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© Kreis Düren
8. November 2017

Dürener Autohaus bildet Syrer zum Kfz-Mechatroniker aus

Kreis Düren. Als der Syrer Aziz Osso im April 2015 mit seinem Zwillingsbruder Shekmus beim Onkel in Düren ankam, lagen drei Jahre Flucht hinter ihnen. Heute, zweieinhalb Jahre später, hat Aziz Osso nicht nur Deutsch gelernt, sondern dank seiner Eigeninitiative und der intensiven Unterstützung der job-com auch in der Berufswelt Fuß gefasst.

Der 28-Jährige absolviert seit Anfang August eine Mechatroniker-Ausbildung im Autohaus Schmitz & Franzen in Niederau. In seiner Heimat war Aziz Osso nach zwölf Schuljahren zunächst beim syrischen Militär. In Deutschland angekommen, entschied er sich, ein Handwerk zu erlernen. In gut drei Jahren will er seinen Gesellenbrief als Kfz-Mechatroniker in Händen halten. Betriebsinhaber Frank Schmitz traut ihm das zu: “Aziz Osso hat bei uns zunächst ein Praktikum absolviert und anschließend eine neunmonatige Einstiegsqualifizierung. Wir haben gesehen, wie motiviert und engagiert er ist und welch große Fortschritte er in dieser Zeit gemacht hat – sprachlich und fachlich. Außerdem hat er uns mit seiner Arbeitseinstellung und seinen Umgangsformen überzeugt.”

Landrat Wolfgang Spelthahn (r.) dankte Betriebsinhaber Frank Schmitz (l.) und Werk-stattmeister Dirk Kaulhausen (4.v.l.), dass sie den geflüchteten Syrer Aziz Osso (4.v.r.) im Dürener Autohaus Schmitz & Franzen zum Kfz-Mechatroniker ausbilden

Nun arbeitet der 28-Jährige unter Anleitung von Werkstattmeister Dirk Kaulhausen an vier Tagen pro Woche an Motor, Fahrwerk, Bremsen und Elektrik von Autos. Die Verständigung klappt gut. Damit er in der Berufsschule nicht ins Hintertreffen gerät, bekommt Aziz Osso in den Fächern Deutsch und Mathematik bei der Dürener Gesellschaft für Arbeitsförderung Förderunterricht.

Bei einem Firmenbesuch dankte Landrat Wolfgang Spelthahn den Verantwortlichen für ihr vorbildliches Engagement: “Sie geben einem Mann, der aus seiner Heimat fliehen musste, die Chance, sich in Deutschland ein neues Leben aufzubauen. Wir müssen aber noch viele weitere Betriebe finden, die bereit sind, Flüchtlinge auszubilden und ihnen damit die Chance eröffnen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.”

Dank der Unterstützung der job-com ist mittlerweile auch Aziz Ossos Zwillingsbruder Shekmus in Ausbildung. Nach mehreren Praktika wird er seit Anfang Oktober in einem Dürener Betrieb zum Herrenfriseur ausgebildet.

Im Team Zuwanderung werden bei der job-com derzeit 1.084 geflüchtete Menschen nach Anerkennung ihres Flüchtlingsstatus oder Asylantrags betreut. Mehr als die Hälfte dieser Personen (533) haben ihre Anerkennung erst im Laufe des Jahres 2017 erhalten.

Annähernd 200 Personen warten noch auf die Möglichkeit, an einem Integrationskurs teilzunehmen, um sich erste Sprachkenntnisse anzueignen oder vorhandene weiter zu vertiefen. Gerade für Analphabeten, Zweitschriftlerner oder Mütter betreuungsbedürftiger kleiner Kinder sind entsprechende Angebote mit oft langen Wartezeiten verbunden.
Gleichwohl konnte die job-com im Jahr 2016 etwa 100 geflüchtete Menschen in Berufsausbildung oder Beschäftigung bringen. In diesem Jahr soll diese Zahl noch übertroffen werden. Vorgeschaltete Einstiegsqualifizierung sollen ein gutes Fundament für den erfolgreichen Abschluss von Berufsausbildungen bieten.

 

 

Kontakt:

Josef Kreutzer

Pressestelle des Kreises Düren

Tel.: 024 21 – 22 23 83

Fax.: 024 21 – 22 20 11

Mail: Pressestelle@kreis-dueren.de

 


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Autor(in): Klaus Schäfer
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