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26. Oktober 2018

Es läuft im Handwerk!

Konjunkturumfrage der Handwerkskammer belegt hohe Auslastung

Aachen. „Im Handwerk hat die Konjunkturdynamik in vielen Gewerken nochmals einen Zahn zugelegt. #läuft würde man in Neudeutsch sagen“, freut sich Peter Deckers, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Aachen. Ihre Herbst-Konjunkturumfrage liefert das Ergebnis, dass 92 Prozent der Betriebe in den letzten sechs Monaten gute oder befriedigende Geschäfte erzielt haben. Damit wird das dritte Halbjahr in Folge dieser Top-Wert erreicht.
Optimistisch blicken die befragten Handwerksbetriebe auf das Winterhalbjahr. 89 Prozent erwarten, gute oder zufriedenstellende Geschäfte machen zu können. „Im Kfz-Gewerbe ist die Stimmung wegen der Unsicherheit bei der Diesel-Nachrüstung eingetrübt, bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf wegen des amerikanischen Handelsboykotts des Iran und der Zollpolitik mit China“, so Deckers.

Der Auftragsbestand stieg um zwei Punkte auf 84 Prozent. Davon meldeten 33 gestiegene, 51 Prozent stabile Auftragsvolumina. Die Auftragsreichweiten liegen bei durchschnittlich 6,8 Wochen, was im Vergleich zum Herbst 2017 einem Plus von 0,5 entspricht. Im Bauhaupt- und im Ausbaugewerbe liegen sie mit 9,3 beziehungsweise 8,2 Wochen und bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf mit 9,1 Wochen deutlich darüber.

Der Gesamtumsatz profitiert von der guten Auftragsentwicklung: 78 Prozent der Fachbetriebe fuhren bessere oder gleich hohe Umsätze ein. Für das Winterhalbjahr erwarten sogar 84 Prozent solche Entwicklungen.

Mittlerweile haben 38 Prozent höhere Verkaufspreise entweder aufgrund der hohen Nachfrage durchsetzen können oder weil sie die höheren Beschaffungspreise an die Kunden weitergegeben haben. Im Herbst 2017 waren es nur 29 Prozent. In der kommenden Zeit wollen 48 Prozent ihre Preise erhöhen.

Die Investitionsbereitschaft ist auf hohem Niveau um weitere 2 Punkte angestiegen: 83 Prozent der Betriebe steckten mehr oder gleich viel Geld in neue Maschinen, Räumlichkeiten und digitale Ausstattung.

Das Beschäftigungsklima ist hervorragend. Der Wert der Betriebe, die mehr Personal einstellten oder ihre Mannschaftsstärken hielten, stieg auf 90 Prozent. Die Handwerkskammer geht davon aus, dass dieser Wert zum Teil auf die Einstellung von Flüchtlingen mit Duldungsstatus zurückgeht. 94 Prozent der Chefs beabsichtigen, im Winterhalbjahr mehr Fachkräfte einzustellen oder die Teamstärken beizubehalten.

Die einzelnen Handwerksgruppen
100 Prozent der Chefs im Bauhauptgewerbe und somit 7 Prozent mehr als im Vorjahr beurteilen die Geschäftslage mit „gut“ oder „befriedigend“. Im Ausbaugewerbe ist der Gesamtindikator von 95 Prozent gleich hoch wie im Vorjahr.

Beim Handwerk für den gewerblichen Bedarf hat sich die Stimmung eingetrübt. 9 Prozent weniger als im Vorjahr, aktuell 86 Prozent, beurteilen ihre Lage mit „gut“ oder „befriedigend“. Bremsspuren hinterlässt auch die Diesel-Misere im Kfz-Gewerbe Während der Gesamtwert im Herbst 2017 noch bei 90 Prozent lag, sind es jetzt nur 74 Prozent der Kfz-Meisterbetriebe, die ihre Geschäftslage positiv sehen.

100 Prozent positive Rückmeldungen gab es im Nahrungsmittelgewerbe. Das sind 7 Punkte mehr als im Vorjahr. Um 1 Prozent legte der Zufriedenheitswert bei den Betrieben im Gesundheitsgewerbe auf nun 94 Prozent zu. Auch bei 85 Prozent der personenbezogenen Dienstleistungsgewerbe ist es in den vergangenen Monaten gut gelaufen (+4).

Die Regionen
Beim Urteil über den Geschäftsverlauf gibt es bei den Handwerkschefs in den einzelnen Regionen des Kammerbezirks fast keine Unterschiede: Die Werte variieren lediglich zwischen 93 Prozent positiver Nennungen (gut oder befriedigend) beim Handwerk im Kreis Euskirchen und 91 Prozent im Kreis Heinsberg. Die stärkste Stimmungsaufhellung im Vergleich zum Vorjahr hat es mit +5 Punkten im Kreis Düren gegeben. Möglicherweise beflügeln die Nachrichten über die Produktion des e.GO die Hoffnungen auf eine Gesamtverbesserung der Situation im Kreis.

Lehrlinge und Fachkräfte

2018 haben sich bis zum 30. September 2.148 junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk entschieden und einen Lehrvertrag unterschrieben. Das sind 37 und somit 1,68 Prozent weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. „Wir hoffen, im Dezember den Stand des Vorjahres erreichen zu können“, sagt Georg Stoffels, Geschäftsführer für Berufsbildung bei der Handwerkskammer. Zum jetzigen Zeitpunkt kann sich nur das Handwerk in der Städteregion Aachen über ein Plus bei neu eingetragenen Lehrverträgen freuen – bis 30. September 2,41 Prozent mehr, das sind 11 Auszubildende mehr als Ende September 2017.
In der Stellenbörse der Handwerkskammer Aachen und ihrer Tochtergesellschaft QualiTec GmbH sind die meisten freien Stellen für Fachkräfte bei den Elektroinstallateuren, Installateuren und Heizungsbauern sowie Kfz-Mechanikern ausgeschrieben.

3,3 Prozent mehr Umsatz

Auf der Grundlage der letzten Handwerkszählung (2015) wurde eine Hochrechnung für die Zahl der Beschäftigten und die Umsätze im Handwerk des Kammerbezirks Aachen für die Jahre 2016 und 2017 vorgenommen. Für 2017 wird mit einem Zuwachs von 0,5 Prozent auf 88.964 Beschäftigte und mit einem Umsatzplus von 3,3 Prozent auf rund 8,11 Milliarden Euro gerechnet.

Die Konjunkturumfrage mit regionalen Daten und Grafiken im Internet: www.hwk-aachen.de/umfragen

 

Kontakt:

Handwerkskammer Aachen
Doris Kinkel-Schlachter
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Redaktion Handwerkswirtschaft
Sandkaulbach 17-21, 52062 Aachen
Tel.: +49 241 471-139, Fax: +49 241 471-105

www.hwk-aachen.de

Kategorien:
Handwerk & Gewerbe · Wirtschaft

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Autor(in): Klaus Schäfer
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