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11. Januar 2018

IHK-Konjunkturumfrage: Die Betriebe in Euskirchen legen noch eine Schippe drauf

Die sehr positive Wirtschaftslage im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen hat sich seit dem vergangenen Herbst noch weiter verbessert. „Die Auftragsbücher sind voll und die Aussichten gut: Die Betriebe im Kreis Euskirchen starten auf Hochtouren ins neue Jahr“, sagt IHK-Geschäftsführer Fritz Rötting. An der jüngsten Konjunkturumfrage der Kammer haben sich rund 300 Unternehmen mit insgesamt fast 27.000 Beschäftigten beteiligt.

Mehr als die Hälfte aller befragten Betriebe beurteilt die gegenwärtige Geschäftslage als gut, nur etwa jedes zehnte Unternehmen als schlecht. Dies sind die höchsten Lagebewertungen seit sechs Jahren. Entsprechend gut ist auch die Ertragslage der Betriebe im Kammerbezirk. Im Kreis Euskirchen ist fast die Hälfte aller Unternehmen mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden, nur sechs Prozent sind unzufrieden.

„Dem Boom-Jahr 2017 wird das nächste Hoch folgen“, ergänzt Rötting. Drei von zehn Unternehmen rechnen der Umfrage zufolge mit einer Verbesserung der Geschäfte in den kommenden Monaten. Nur sechs Prozent erwarten einen Rückgang. „Damit steigen die Erwartungen auf den höchsten Wert seit 2011 – und das, während der Konjunkturaufschwung ins achte Jahr geht“, betont Rötting. Im Kreis Euskirchen haben die Befragten eine zurückhaltendere Meinung, bleiben aber überwiegend optimistisch. Ein Fünftel hat positive Aussichten, 13 Prozent gehen von einer ungünstigen Geschäftsentwicklung aus.

Vor diesem Hintergrund bleiben auch die Investitions- und Beschäftigungsabsichten hoch. Während die Unternehmen vermehrt investieren, um Kapazitäten zu erweitern, bremst der Mangel an qualifiziertem Personal die Betriebe allerdings zunehmend aus. Für sechs von zehn Unternehmen bildet der Fachkräftemangel das größte Konjunkturrisiko. Gleichzeitig möchte jeder dritte Betrieb sein Personal erweitern.

Die politische Unsicherheit durch das Ergebnis der Bundestags-wahl hat für die Unternehmer hingegen bislang keine Bedeutung. Von der geschäftsführenden Bundesregierung werden keine schwerwiegenden Veränderungen für die Wirtschaft erwartet. „Das bedeutet erst einmal Planungssicherheit für die Unternehmen und keine zusätzlichen Belastungen in einer wirtschaftlich wichtigen Phase. Mittelfristig wird allerdings eine handlungsfähige und entscheidungswillige Regierung benötigt“, erklärt Rötting.

Industrie macht gute Geschäfte
Die positive Konjunktur zeigt sich vor allem in der Industrie. Die vorläufigen Monatszahlen des Verarbeitenden Gewerbes deuten darauf hin, dass 2017 ein neuer Rekordumsatz erreicht wurde – mit Wachstumsraten, wie sie zuletzt im Anschluss an die Finanz-krise 2010/2011 erlebbar waren. Jeder zweite Betrieb meldet gegenwärtig gute Geschäfte, zwölf Prozent der Unternehmen sind unzufrieden. Bei der Hälfte der Befragten sind die Umsätze in den vergangenen sechs Monaten gestiegen, bei fast einem Viertel sind sie gesunken. Die Auslastung der Produktionskapazitäten stieg auf 83 Prozent und liegt damit über dem langjährigen Durchschnittswert von 80,1 Prozent.

Dienstleister melden Spitzenlage
Die bereits sehr gute Situation im Dienstleistungssektor hat sich seit dem Herbst nochmals deutlich verbessert. Bei sechs von zehn Unternehmen haben sich die Geschäfte gut entwickelt, nur sechs Prozent der Betriebe sind unzufrieden. Dies ist die zweithöchste Lagebewertung des Dienstleistungssektors Wert seit der Jahrtausendwende. Dies liegt auch an der positiven Umsatzentwicklung. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass die Um-sätze in den zurückliegenden Monaten gestiegen sind, bei jedem sechsten Unternehmen sind sie gesunken.

Lage im Handel hat sich verbessert
Vier von zehn Unternehmen im Handel berichten aktuell von guten Geschäften, nur neun Prozent von schlechten. Im Großhandel bewertet die Hälfte aller Befragten die gegenwärtige Situation positiv; nur ein Prozent ist unzufrieden. Im Einzelhandel hat sich die Lagebeurteilung hingegen erneut verschlechtert, sie bleibt aber weiter im positiven Bereich. Ein Drittel der Betriebe bewertet die aktuelle Situation als gut, jedes sechste Unternehmen ist un-zufrieden.

Bau ist weiterhin sehr zufrieden
Die hervorragende Konjunktur im Baugewerbe setzt sich fort, al-lerdings werden die Rekordwerte vom Herbst nicht mehr erreicht. Sieben von zehn Bauunternehmen sind mit der gegenwärtigen Situation zufrieden, kein Betrieb meldet schlechte Geschäfte.

Export bleibt eine Stütze des Aufschwungs
Die Exportnachfrage in der Industrie ist in den zurückliegenden Monaten nahezu unverändert hoch geblieben. Fast die Hälfte der Unternehmen berichtet von gestiegenen Exportumsätzen, bei jedem fünften Betrieb sind sie zurückgegangen. Die Auftragseingänge aus dem Ausland haben dabei eine positive Tendenz. Ein Viertel der Befragten meldet eine gestiegene Nachfrage, bei jedem sechsten Unternehmen ist sie rückläufig. Die Erwartungen an das weitere Auslandsgeschäft bleiben daher auf einem hohen Niveau. Ein Viertel aller Industriebetriebe geht von einer positiven Exportentwicklung aus, nur sieben Prozent erwarten eine rückläufige Auslandsnachfrage.

Ertragslage der Betriebe verbessert sich
Die Mehrheit der Unternehmen in der Region erzielt weiterhin positive Erträge – und das inzwischen durchgehend seit fast fünf Jahren. Jeder dritte Betrieb meldet, dass die Erträge in den zu-rückliegenden Monaten gestiegen sind. Bei einem Viertel sind sie gesunken.

Fachkräftemangel bremst Konjunktur
Aufgrund der guten Rahmenbedingungen erhöht sich auch der Personalbedarf bei den Unternehmen. Immer häufiger fällt es den Betrieben allerdings schwer, qualifiziertes Personal zu finden. 61 Prozent aller Unternehmen sehen im Fachkräftemangel das größte Konjunkturrisiko. Dies ist zum fünften Mal in Folge ein neuer Rekordwert. Ein Drittel aller Betriebe möchte in den kommenden Monaten Personal einstellen, jedes siebte Unternehmen geht hingegen von einem Rückgang aus. Dies ist die höchste Be-wertung seit sieben Jahren.

Aktuell liegt die Arbeitslosenquote im Kammerbezirk Aachen bei 6,5 Prozent – 0,2 Prozentpunkte niedriger als ein Jahr zuvor. Im Kreis Euskirchen liegt sie sogar nur bei 5,2 Prozent, in Nordrhein-Westfalen beträgt die Quote 7,0 Prozent, auf Bundesebene 5,3 Prozent.

Der aktuelle Konjunkturbericht ist auf der Internetseite der IHK Aachen unter www.aachen.ihk.de/konjunkturbericht zu finden.

Geschäftslage und -erwartung in den Teilregionen

Städteregion Aachen: Stadt Aachen
Die Geschäftslage der Unternehmen in der Stadt Aachen ist weiterhin sehr gut. 64 Prozent aller Betriebe bezeichnen sie als positiv, zehn Prozent sind unzufrieden. Vor allem im Baugewerbe (Saldo: +100), bei den Dienstleistern (Saldo: +80) und im Einzelhandel (Saldo: +46) sind die Betriebe zufrieden. Die Geschäftsaussichten bleiben dabei positiv. 27 Prozent Unternehmen gehen von besseren Geschäften in den kommenden Monaten aus, nur vier Prozent von schlechteren. Die besten Aussichten haben der Einzelhandel (Saldo: +46) und die Dienstleister (Saldo: +36).

Übrige Städteregion Aachen
Im ehemaligen Kreis Aachen berichten 54 Prozent der Betriebe von guten Geschäften, nur vier Prozent sind unzufrieden. Am besten ist die Situation im Einzelhandel (Saldo: +78) und in der Industrie (Saldo: +56). Die deutliche Mehrheit der Unternehmen geht von einer weiteren Verbesserung des Geschäfts aus: 29 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer günstigen Geschäftsentwicklung, nur drei Prozent mit einer ungünstigen. Am zuversichtlichsten sind der Einzelhandel (Saldo: +44) und die Dienstleister (Saldo: +42).

Kreis Düren
Im Kreis Düren bewerten 46 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage als gut; zehn Prozent melden schlechte Ge-schäfte. Überdurchschnittlich ist die Lage im Baugewerbe (Saldo: +75) und bei den Dienstleistern (Saldo: +43). Die Aussichten sind deutlich positiver als noch im Herbst: 33 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer guten Konjunkturentwicklung, sieben Prozent mit einer Verschlechterung. Besonders positive Aussichten haben die Dienstleister (Saldo: +31) und die Industrie (Saldo: +29).

Kreis Euskirchen
Die Unternehmen im Kreis Euskirchen melden erneut gute Geschäfte: 43 Prozent der Betriebe sind zufrieden, nur sechs Prozent sind es nicht. Von einer guten Geschäftslage berichten vor allem die Dienstleister (Saldo: +59). Die Aussichten sind allerdings deutlich trüber als im Rest des Kammerbezirks: 19 Prozent der Betriebe erwarten eine Verbesserung des Geschäfts, 13 Prozent einer Verschlechterung. In der Industrie sind die Aussichten dabei noch am höchsten (Saldo: +9).

Kreis Heinsberg
Die Geschäftslage der Betriebe im Kreis Heinsberg bleibt positiv: 53 Prozent der Befragten bewerten ihre Lage als gut, zwölf Prozent bezeichnen sie als schlecht. Gute Geschäfte melden vor allem das Baugewerbe (Saldo: +60) und der Großhandel (Saldo: +72). Die Erwartungen sind dabei die höchsten in der Region Aachen: 39 Prozent rechnen mit besseren Geschäften, zwölf Prozent mit schlechteren. Hohe Erwartungen haben insbesondere die Großhändler (Saldo: +45) und die Industrie (Saldo: +19).

 

Kontakt:

IHK Aachen | Postfach 100740 | 52007 Aachen
Theaterstraße 6 – 10 | Telefon: 0241 4460-0 | Telefax: 0241 4460-148
Bei Rückfragen: Fritz Rötting M.A., Tel.: 0241 4460-231
E-Mail: dienst@aachen.ihk.de

Kategorien:
Wirtschaft

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Autor(in): Klaus Schäfer
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