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© Andreas Baum
15. Oktober 2018

Versorgungssicherheit: IHK appelliert an „Kohlekommission“

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen hat bei einem Gespräch mit NRW-Wirtschaftsminister Professor Dr. Andreas Pinkwart in Düsseldorf einen Appell an die sogenannte Kohlekommission gerichtet. „Das Gremium muss dafür sorgen, dass auch in Zukunft eine Versorgung der Betriebe mit Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen gewährleistet ist“, sagte IHK-Präsident Wolfgang Mainz in Anwesenheit von Vertretern energieintensiver Unternehmen und weiterer IHKs aus dem Rheinischen Revier.

Bei der Diskussion über die Arbeit der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ verwies Mainz auf ein im vergangenen Juni vorgelegtes Gutachten im Auftrag der IHK, demzufolge die Wirtschaft der Region deutlich stärker von einer sicheren Energieversorgung abhängig ist als in anderen Gebieten. Der Anteil der energieintensiven Industriebetriebe an der Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes liege in der Region Aachen bei 39 Prozent und damit weit über dem Landesdurchschnitt von 21 Prozent und dem Bundesdurchschnitt von 15 Prozent.

Durch vorgelagerte Wertschöpfungsstufen seien insgesamt 55.200 Arbeitsplätze in der Region Aachen und – ausgehend vom Standort „Rheinisches Revier“ – 324.500 Beschäftigte bundesweit von energieintensiven Unternehmen abhängig. „Deshalb ist es wichtig, zunächst die energiepolitischen Bedingungen zu definieren, unter denen ein vorzeitiger Ausstieg aus der Kohle gelingen kann, statt bis zum Jahresende Ausstiegsdaten festzulegen“, mahnte Mainz.

Pinkwart sicherte der energieintensiven Industrie unterdessen seine Unterstützung zu. „Bei aller Bedeutung der strukturpolitischen Unterstützung und der Ansiedlung neuer Unternehmen: Die Kommission muss auf jeden Fall die energiewirtschaftlichen Voraussetzungen zur Einhaltung der nationalen Klimaschutzziele und die Gestaltung eines geeigneten Instrumenten-Mixes klären“, sagte der Landeswirtschaftsminister. Die Kommission war im vergangenen Juni von der Bundesregierung eingesetzt worden. Bis Ende 2018 soll das Gremium einen Plan dazu erarbeiten, wie sich die Klimaschutzziele erreichen lassen und unter welchen Bedingungen eine schrittweise Reduzierung und ein Ausstieg aus der Kohleverstromung möglich ist.

IHK-Vizepräsident Dirk Harten (3. v. l.), Geschäftsführer des „Schwermetall Halbzeugwerk“, berichtet NRW-Wirtschaftsminister Professor Dr. Andreas Pinkwart (2. v. r.) und Regierungspräsidentin Gisela Walsken von seinen Erfahrungen mit dem energieintensiven Unternehmen aus Stolberg.

EINE FRAGE AN…

Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen

Michael F. Bayer,
Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen

Welche konkreten Sorgen beschäftigen die Unternehmen unserer Region mit Blick auf das Ende der Braunkohleförderung?
„Es sind vor allem die vielen Fragen zur sicheren Stromversorgung: Wann stehen neue Leitungen für die Versorgung unserer Region mit regenerativer Energie bereit? Werden neue Gaskraftwerke gebaut? Gibt es vereinfachte Planverfahren, durch die sich derartige Bauprojekte schneller umsetzen lassen? Wie kann der preistreibende Effekt durch solche Projekte gedämpft werden? Die Klärung dieser Fragen ist für den gesamten Raum Aachen essenziell, weil unsere Wirtschaft weitaus mehr als andere Regionen von einer sicheren Energieversorgung abhängig ist.“

 

 

Kontakt und weitere Informationen:
Industrie- und Handelskammer Aachen
Carolin Hecker
Tel.: +49 241 4460-268
E-Mail: carolin.hecker@aachen.ihk.de – Internet: http://www.aachen.ihk.de
Theaterstr. 6 – 10, 52062 Aachen

Kategorien:
Energie · Wirtschaft

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Autor(in): Stephan Kohler
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