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26. Juni 2017

Affrocke mit den Bläck Fööss

Drei Bandmitglieder der beliebten Kölner Mundartgruppe musizierten mit der Band der St.-Nikolaus-Schule in Kall – Lehrer Jochen Fink hatte den Kontakt über den neuen Fööss-Sänger Mirko Bäumer hergestellt – Schüler bei Turnhallen-Konzert außer Rand und Band

Kall – Die Turnhalle der St.-Nikolaus-Schule hat sich kürzlich in einen Konzertsaal verwandelt – und zugejubelt wurde niemand geringerem als den Bläck Fööss. Zumindest ein Teil der beliebten Kölner Mundartgruppe, deren Songs schon lange Klassikerstatus erreicht haben, ist in die Kaller Schule gekommen: Gitarrist Bömmel Lückerath, Bassist Hartmut Priess und Sänger Mirko Bäumer.

Außer Rand und Band waren die Schüler und Betreuer beim intimen Turnhallen-Konzert mit der berühmten Kölner Band. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Doch die Drei-Siebtel-Bläck-Fööss standen selbstverständlich nicht alleine vor den Schülern. Sie ließen sich von der Schulband verstärken, der auch die Lehrer Rita Kober-Theilken, Jochen Fink und Karten Liebl angehören. Als Frontsänger taten sich die Schüler Laura und Benedikt hervor. Für die hatte Bömmel Lückerath wirklich viel Lob übrig: „An »Zesammestonn« haben sich schon viele Sänger probiert, das ist nicht einfach, aber wie die Laura das gesungen hat, war schon toll.“

Seit 15 Jahren besuchen die Bläck Fööss immer wieder Schulen, hauptsächlich in Köln, und musizieren gemeinsam. Lückerath, Priess und Bäumers Vorgänger Kafi Biermann wurden für dieses Engagement sogar schon ausgezeichnet. Natürlich soll das Spaß machen, aber es gibt noch einen dringlichen Grund. „Wir möchten dazu beitragen, dass die kölsche Mundart erhalten bleibt“, erklärt Bömmel Lückerath. Auch für Hartmut Priess ist die Arbeit mit den Schülern aller Schulformen eine Selbstverständlichkeit und für die Schüler eine willkommene Abwechslung vom Schulalltag.

Drei von sieben „Fööss“-Mitgliedern waren in die Eifel gekommen: Bömmel Lückerath (v.l.), Hartmut Priess und Mirko Bäumer. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Den Kontakt zu den „Fööss“ hatte Lehrer Jochen Fink hergestellt. Schon seit einem Vierteljahrhundert musiziert der Schlagzeuger gemeinsam mit Mirko Bäumer, der erst seit Anfang des Jahres Sänger der Bläck Fööss ist – unter anderem bei der Band Trademark, die einen hohen Bekanntheitsgrad in Asien besitzt und bei der der Sohn von Wolfgang Petry sang, aber auch bei der Coverband The Queen Kings, die schon so manches Konzert in der Eifel gegeben hat.

„Ursprünglich wollten wir zum Mitsingkonzert der Bläck Fööss für Schulen in die Kölner Philharmonie, aber als auswärtige Schule hat man da keine Chance“, erzählt Fink. Als sein früherer Mitstreiter Mirko Bäumer aber die Nachfolge von Kafi Biermann antrat, sprach Fink den Sänger einfach an – und die Sache war geritzt.

Beim Nicht-Bläck-Fööss-Song „Pirate“ hatte die Schulband rund um Sängerin Laura eine Menge Spaß. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Höhepunkt für die Band-AG

Die Mitglieder der AG „Die Band“ hatten sich natürlich auf den Auftritt des Bläck-Fööss-Trios vorbereitet. Aber vor dem Konzert in der Turnhalle – laut Fink der bisherige Höhepunkt in der Geschichte der 2009 gegründeten AG – nahmen sich die Kölner noch die Zeit für eine gemeinsame Probe und merkten schnell: In der St.-Nikolaus-Schule in Kall ist die Musik etwas ganz Besonderes. „In der Band mitzuwirken ist supermotivierend, außerdem haben die Schüler eine Möglichkeit, sich zu präsentieren“, erklärt Fink.

Lehrer Jochen Fink, der viele Jahre mit dem neuen Fööss-Sänger Mirko Bäumer musiziert hat, hat den Kontakt zur Kölner Mundartgruppe hergestellt. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Das taten aber nicht nur die Bandmitglieder: Beim Lied „Pirate“, das eigentlich von der Gruppe Kasalla ist, das die Schulband aber auch einstudiert hatte, trat einer der Schüler, Daniel, vor das Publikum und tanzte. „Daniel, willst du noch mal?“, fragte Bömmel Lückerath. Daniel wollte – und so wiederholten die Profi- und Schulmusiker den Refrain noch einmal, wieder tänzerisch begleitet von einem überglücklichen Daniel.

Auf ruhige Stücke aus ihrem riesigen Repertoire verzichteten die Fööss – mit einer Ausnahme. „Wir haben gehört, dass es hier eine Lehrerin gibt, die Kathrin heißt und auf keinen Fall das folgende Lied hören wollte, was für uns natürlich ein Ansporn ist, es genau deswegen zu spielen“, sagte Mirko Bäumer scherzend in Richtung der stellvertretenden Schulleiterin Kathrin Kuhls und stimmte das Lied von der „Katrin“ an, die sich allerdings ohne „h“ in der Mitte schreibt. Schüler und Lehrer schunkelten dabei alle mit.

Eine Erinnerung an Kall: Schüler überreichten den Bläck Fööss jeweils eine Flasche „Eifelgeist“. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Ansonsten wurde „affjerock“, wie Bömmel Lückerath es ausdrückte. „En d’r Kayjass Nummer Null“, „Unsere Stammbaum“ und ganz besonders „Achterbahn“ rissen die Schüler und Lehrer alle mit. „Es war ein sehr schöner Tag mit euch in Kall in der Eifel“, bedankte sich Lückerath und bat um Sonderapplaus für „die tolle Schulband“.

pp/Agentur ProfiPress

Kategorien:
Kultur

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Autor(in): Klaus Schäfer
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