Aggressiv und dominant – das sind Attribute, mit denen jeder zweite Niederländer laut der 1993 veröffentlichten Clingendael-Studie die deutschen Nachbarn beschrieb hat. Dass die Menschen beider Länder heute ein deutlich besseres Verhältnis zueinander haben, liegt auch an der Arbeit des Deutsch-Niederländischen Jugendwerks (DNJ), so sieht es die Landesregierung. Das ist der Grund, warum Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten in NRW, jetzt in Aachen einen Förderbescheid in Höhe von 70.000 Euro an das Jugendwerk übergeben hat.
„Bei der Arbeit des Jugendwerks geht es darum, dass junge Menschen eine Grenze nicht als Grenze empfinden. Vielmehr soll vermittelt werden, dass das Nachbarland eine Bereicherung darstellt“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer, Vorsitzender des DNJ. „Wir stärken den Jugendaustausch, damit aus den jungen Menschen von heute überzeugte Europäer von morgen werden“, begründete Holthoff-Pförtner.
Weit über 10.000 Niederländer und Deutsche wurden seit 1993 durch das Jugendwerk zusammengebracht – der Verein hatte sich damals als unmittelbare Reaktion auf die Ergebnisse der Clingendael-Studie gegründet.
Längst geht es bei der Arbeit um mehr als den Abbau gegenseitiger Ressentiments. „Wir verfolgen heute interkulturelle Ansätze und wollen den jungen Menschen auch den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt im jeweiligen Nachbarland eröffnen“, sagt IHK-Handels- und Verkehrsexpertin Monika Frohn, die das DNJ betreut. Umso wichtiger sei eine nachhaltige Finanzierung des Projekts; der Förderbescheid sei ein Schritt in die richtige Richtung.
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