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15. Mai 2017

Pfarrer Dim kommt aus Nigeria

Bei der Abschlusskonferenz der Visitation von Weihbischof Dr. Johannes Bündgens wurden die kirchlichen Mitarbeiter auch über einen Personalzugang aus Aachen informiert – Visitator kam, „nicht um zu kritisieren, sondern zu bestärken und ermutigen“ – Soziologische Unterschiede zu anderen Eifel-GdGs ausgemacht: „Mechernich ist urbaner, nicht flächendeckend katholisch und sozial schwieriger“

Mechernich/Kallmuth – Aufgabe einer Bischofsvisitation sei es nicht, Fehler aufzudecken und Kritik zu üben, sondern die Christen vor Ort zu ermutigen und in ihrem Engagement zu bestärken. Das sagte der Aachener Weihbischof Dr. Johannes Bündgens am Ende seines zweiwöchigen Besichtigungsbesuchs in der Stadt Mechernich und in der GdG St. Barbara.

Der Oberhirte traf sich im Bürgerhaus Kallmuth mit den Pfarrern Heinz-Josef Arenz und Eifeldekan Erik Pühringer und deren hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern zur Abschlusskonferenz der Visitation. Dabei erfuhren die meisten Kirchenmitarbeiter auch von GdG-Leiter Erik Pühringer, dass Bischof Helmut Dieser mit dem nigerianischen Pfarrer Dr. Innocent Dim (65) für die nächsten drei Jahre einen zusätzlichen Priester in die GdG St. Barbara Mechernich berufen hat.

Weihbischof Dr. Johannes Bündgens (m.) traf sich im Bürgerhaus Kallmuth mit den Pfarrern Heinz-Josef Arenz (ganz links) und Eifeldekan Erik Pühringer (3.v.l) und deren hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern zur Abschlusskonferenz der Visitation. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Dim wohnt zurzeit noch bei der Communio in Christo, die er von früheren Besuchen her kennt. Er hat im belgischen Leuven studiert und in Bochum promoviert. Von dort kennt Dr. Dim auch den Fundamentaltheologen Professor Dr. Hermann-Josef Pottmeyer, der seinerseits in guten Beziehungen zu Mechernich und zur Communio steht. Der Nigerianer will sich auf Dauer eine Wohnung in Mechernich suchen.

„Nachbarn sind ländlicher“

Weihbischof Bündgens hatte nach einigen Visitationen in der Aachener Bistumsregion Eifel den Eindruck, dass Mechernich sich mehr oder weniger stark von den deutlich ländlicheren und auch strukturell „katholischeren“ Nachbar-Gemeinschaften von Gemeinden wie Steinfeld-Kall oder Blankenheim-Dahlem unterscheidet.

Father Dr. Innocent Dim (65) aus Nigeria (ganz rechts), hier bei der Begrüßung von Weihbischof Dr. Johannes Bündgens (ganz links)  vor der Langzeitpflegeeinrichtung der Communio in Christo für Schwerstpflegebedürftige, ist vom Aachener Diözesanbischof Helmut Dieser für die nächsten drei Jahre als priesterlicher Mitarbeiter von Eifeldekan und Pfarrer Erik Pühringer (r.) nach Mechernich berufen worden. Hier geben sich Norbert Arnold, der Geschäftsführer des Sozialwerks der Communio in Christo, und Pfarrer Dr. Dim die Hände. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Selbst im Stadtgebiet hatte der Pontifex starke Unterschiede ausgemacht, die er beim Bürgermeistergespräch mit Dr. Hans-Peter Schick exemplarisch an den Grundschulen Mechernich und Lückerath festmachte. In der dem Namen nach katholischen Grundschule im Kernort Mechernich seien faktisch weniger als die Hälfte der Kinder noch katholisch getauft.

In der Kallmuther Abschlusskonferenz sagte Bündgens, die Gemeinschaft der Gemeinden St. Barbara Mechernich habe eine Ausnahmestellung in der Eifel. Die Stadt am Bleiberg sei seit dem 19. Jahrhundert mit starkem Arbeiteranteil soziologisch anders strukturiert und durch die größere Nähe zu Köln und zum Ballungsraum der Rheinschiene mit schnellen Verkehrsanbindungen durch Autobahn und Züge urbaner als die anderen Eifelkommunen. Damit einher gingen auch andere soziale Problemstellungen und diakonische Aufgaben der Kirche.

Diskutierten mit Weihbischof Dr. Johannes Bündgens über kirchliche Jugendarbeit (von links): Die Jugendbetreuer und Seelsorger Anja Lehmann und Helmut Wölk, die Gemeindereferentinnen Silvia Schlaugath-Müller und Maria Jentgen, die Pfarrgemeinderatsaktivistin Waltraud Simon, Gerda Schilles vom Kirchengemeindeverband und Pfarrer Heinz-Josef Arenz. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Der Weihbischof ging auch auf den Religionsunterricht an den Schulen ein, die Seelsorge am Kreiskrankenhaus Mechernich, die Dienste der Caritas, die Arbeit des Sozialwerks der Communio in Christo und die laufenden Bemühungen dieser Gemeinschaft um offizielle kirchliche Anerkennung.

Jugendarbeit ist das Hauptproblem

Johannes Bündgens hatte während seiner knapp zweiwöchigen Visitation insgesamt 85 junge Christen in Bleibuir und Mechernich gefirmt sowie dem traditionellen St. Georgsritt in Kallmuth und dem Pankratiusfest in Floisdorf als Festprediger und Hauptzelebrant vorgestanden.

Eifeldekan Erik Pühringer (l.) organisierte den Visitationsbesuch von Weihbischof Dr. Johannes Bündgens in der Gemeinschaft der Gemeinden St. Barbara. Im Visitationsplan standen auch persönliche Gespräche mit den kirchlichen Mitarbeitern. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Er besuchte das einzige gemeinsam von Kirche und Kommune betriebene Jugendzentrum im Kreis, die Kleine Offene Tür „Jo 4 You“ im Schulzentrum Mechernich, zwei der vier städtischen Grundschulen (Kommern und Satzvey liegen im zum Erzbistum Köln gehörenden Teil der Stadt), Gymnasium, Haupt-, Real- und Gesamtschule.

In persönlichen Gesprächen mit dem Kirchenpersonal machte sich der Bischof ein Bild von der seelsorgerischen Situation in der GdG St. Barbara, die sich um die Pfarrer Arenz und Pühringer faktisch in zwei pastorale Territorien aufgliedert.


Weihbischof Bündgens hatte nach einigen Visitationen in der Aachener Bistumsregion Eifel den Eindruck, dass Mechernich sich mehr oder weniger stark von den deutlich ländlicheren und auch strukturell „katholischeren“ Nachbar-Gemeinschaften von Gemeinden wie Steinfeld-Kall oder Blankenheim-Dahlem unterscheidet. Das sagte der Hirte bei der Abschlusskonferenz vor kirchlichen Mitarbeitern im Bürgerhaus Kallmuth. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Der Weihbischof besuchte auch den Kirchengemeindeverband Mechernich, den Wohnverbund Sanden, den kirchlichen Kindergarten Caritas-Lebenswelten in Mechernich und das Busprojekt der KOT-Mechernich, an dem durchschnittlich 40 Kinder teilnehmen, am Tag des Bischofsbesuchs sogar 55. Seit Anfang März steht der Jugendbus als Koch- und Spielmobil montags oder dienstags im Wohngebiet „An den Birken/Kiefernweg“.

Die Schwierigkeit, junge Christen kirchlich anzusprechen und zu motivieren wurde bei der Abschlusskonferenz des Kirchenpersonals mit Weihbischof Dr. Johannes Bündgens als Kernproblemen (nicht nur) in der GdG St. Barbara angesprochen.

pp/Agentur ProfiPress

 

 

 

 

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Autor(in): Klaus Schäfer
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