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© Maximilian Stolz/pp/Agentur ProfiPress
17. September 2018

Wohlige Schauern

Dr. Stefan Barz und Manfred Lang gefielen beim Krimifestival „Nordeifel – Mordeifel“ im Batterieturm der Blankenheimer Vorburg mit dem Roman „Nimmerwiedersehen“, dem Kurzkrimi „Über den Wolken“ und Episoden ums „Christbaumholen“, Brennholzklau und Wilderei

Blankenheim/Eifel – 80 überaus aufmerksame und interessierte Besucher konnten Hausherr Frieder Vüllers und Esther Erharter vom Tourismusbüro der Gemeinde Blankenheim am Freitagabend im Batterieturm der Blankenheimer Vorburg zu einer weiteren Lesung des Krimifestivals „Nordeifel – Mordeifel“ begrüßen.

Frieder Vüllers hatte den schweren gusseisernen Ofen in der Bitte des bruchsteinernen Turmrunds ordentlich aufgeheizt. Esther Erharter servierte Getränke und Gruselgebäck. Dennoch dürften dem einen oder der anderen wohlige Schauern den Rücken hinuntergelaufen sein, als Dr. Stefan Barz den Lesereigen mit Auszügen aus seinem jüngsten Kriminalroman „Nimmerwiedersehen“ eröffnete.

Dr. Stefan Barz (v.r.), Esther Erharter und Manfred Lang Freitagabend beim Festival „Nordeifel – Mordeifel“ im Batterieturm der Blankenheimer Vorburg. Foto: Maximilian Stolz/pp/Agentur ProfiPress

Zwanzig Jahre nach dem Abitur treffen sich die Ehemaligen des Münstereifeler Gymnasiums auf einem abgelegenen Pferdehof zwischen Antweiler und Wachendorf. Alte Rechnungen sind zu begleichen. Einer der Ex-Pennäler glaubt den Mörder seines besten Schulfreunds von damals zu kennen. Er glaubt als einziger nicht an den Autounfall, der damals als Todesursache angegeben wurde. Jetzt ist er in die Eifel zurückgekehrt, um den Mörder zu einem Geständnis zu zwingen.

Doch ganz so offensichtlich ist die Sache nicht. Mitten in der Nacht, während die anderen feiern, verschwindet der vermeintliche Überführer – und wird am nächsten Morgen auf einem Acker gefunden. Tot, mit einer Heugabel im Rücken . . .

Jacques-Berndorf-Preisträger

Der 1975 in Köln geborene und in Kommern aufgewachsene Stefan Barz, Gewinner des „Jacques-Berndorf-Preises“ und nominiert für den Agatha-Christie-Preis, spannte den Bogen bei seiner Blankenheimer Lesung bis zu einem Punkt, an dem alle darauf brannten, wie es weitergehen würde.

Doch das herauszufinden überließ der Pädagoge und Theologe mit Wohnsitz in Wuppertal und Lehrstätte in Remscheid dem Publikum selbst. In der Lesepause wurde reichlich vom Kaufangebot am Büchertisch der Blankenheimer Buchhandlung Elsen Gebrauch gemacht. Barz musste zahlreiche Exemplare seines Krimis signieren.

Weniger spannend, aber umso heiterer ging es danach mit dem Lückerather Autor und Diakon Manni Lang weiter, der seinen Kurzkrimi „Über den Wolken“ zum Besten gab. Inspiriert von einem Flugzeugabsturz ohne Pilot, der sich im Herbst 2015 in Bergheim bei Mechernich ereignete, lässt Lang in dem in der KBV-Anthologie „Tatort Eifel 6“ erschienen Rätselkrimi einen ostbelgischen Eichenmöbelfabrikanten aus seinem bisherigen Leben verschwinden. Langs Zuhörer spitzten die Ohren, hauten sich aber auch zuweilen vor Lachen auf die Schenkel.

Frieder Vüllers, Herr der Blankenheimer Vorburg, hatte den schweren gusseisernen Ofen in der Bitte des bruchsteinernen Batterieturmes ordentlich aufgeheizt. Er servierte Getränke und Gruselgebäck. Dennoch dürften dem einen oder der anderen wohlige Schauern den Rücken hinuntergelaufen sein, als Dr. Stefan Barz (r.) den Lesereigen mit Auszügen aus seinem jüngsten Kriminalroman „Nimmerwiedersehen“ eröffnete. Links neben Barz Manni Lang, der für einen eher heiteren Abschluss eines insgesamt wunderschönen Leseabends sorgte. Foto: Maximilian Stolz/pp/Agentur ProfiPress

Dieser Effekt verstärkte sich noch, als der 1959 in Bleibuir geborene Journalist und Buchautor zum Schluss kriminelle Auszüge aus seinem in Hochdeutsch verfassten Schelmenroman „Dörpsgeschichten“ (KBV) rezitierte. Da ging um „Delikte“ wie das landestypische „Christbaumholen“, Brennholzentnahme aus herzoglich-arenbergischen Forsten und vor allem um Wild, das man strenggenommen in der Eifel gar nicht stehlen könne (siehe StGB „Wilddiebstahl“), so Lang, weil es ja eben „wild“ sei und außer sich selbst möglicherweise niemand anderem gehören könne.

Am Ende gingen 80 hochzufriedene „Nordeifel – Mordeifel“-Fans gelöst und auch offenkundig ein wenig heiter nach Hause. Nach dem Run auf die Stefan-Barz-Romane nach dessen Lesung im ersten Teil, erfreuten sich nach Lesungsende auch Manfred Langs Bücher am Elsen-Büchertisch wachsender Beliebtheit.

pp/Agentur ProfiPress

Kategorien:
Kultur

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Autor(in): Klaus Schäfer
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