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©Foto: Kreisverwaltung Bitburg-Prüm
28. Februar 2019

Eifelkreis Bitburg-Prüm – Drei Modelle zum Nachmachen

Landrat Dr. Joachim Streit hat der geschäftsführenden Direktorin des Landkreistages Rheinland-Pfalz, Dr. Daniela Franke, im Rahmen eines Informationsbesuches bei der Kreisverwaltung in Bitburg die vielfältigen Projekte seines Landkreises zur Stärkung der ländlichen Räume in der Eifel vorgestellt. Der Landkreis Bitburg-Prüm, der auch LEADER-Region ist, ist in den unterschiedlichsten Bereichen, von der Baukultur Eifel über die Sicherstellung der medizinischen Versorgung im Kreis bis zur Einführung der Standortmarke Eifel, äußerst aktiv. Die Aktionen haben Vorbildcharakter und laden zum Nachmachen ein. Drei Modellprojekte sollen hier beispielhaft genannt werden:

1. Integriertes Kreisentwicklungskonzept

Die demografischen Veränderungen, die Globalisierung und der Klimawandel stellen den Kreis, seine Verbandsgemeinden und die Ortsgemeinden vor Herausforderungen, für die gemeinsam Lösungskonzepte und Strategien gefunden werden müssen. Darauf hat der Eifelkreis früh reagiert und neben dem Rhein-Lahn-Kreis als einer der beiden ersten Landkreise in Rheinland-Pfalz einen Leitbildprozess auf allen drei Ebenen und in Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern, der Wirtschaft sowie der Zivilgesellschaft in Gang gesetzt. Auf der Grundlage einer umfassenden Bestandsanalyse zur Situation im Kreis und einer breit angelegten Bürgerbefragung „Leben im Eifelkreis“ wurden zentrale Handlungsfelder sowie Projekte und Maßnahmen herausgearbeitet, die in fünf Regionalkonferenzen und unter Beteiligung der Verwaltung sowie von Fachakteuren u. a. aus den Bereichen Landwirtschaft und Tourismus und weiteren Arbeitsgruppen u. a. zur Jugendarbeit, zur Baukultur und zum Tourismus inhaltlich diskutiert und vertieft wurden. Das Ergebnis sind 230 Einzelmaßnahmen und Projekte unter dem Dach von drei strategischen Entwicklungszielen und zwanzig Handlungsfeldern. In dem beeindruckenden Katalog von Maßnahmen und Vorhaben finden sich u. a. Projekte zur Schaffung von barrierefreien und altersgerechten Wohnungen in den Dörfern, Vorhaben zur Aufwertung der Gestaltung des Straßenraums und von Plätzen sowie Maßnahmen zur Sicherung der ärztlichen Versorgung im Eifelkreis. Landrat Dr. Streit: „Langfristig kann nur ein gemeinsam mit den Verbandsgemeinden und den Ortsgemeinden gestaltetes und vernetztes Gesamtkonzept die erfolgreiche Entwicklung des Kreises und seiner ländlichen Räume sichern“.

2. Zukunfts-Check Dorf

Der Zukunfts-Check Dorf soll die vielen, meist kleinen Dörfer im landwirtschaftlich geprägten Eifelkreis dabei unterstützen, sich den baulichen, sozialen und infrastrukturellen Herausforderungen sowie den Folgen des demografischen Wandels frühzeitig zu stellen und auf das jeweilige Dorf abgestimmte Lösungsansätze zu entwickeln. Dabei geht es darum, die Dörfer langfristig zu erhalten und ihre Chancen und Möglichkeiten nachhaltig zu nutzen. Eine Aufgabe, die sich an alle – jung wie alt – richtet. Dadurch wird das bürgerschaftliche Engagement gestärkt und das Bewusstsein für das eigene Dorf geschärft. Der Prozess reicht von einer Bürgerbeteiligung und einer Bestandsaufnahme bis zu einem Maßnahmenkatalog mit Prioritäten und einem Dorfentwicklungskonzept. Ergebnis dieses breit angelegten und vom Land Rheinland-Pfalz geförderten Zukunfts-Checks Dorf ist eine Beteiligung von bislang weit mehr als der Hälfte aller 234 Ortsgemeinden mit so gelungenen Projekten wie dem Rittersdorfer Besucherdienst, dem Markt-Treff von Bitburg-Mötsch, der Krabbelgruppe Balesfeld oder dem Mittagstisch in Lasel. Landrat Dr. Streit: „Der Zukunfts-Check Dorf ist ein praktisches Dorfentwicklungsinstrument, das auch sozial wirkt!“

3. Modellvorhaben „Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen“

Bei diesem vom Bundesverkehrsministerium geförderten Modellvorhaben geht es darum, Fragen der Daseinsvorsorge, der Nahversorgung und der Mobilität miteinander zu verknüpfen und dabei die Lebensrealität der Bürger als Maßstab anzusetzen. Ziel ist es, die Lebensqualität in der Region weiter zu verbessern und die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Einrichtungen langfristig sicher zu stellen. Auch hier ist der Ausgangspunkt eine umfassende Bestandsaufnahme: ein eigens erstellter Infrastrukturatlas gibt Auskunft über Angebote der Daseinsvorsorge und Mobilität im Eifelkreis. Verzeichnet sind u. a. das ÖPNV-Angebot, Kindergärten und Schulen, Apotheken, Arztpraxen, Pflegeangebote und Lebensmittelläden. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern der Regionen werden auf dieser Grundlage Kooperations- und Piloträume festgelegt sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung und Mobilität im ländlichen Raum umgesetzt. Mit dem Ziel einer kompletten Neuaufstellung des ÖPNV im Eifelkreis werden in einem ÖPNV-Konzept des Landes Rheinland-Pfalz aufeinander abgestimmte Bushauptlinien mit Anbindung der Bahnstationen sowie Rufangebote bedarfsgerecht geplant, und mit den Kooperationsräumen des Modellvorhabens abgeglichen. Ein Umsetzungsprojekt in diesem Modellvorhaben ist im Übrigen auch die Gründung der Genossenschaft „medicus Eifler Ärzte e. G.“, die zur Sicherung der ärztlichen Versorgung im ländlich geprägten Eifelkreis beitragen soll. Direktorin Dr. Franke zieht aus dem interessanten Besuch im Eifelkreis das Fazit: „Im Eifelkreis gibt es viele hervorragende Projekte zur Stärkung des ländlichen Raums. Es ist beeindruckend, was der Kreis gemeinsam mit seinen Bürgerinnen und Bürgern hier in den verschiedensten Handlungsfeldern für die Dörfer der Region, ihren Erhalt und ihre Entwicklung angestoßen hat.“

Landrat Dr. Joachim Streit und Dr. Daniela Franke (Mitte) zusammen mit den für die Projekte verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Amt für Kreisentwicklung (von links) Andreas Heiseler, Maria Riemann, Amtsleiter Helmut Berscheid, Katharina Scheer und Edgar Kiewel. Foto: Kreisverwaltung Bitburg-Prüm.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kontakt:

Ansgar Dondelinger

Kreisverwaltung des
Eifelkreises Bitburg-Prüm
Trierer Str. 1 – 54634 Bitburg

Tel:  06561 15-2111
Fax:  06561 15-1011

E-Mail: dondelinger.ansgar@bitburg-pruem.de


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Autor(in): Klaus Schäfer
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