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Foto©Oliver Geschwind
18. Oktober 2017

Berufsinformationsveranstaltung des Kreisfeuerwehrverbandes

Die Mitglieder der Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Kreis Euskirchen sind vielfach nicht nur ehrenamtlich tätig, sondern vor allem mit ganz viel Herzblut im Einsatz. Da liegt es nahe, das Hobby zum Beruf zu machen.

EUSKIRCHEN. Wenn im Kreis Euskirchen Menschen in Not geraten, können Sie auf die Hilfe rund 2.000 Rettungskräften vertrauen. Etwa 1.800 davon sind ehrenamtlich tätig und nicht wenige von ihnen haben irgendwann einmal darüber nachgedacht, einen Lebenstraum Wirklichkeit werden zu lassen: das eigene Hobby zum Beruf zu machen. Um diesem Traum ein Stück näher zu kommen, informierte der Kreisfeuerwehrverband Euskirchen in Verbindung mit der Abteilung Gefahrenabwehr der Kreisverwaltung am vergangenen Samstag über mögliche Berufsbilder bei Feuerwehren und im Rettungsdienst.

Kreisbrandmeister und Oberbrandrat Udo Crespin: „Zukunftsweisende Ausbildungen und hochinteressante Tätigkeiten in diesen Berufsfeldern sind vielfach unbekannt.“

Einer der Dozenten war Bernd Geßmann von der Berufsfeuerwehr Köln, der eine regelrechte Bilderbuchkarriere absolvierte. Dabei begann alles mit der Mitgliedschaft in der Jugendfeuerwehr in Kerpen-Mödrath, die ihn so fesselte, dass er fortan „Feuer und Flamme“ für die „Blaulichtwelt“ war. Nach einer Ausbildung zum KFZ-Elektriker begann der Einstieg Geßmanns über die Fortbildung zum Rettungssanitäter, bevor er letztlich 1988 Berufsfeuerwehrmann wurde. Von da an ging es Schlag auf Schlag. 2015 absolvierte Geßmann die Staatsprüfung zum höheren feuerwehrtechnischen Dienst und übernahm dann die Position des stellvertretenden Abteilungsleiters Rettungsdienst bei der Berufsfeuerwehr Köln. Er koordinierte das Krisenmanagement an der sogenannten Flüchtlingsdrehscheibe am Flughafen Köln/Bonn, rückte als Einsatzleiter zu vielfältigen Schadensereignissen aus und war – für die Zuhörerinnen und Zuhörer besonders interessant – auch wiederkehrend Mitglied in Auswahlkommissionen.

Wertvolle Tipps zu Auswahlverfahren verriet Bernd Geßmann, der als Beamter des höheren feuerwehrtechnischen Dienstes bei der Berufsfeuerwehr Köln tätig war. Foto©Oliver Geschwind

Einer der wichtigsten Tipps des erfahrenen Berufsfeuerwehrmanns für Auswahlverfahren lautete, sich mit dem Berufsbild grundlegend auseinanderzusetzen. Denn eine Tätigkeit bei der Berufsfeuerwehr bedeute nicht, viele Einsätze im Löschzug zu bewältigen. Stattdessen nehme der Rettungsdienst einen erheblichen Teil der Arbeitszeit ein und vielfach blicke man schlichtweg „hinter die Kulissen der Gesellschaft“, so Geßmann. Der Beruf insgesamt sei außerordentlich spannend und biete eine sozial abgesicherte Tätigkeit mit zahlreichen Aufstiegsmöglichkeiten. Die Nachfrage nach engagierten Bewerberinnen und Bewerbern sei hoch. Mancherorts gebe es sogar Zuschläge auf die Anwärterbezüge während der Ausbildungszeit, um die Feuerwehr auch für Berufswechsler attraktiv zu machen, die eine Familie versorgen müssen. Sportliche Fitness und eine gute Vorbereitung seien für ein Auswahlverfahren unabdingbar, unterstrich Geßmann, der aber auch dazu riet, „einen Plan B in der Tasche haben“, denn bspw. die amtsärztliche Eingangsuntersuchung könne den Traum schnell platzen lassen. Aber auch dann gebe es attraktive Alternativen im Rettungsdienst.

Kreisbrandmeister Udo Crespin: „Der Bedarf qualifizierter Kräfte ist heute und auf Zukunft im Rettungsdienst und bei den Feuerwehren enorm hoch. Auch im Kreis Euskirchen. Damit steigt auch der Ausbildungsbedarf.“

Welche genau stellte im Anschluss Ralf Bischoni, der Leiter der Malteser Schule Aachen, vor. Die Berufsfachschule qualifiziert fortlaufend Angehörige des Rettungsdienstes und ärztliches Personal; seit vielen Jahren übrigens in Kooperation mit dem Kreis Euskirchen. Genau wie Bernd Geßmann lernte Ralf Bischoni lernte Handwerk von der Pike auf. Vom Krankenpfleger und Rettungssanitäter führte sein Weg bis hin zum Leiter der Ausbildungseinrichtung. Seit vielen Jahren beobachtet Bischoni die Entwicklung der Berufsbilder im Rettungsdienst, zuletzt die Qualifizierung zum Notfallsanitäter. Diese verfügen über nie da gewesene Kompetenzen bei der Versorgung von Notfallpatienten, sind aber längst nicht nur in der Notfallrettung gefragt. Auch in den Notaufnahmen der Krankenhäuser, bei den Berufsfeuerwehren oder im Vertrieb von Medizinprodukten gebe es spannende Tätigkeitsfelder, berichtete der Fachmann. Hervorzuheben sei zudem, dass die Nachfrage nach qualifizierten Einsatzkräften im Rettungsdienst gegenwärtig sehr hoch sei.

Auch in der Gefahrenabwehr des Kreises Euskirchen werden rund 151.000 Anrufe pro Jahr in der Rettungsleitstelle disponiert; rund 30.000 Einsätze bewältigt. Zum Vergleich: 1976 waren es gerade einmal 4.100 Einsätze.

Aufgrund dieses Anstiegs -so der stv. Leiter der Abteilung Gefahrenabwehr Peter Pesch- sei die Abteilung Gefahrenabwehr in der Kreisverwaltung inzwischen auf rund 140 Mitarbeiter angewachsen. Rund einhundert davon versehen ihren Dienst im Bereich der Notfallrettung und im Krankentransport. Weitere Einsatzkräfte seien unter anderem in der Rettungsleitstelle, im Material- und Medikamentendepot, im Flottenmanagement sowie in der Verwaltung tätig, erläuterte Pesch.

Die steigenden Einsatzzahlen in der Notfallrettung, die Einhaltung von Hilfsfristen in der Notfallrettung und der Feuerwehren sowie der flächendeckende Aspekt der Leistungen lässt unter anderem in der inneren Entwicklung der Systeme einen weiteren Ausbau der Rettungssysteme erwarten. Kreisbrandmeister Udo Crespin: „Damit die Chance für Menschen sich in diesen Berufen und Systemen durch den Lebensgewinn einer qualifizierten Ausbildung zu etablieren – hauptberuflich und ehrenamtlich!“

Text und Foto©Oliver Geschwind

 

 

 

Kontakt:

Sven Gnädig

Stabsstelle 12 – Landratsbüro und Öffentlichkeitsarbeit

Jülicher Ring 32
Büro A334
53879 Euskirchen

Tel.: 02251-15 304
Fax: 02251-15 392

Mail: sven.gnaedig@kreis-euskirchen.de

 

 

 

 


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Autor(in): Klaus Schäfer
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