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12. April 2017

Alles auf zum Georgsritt!

Es geht um die Erhaltung religiösen Brauchtums in der Eifel: Robert Ohlerth und die katholische Pfarrgemeinde St. Georg Kallmuth mobilisieren Helfer, Reiter, Fußpilger und Kutscher – Plakette als Belohnung – Gruppen ab acht Reitern erhalten eine eigene Fahne, die sie behalten dürfen – Erbsensuppe, Chor- und Blasmusik – Das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen, in Sonderheit der DRK-Ortsverein Kall, passt traditionell seit vielen Jahren auf, dass die Pilger sanitätstechnisch gut versorgt sind 

Mechernich-Kallmuth – Wenn am Montag, 1. Mai, ab 11.15 Uhr zum 65. Mal der St. Georgsritt in Kallmuth durch den Ort zieht, dann sollen die Menschen und Pferde strömen wie in alten Zeiten. Derzeit wirbt der Sachausschuss „Sankt-Georgsritt“ des Pfarrgemeinderates unter Vorsitz von Robert Ohlerth auf allen Ebenen um Helfer bei der Organisation und Durchführung.

Noch vor wenigen Jahren nahmen beim 55. Georgsritt 400 Pferde und Reiter und über 3000 Fußpilger teil. Seitdem herrscht leider nicht nur Teilnehmer- sondern auch Helferschwund. Eine große Sympathie- und Engagements-Kampagne soll dem entgegenwirken. Archivfoto: pp/Agentur ProfiPress

Er wirbt um Fußpilger und vor allem um Reiter und Kutscher, die sich nach Möglichkeit vorher verbindlich unter Telefon (02484) 1331 bei ihm (Ohlerth) anmelden sollen. Denn neben dem seit Jahrzehnten obligatorischen Eichenlaub mit Wimpel für jedes Pferdehalfter sollen die Revers der Berittenen und Kutscher mit einer eigens neugeschaffenen Plakette ausgestattet werden.

Reitergruppen mit acht und mehr Teilnehmern erhalten eine eigene St.-Georgs-Fahne, die sie auch behalten und jedes Jahr wieder mit zur Traditionsreiterprozession an den Bleiberg bringen dürfen. Robert Ohlerth: „Die Plaketten sind wertvolle persönliche Erinnerungen, die Fahnen ein Schmuck für jedes Reiterstübchen oder jeden Reit- und Fahrverein.“

Das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen, in Sonderheit der DRK-Ortsverein Kall, passt traditionell seit vielen Jahren auf, dass die Pilger sanitätstechnisch gut versorgt sind. Archivfoto: pp/Agentur ProfiPress

Ohlerths Ehrgeiz ist es, wieder Enthusiasmus für die seit 1666 als Fußwallfahrt und seit 1953 als Reiterprozession durchgeführte Sakramentsprozession zu wecken. Er rechnet auf breite Unterstützung aus der Bevölkerung und aus Reiterkreisen: „Alles auf zum Georgsritt!“

Um die Attraktivität des traditionellen Kallmuther St.-Georgs-Rittes zu steigern, soll der Start auf 11.15 Uhr verlegt werden. Das ist erstmals am Montag, 1. Mai 2017, der Fall. Als Festprediger hat der Sachausschuss des Pfarrgemeinderates den Aachener Weihbischof Dr. Johannes Bündgens gewonnen.

Die Pferde erhalten traditionsgemäß Eichenlaub und Wimpel, die Reiter und Kutscher erstmals diese Plakette. Archivfoto: pp/Agentur ProfiPress

Nach dem Freiluftgottesdienst am Georgspütz zieht die Prozession nach Kallmuth zurück und wird im Vorbeiritt gesegnet. Anschließend finden auf der Festwiese am Ortseingang aus Richtung Scheven die weltlichen Feierlichkeiten mit Bier, Imbiss und Musik statt. Es gibt traditionell leckere Erbsensuppe.

Der Vorsitzende, Ortsvorsteher Robert Ohlerth, wendet sich in einer Medienbotschaft an alle Prozessionsteilnehmer zu Fuß und zu Pferde. Bereits im Dezember hatte er sich mit einem persönlichen Weihnachtsgruß an alle Pferdehalter der Region gewendet und sie um ihre Teilnahme an der St.-Georgs-Reiterprozession 2017 gebeten: „Haltet dem Mairitt die Treue“.

Reitergruppen und Vereine ab acht Teilnehmern bekommen eine eigene St.-Georgsfahne, die sie in der Prozession mitführen und auch behalten dürfen. Archivfoto: pp/Agentur ProfiPress

3000 Flyer und 200 Plakate

 „Jedes Jahr sind es zwischen 50 und 100 Pferde, die mitgehen. Beim Jubiläum vor zehn Jahren waren es extrem viele, 400, im vergangenen Jahr nur zwei Dutzend“, berichtet Kallmuths Ortsvorsteher Robert Ohlerth. Die Trendwende will er mit Appellen, Medienunterstützung, 3000 Flyern und 200 Plakaten herbeiführen: „Es steht mehr auf dem Spiel als Brauchtum.“

Der St-Georgsritt sei Ausdruck einer bodenständigen Religiosität, die auch denen noch viel zu sagen habe, die nicht mehr jeden Sonntag in die Kirche gehen. Festprediger beim 65. St. Georgs-Ritt ist kein geringerer als der Aachener Weihbischof Dr. Johannes Bündgens. Dirigent Stefan Weingartz hat um den Kirchenchor Kallmuth herum einen Projektchor für den 1. Mai gebildet, an dem über 50 freiwillige Sängerinnen und Sänger mitwirken.

Beim Freiluftgottesdienst finden Hunderte, manchmal auch Tausende Andacht und Muße. Der St.-Georgsritt in Kallmuth ist das Bindeglied zwischen Folklore und Volksfrömmigkeit. Dieses Jahr predigt der Aachener Weihbischof Dr. Johannes Bündgens. Archivfoto: pp/Agentur ProfiPress

Robert Ohlerth: „Ein guter Anfang ist gemacht. Ähnlich wie die Sänger sollten sich jetzt auch Reiter, Kutscher und Fußpilger aufmachen, um dem St.-Georgsritt neues Leben und neuen Schwung zu geben.“

Wer als Pferdehalter oder Helfer beim Georgsritt am 1. Mai mitmachen will, wird gebeten, sich bei Robert Ohlerth zu melden (Telefon: 02484/1331, E-Mail: r-ohlerth@t-online.de). Auch Nicht-Kallmuther können sich gerne als Helfer im Sachausschuss oder während der Feierlichkeiten registrieren und einsetzen lassen.

Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und Landrat Günter Rosenke – hier zu Pferde – gehören zu den regelmäßigen Pilgern beim Kallmuther Mairitt. Archivfoto: pp/Agentur ProfiPress

pp/Agentur ProfiPress

Der Sakramente-Wagen mit Geistlichkeit und Kommunionkindern wird stets von einem Kaltblüter-Pferdegespann gezogen. Archivfoto: pp/Agentur ProfiPress

Kategorien:
Kultur

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Autor(in): Klaus Schäfer
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