WIR. LEBEN. EIFEL.
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©Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
28. Februar 2018

„Was kann es besseres geben, als in der Eifel zu leben und zu studieren?“

Die ersten elf Absolventen der RFH Köln am Standort Schleiden erhielten ihre Bachelor-Diplome – Dank ging vor allem an Rat und Verwaltung der Stadt Schleiden, die den Studiengang maßgeblich ermöglichten – Weiterer Studiengang für 2019 geplant.

Schleiden – Historische Stunden hat das Rathaus in Schleiden schon so manche erlebt. Seit Montagabend kommt eine weitere hinzu: Nach dreieinhalb Jahren Rheinische Fachhochschule Köln (RFH) am Standort Schleiden erhielten elf Studierende im Ratssaal ihre Zeugnisse. Es ist das erste Mal in der Stadtgeschichte, dass Studenten vor Ort ein Studium absolvieren konnten.

Sieben Semester dauerte das berufsbegleitende Studium im Studiengang Betriebswirtschaft (Bachelor of Arts, Business Administration). „Ohne die RFH Köln hätte es dieses Studium in Schleiden nicht gegeben“, so Bürgermeister Udo Meister in seiner Begrüßungsrede, in der er besonders dem Präsidenten der RFH Köln, Prof. Dr. Martin Wortmann, für die Weitsicht und den Mut dankte, am Standort Schleiden eine Fachhochschuldependance zu errichten. „Ohne diesen Mut wäre die Bildungsbiographie mancher junger Menschen in der Eifel wohl anders verlaufen“, so Meister. Dank aber ging auch an die Arbeitgeber, die dieses berufsbegleitende Studium nach Kräften unterstützten.

„Es waren die Anstrengung vieler Menschen, die diesen Bildungserfolg möglich machten und damit auch zur städtischen Entwicklung beitrugen“, sagte Meister. Nicht zuletzt aber sei den Studierenden selbst zu danken, die den Mut gehabt hätten, diese Herausforderung anzunehmen: „Sie alle haben die Komfortzone verlassen, ihre Selbstzufriedenheit überwunden und ihre eigenen Grenzen verschoben“, so Meister. Auch wenn es sicherlich so manches Mal Überwindung gekostet habe, am Samstagmorgen studieren zu gehen statt auszuschlafen. Die Studierenden seien daher die besten „Botschafter der Bildungsidee“, die mit ihrem Beispiel weitere Studierende beflügeln könnten, es ihnen gleich zu tun.

Zahlreiche Gäste waren zur Übergabe der Zeugnisse in das Schleidener Rathaus gekommen. Am Rednerpult: Studiengangsleiter Prof. Dr. Alexander Pollack. (Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa)

„Ein berufsbegleitendes Studium nötigt großen Respekt ab“, sagte Studienortkoordinator Prof. Dr. Alexander Pollack. Die Studierenden hätten sich die „Zeit aus den Rippen geschnitten“ und die Vorlesungen besucht, statt mit Freunden am Rursee zu liegen. Zur Motivation der RFH für den Studiengang in Schleiden sagte er: „Hochschule ist Teil der Gesellschaft, die Gesellschaft besteht aber auch aus der Region.“ 2014 habe man daher einen Traum realisiert und das Studium in die Region gebracht. „Das wäre nicht möglich gewesen ohne das große Engagement von Bürgermeister Meister und den Mitarbeitern seiner Verwaltung“, so Pollack. Die RFH fühle sich in Schleiden wohl und sei mit großem Herzen bei der Sache.

„Das Modell der RFH Köln hat sich als so erfolgreich erwiesen, dass wir mit Beginn des Sommersemesters im April 2019 einen weiteren Studiengang Produktionstechnik (Bachelor of Engineering) in der Nationalparkstadt anbieten möchten“, kündigte Pollack an. Dadurch solle zusätzlich dem Bedarf an ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung in der Region Rechnung getragen und gleichzeitig dem Problem der hiesigen Unternehmen zur Fachkräftegewinnung und -qualifizierung begegnet werden.

Absolventin Christina Frauenkron lobte vor allem das gute Miteinander von Studierenden und RFH-Dozenten. (Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa)

Absolventin Christina Frauenkron ließ in ihrem Studienrückblick deutlich werden, dass ihr ohne das Angebot in Schleiden der zurückgelegte Bildungsweg versperrt geblieben wäre. „Ich hatte damals in der Zeitung von dieser Möglichkeit gelesen, bin zum Infoabend gegangen und war direkt begeistert.“ Besonders lobte sie den Umgang untereinander. „Wir waren ein eingespieltes Team, und es gab immer jemanden, den man bei Problemen fragen konnte.“

 

Christoph Kutsch, Industriekaufmann bei der ene-Unternehmensgruppe, hatte sich bereits in Köln nach einem Studienplatz umgetan, als er von der Möglichkeit erfuhr, auch in Schleiden studieren zu können. „Was kann es besseres geben, als in der Eifel zu leben und zu studieren?“ frohlockte er, als er sein Zeugnis bereits in Händen hielt. Nur 20 Minuten dauere seine Anfahrt aus Kronenburg bis zur FH nach Schleiden. Für den 26-Jährigen, der sich selbst als „Vereinsmenschen“ bezeichnet, ein wahres Geschenk. „Ich kann dieses Studium vor Ort nur jedem empfehlen!“
„Ich übergebe im Jahr an die 2000 Urkunden, aber diese elf Zeugnisse heute liegen mir besonders am Herzen“, betonte RFH-Präsident Wortmann bei der Diplomausgabe. „Wir möchten, dass sich unsere Studenten gewertschätzt fühlen und nicht anonym in der Masse untergehen. Wir möchten uns kümmern.“ Mit der Ausbildungsmöglichkeit in Schleiden wolle die RFH dem Trend entgegenwirken, „dass sich alles Richtung Ballungszentren verlagert“.

Die elf Studenten erhielten neben dem Zeugnis und einem Präsent der Stadt auch einen Doktorhut. Darüber hinaus durften sich die Absolventen ins Goldene Buch der Stadt einschreiben. Für die musikalische Begleitung der historischen Feierstunde sorgten Verena Klinkhammer, Engelbert Schneider und Markus Lorse von der Musikschule Schleiden.

Wer sich für ein Studium der Betriebswirtschaft im Wintersemester 2018 interessiert, der sei auf folgende Infoveranstaltungen hingewiesen, die jeweils um 18 Uhr im Städtischen Johannes-Sturmius-Gymnasium in Schleiden stattfinden. Eine Anmeldung hierzu ist nicht erforderlich. Die Termine finden statt am Dienstag, 6. März, Montag, 26. März, Montag, 23. April, Donnerstag, 24. Mai, Mittwoch, 20. Juni, und Donnerstag, 19. Juli.

Für sein großes Engagement erhielt Bürgermeister Udo Meister von Professor Dr. Alexander Polack spaßeshalber ebenfalls einen Doktorhut. (Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kontakt:

Kerstin Wielspütz   

Stadt Schleiden 

Telefon: +49 2445 89 106

E-Mail: Kerstin.Wielspuetz@schleiden.de

Internet: www.schleiden.de

 

 

 

 


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Autor(in): Klaus Schäfer
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