen höhere Besucherzahlen als noch im Vorjahr. Besonders viele Gäste nutzten die Tage um den belgischen Nationalfeiertag (21. Juli) sowie den Feiertag am 15. August für einen Ausflug nach Ostbelgien. Im „Haus für Tourismus Hohes Venn – Ostbelgien“ in Malmedy herrschte mit 300-400 Besuchern pro Tag gewohnt hoher Andrang. Dort wie auch in den meisten anderen ostbelgischen Tourismusbetrieben sorgt die Formel 1-Veranstaltung in Francorchamps Ende August für einen weiteren, willkommenen Anstieg der Gästezahlen.

Fazit: Die Sommerferiensaison 2019 in Ostbelgien konnte zwar keine neuen Rekorde knacken, doch zeigten sich die touristischen Anbieter durchweg zufrieden mit dem Ergebnis. Die Gäste aus dem In- und Ausland wissen nach wie vor die hohe Qualität der touristischen Dienstleistungen im Bereich Übernachtungen, Freizeitaktivitäten sowie vor allem auf gastronomischer Ebene zu schätzen. Mit dem Claim „Willkommen im kraftvollen Garten Europas“ setzt die Tourismusagentur Ostbelgien weiterhin auf naturnahe Tourismusangebote und eine zielgruppengerechte Vermarktung.

Weitere Infos zum touristischen Angebot in Ostbelgien unter www.ostbelgien.eu

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Infos zur Umfrage: Die Online-Umfrage wurde unter den 175 Partnerbetrieben der Tourismusagentur Ostbelgien durchgeführt. Der Befragungszeitraum betrifft die Periode der Sommerferien vom 1. Juli bis zum 27. August 2019. Die Ergebnisse sind rechtlich nicht bindend und beziehen sich ausschließlich auf die ostbelgischen Betriebe, die an der Befragung teilgenommen haben.

Kategorien:
EWIV · Tourismusregion

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Autor(in): Klaus Schäfer
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