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12. Dezember 2016

Landrat Gregor Eibes zeichnet die „Stillen Stars“ 2016 aus

Im Sommer diesen Jahres hatte der Landkreis Bernkastel-Wittlich den Bürgerpreis „Stille Stars“, der alle zwei Jahre verliehen wird, ausgelobt. Mit der Auszeichnung „Stille Stars“ werden rund um den Internationalen Tag des Ehrenamtes, der jedes Jahr am 5. Dezember gefeiert wird, Menschen geehrt, die sich meist im Stillen, verborgen vor der Öffentlichkeit und abseits von traditionellen für das Gemeinwohl einsetzen. Die Auszeichnung „Stille Stars“ wird an Einzelpersonen oder Projekte und Initiativen vergeben für eine seit längerem durchgeführte oder bei Einzelaktionen erbrachte außergewöhnliche, vorbildliche, ehrenamtliche und unentgeltliche Tätigkeit zugunsten des Gemeinwohls.

In einer Feierstunde im Wittlicher Kreishaus überreichte Landrat Gregor Eibes nun die Preise an acht Personen und eine Initiative.

Neun Preisträger freuen sich gemeinsam mit der Jury unter dem Vorsitz von Landrat Gregor Eibes (r.) über die Auszeichnung „Stiller Star“

Eine Jury hatte aus zahlreichen Vorschlägen die Preisträger ausgewählt. Der Jury gehörten neben Landrat Gregor Eibes, der den Vorsitz hat, Ingrid Luther (Direktorin des Amtsgerichts Wittlich), Monika Scheid (Servicestelle Freiwilliges Engagement der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich), Klaus Schmitz (SeniorTrainer), Michaele Schneider (Geschäftsführerin Deutscher Kinderschutzbund Bernkastel-Wittlich und Mehrgenerationenhaus Wittlich) an.

Landrat Gregor dankte den diesjährigen Preisträgern herzlich für ihr wertvolles und vielfältiges ehrenamtliches Engagement. „Die Persönlichkeiten, die wir heute als „Stille Stars“ auszeichnen sind bescheiden und machen häufig kein Aufheben um ihr gutes und ehrenamtliches Tun. Sie engagieren sich im Stillen und diese bescheidene Stille wollen wir mit dem heutigen Festakt einmal unterbrechen. Wir wollen Ihnen sagen: Ohne Sie wäre es in unserer Gesellschaft, etwas weniger bunt und hell, würde etwas weniger Verständnis herrschen, würde etwas weniger menschlich gehandelt, würde ein kälteres Klima herrschen und würde etwas weniger Hoffnung und Zuversicht verbreitet“, erklärte Landrat Eibes zur Preisverleihung.

 

 

Die Preisträger im Kurzporträt:

Gruppe der Flüchtlingshelfer:

Unsere Gesellschaft hatte in den vergangenen zwei Jahren eine riesige Herausforderung zu bewältigen. Noch nie zuvor waren so viele Menschen weltweit auf der Flucht. Noch nie zuvor suchten so viele Menschen auch in unserem Land Zuflucht vor Krieg, Terror und Verfolgung. Viele ehrenamtlich tätige Bernkastel-Wittlicher haben Großartiges in der Flüchtlingshilfe geleistet, um die Asylsuchenden zunächst mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen und ihnen ihr Ankommen zu erleichtern. Stellvertretend für die vielen in der Flüchtlingshilfe aktiven Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler wurden folgende Persönlichkeiten ausgezeichnet:

Hamza Fawaz aus Thalfang

Hamza Fawaz ist selbst aus Syrien geflüchtet und lebt seit Juni 2015 in Deutschland. Er ist ein hervorragendes Beispiel für gelingende Integration durch das Erlernen der deutschen Sprache. Er hat bereits einen deutschen Sprachkurs mit erfolgreich abgelegter Prüfung absolviert und bildet sich zurzeit auch an der Universität Trier weiter. Fawaz hilft anderen Flüchtlingen aufgrund seiner hervorragenden Sprachkenntnisse durch Übersetzungen und ist auch bei deren Integration behilflich. Auch bei der Erledigung von Behördenangelegenheiten, bei Arztbesuchen oder während Krankenhausaufenthalten sowie bei Terminen mit Vermietern, Kindertagesstätten und Schulen hilft er geflüchteten Mitmenschen.

Dr. Karin van Thiel aus Bernkastel-Kues

Dr. Karin van Thiel war von Beruf Zahnärztin und hat 1988 die Jugendzahnpflege in unserer Region ins Leben gerufen. Zwanzig Jahre lang hat sie in Kindergärten und Grundschulen mit selbst geschriebenen kleinen Theaterstücken und Liedern Zahn- und Mundhygiene kindgerecht und humorvoll vermittelt. Auch Flüchtlingskindern bringt sie bei multikulturellen Festen und ebenso behinderten Kindern im Oktober 2016 beim Familientag der geistig Behinderten in der Region Trier das Thema Zahn- und Mundhygiene näher. Außerdem engagiert sie sich im Frauenkreis der evangelischen Kirche und setzt sich gemeinsam mit ihrem Ehemann für die Bereicherung des kulturellen Lebens in Bernkastel-Kues ein. Zurzeit bildet die Flüchtlingshilfe den Schwerpunkt ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Seit August 2015 ist sie die Verantwortliche der Kleiderkammer für Flüchtlinge des Dekanats Bernkastel-Kues. So hat sich Dr. van Thiel um die Durchführung und Organisation von Transporten zum Abholen der gespendeten Kleider und oder Haushaltsgegenständen gekümmert und den Transport unpassender Kleidung zur Arbeitsgruppe IGFM in Wittlich organisiert. Sie hat 100 große Umzugskartons mit Kleidung, Wäsche, Schuhen allein ausgepackt und nach Größen geordnet. Sie hat dafür Sorge getragen, dass die Asylbegehrenden mit dem Nötigsten ausgestattet wurden. Seit August 2015 steht sie für die Fragen, Nöte und Bedürfnisse der Flüchtlinge zur Verfügung, häufig bis an die Grenzen ihrer eigenen emotionalen und körperlichen Erschöpfung.

Barbara und Lothar Zirbes aus Wintrich

Lothar Zirbes ist seit März 2014 Vorsitzender des Bündnisses für Menschlichkeit und Zivilcourage. Er setzt sich mit den vielen engagierten Vereinsmitgliedern insbesondere für das friedliche Miteinander der verschiedenen Kulturen und die Integration von Flüchtlingen ein. Jährlich veranstaltet das Bündnis auch einen multikulturellen Begegnungstag. Das Ehepaar Zirbes opfert fast seine gesamte Freizeit für das Wohl der Menschen, die bei uns Zuflucht gefunden haben. Sie fahren mit den Flüchtlingen mit ihrem eigenen Pkw zum Arzt, zu Behörden und setzen sich sehr engagiert für deren Anliegen und Bedürfnisse ein. Außerdem haben sie schon über 200 Fahrräder gesammelt und sie zum Teil auf eigene Kosten reparieren lassen, um sie Asylbegehrenden und anderen hilfsbedürftigen Menschen zur Verfügung zu stellen. Außerdem geben sie vielen Flüchtlingen Sprachunterricht, häufig auch am eigenen Küchentisch.

Hiltrud und Kurt Kolz aus Longkamp

Seit Beginn der Flüchtlingsbewegung hilft das Ehepaar Kolz, Asylbegehrenden bei allen Fragen der Integration. Sie waren maßgeblich am Aufbau der Kleiderkammer für Flüchtlinge und andere Hilfsbedürftige der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues beteiligt. Ihnen ist kein Engagement zu viel für geflüchtete Menschen und sie begleiten sie auch regelmäßig bei Behördengängen und bei der Bewältigung von Alltagsangelegenheiten. Beide Eheleute sind ehrenamtliche Mehrkämpfer. Hiltrud Kolz war viele Jahre Vorsitzende des Fördervereins des Cusanus-Krankenhauses und hat sich dabei insbesondere für die Palliativstation und die Einrichtung eines Verabschiedungszimmers eingesetzt.

Sie engagiert sich auch im Notfallnachsorgedienst und begleitet und hilft ihren Mitmenschen nach schweren Schicksalsschlägen. Darüber hinaus war sie langjährige Vorsitzende des DRK-Ortsverbandes Bernkastel-Kues und hat sich dabei auch besonders fürs Blutspenden eingesetzt. Auch bei der Organisation des Kindertages der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues ist sie mit aktiv.

Hedwig Langbein aus Osann-Monzel

Hedwig Langbein ist seit Jahrzehnten ehrenamtlich in Osann-Monzel tätig. Sie engagiert sich als Lektorin in der Katholischen Pfarrgemeinde, ist aktiv in der Katholischen Frauengemeinschaft und bei der Ausrichtung sowie Organisation von Basaren für soziale Zwecke. Ein besonderes Herzensanliegen und Schwerpunkt ihres Wirkens ist die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Viele Jahre unterstützte sie einen indischen Pfarrer, der in der Pfarrgemeinde seinen Dienst tat, dabei sich in Deutschland zurecht zu finden. Im Moment setzt sie sich sehr für die in Osann-Monzel lebenden Flüchtlinge ein. Sie hilft ihnen bei Behördengängen, begleitet sie zum Arzt und zum Einkauf, hilft bei der Einrichtung und Ausstattung der Wohnungen, sammelt Kleider und Gebrauchsgegenstände. Darüber hinaus setzt sie sich verstärkt dafür ein, dass die Asylbegehrenden zügig die deutsche Sprache erlernen und stellt Kontakte zur Dorfbevölkerung von Osann-Monzel her. Regelmäßig berichtet sie im Gemeinderat über die Situation der im Ort lebenden Flüchtlinge.

 

Einzelpreisträger:

Roswitha und Meinhard Polok aus Morbach-Hinzerath

Seit 29 Jahren leiten die Eheleute Roswitha und Meinhard Polok, er als Vorsitzender und sie als Geschäftsführerin den Heimatverein Morbach-Hinzerath. Unter der Regie von ihnen beiden fanden in dieser Zeit 29 Theateraufführungen jeweils im Herbst statt. Im Jahr 2012 wurde eine einzigartige Open Air-Aufführung eines historischen Schauspiels „Sofia aus dem Walde“ unter Schirmherrschaft des international renommierten Regisseurs Edgar Reitz in der Burgruine Baldenau realisiert. Das Theaterstück befasste sich mit der Geschichte der Sofia von Bingen, einer Verwandten von Hildegard von Bingen, der wegen ihrer Heilkräfte der Gerichtsprozess wegen Hexerei gemacht wird. Diese Inszenierung wurde sogar in die Veranstaltungsreihe des Kultursommer Rheinland-Pfalz 2012 aufgenommen und war ein besonderer Erfolg.

Seit 1989 ist der Heimatverein auch für die Organisation des Fastnachtsumzuges in Hinzerath zuständig. Des Weiteren organisieren sie immer wieder zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und Konzerte.

Beispielhafte weitere Verdienste des Heimatvereins waren der Nachbau des Ortswappens sowie die Innenrenovierung der Marienkapelle und der Bau einer lebensgroßen Weihnachtskrippe, an der Meinhard Polok, als Vorsitzender tatkräftig mitwirkte.

Marlene Ritz aus Wittlich

Marlene Ritz hat sich zehn Jahre lang als „Grüne Dame“ im ehrenamtlichen Besuchs- und Hilfsdienst des St.Elisabeth-Krankenhauses in Wittlich engagiert. Sie war für viele Kranke nicht nur eine willkommene Abwechslung im Krankenhausalltag, sondern erledigte auch kleinere Besorgungen.

Seit 15 Jahren leitet sie ehrenamtlich die Caféteria des Altenheims St. Wendelinus in Wittlich. Sie trägt Sorge dafür, dass dieser sehr beliebte und gemütliche Treffpunkt an mehreren Nachmittagen in der Woche geöffnet ist und bedient aufmerksam und freundlich ihre Kundschaft. Marlene Ritz hat dabei für jeden ein gutes Wort und ist die „gute Seele“ des Cafés. So wird die Caféteria des Altenzentrums St. Wendelinus auch insbesondere dank ihres Engagements zu einem besonderen Ort der Begegnung für die Bewohner und ihre Besucher.

Hans-Peter Werner aus Altrich

2012 hat die Ortsgemeinde Altrich einen Aufruf an die Dorfbevölkerung zur Mitwirkung an der Grüngestaltung des Eingangsbereiches ihres Ortes von Wittlich kommend gestartet. Diesem Aufruf folgteHans-Peter Werner und realisierte in sehr zeitaufwändiger Arbeit alleine diese Grüngestaltung, stellte eine Ruhebank auf und trug auch die meisten Kosten für diese Ortseingangsbegrünung. Dabei legte er viel Kreativität an den Tag und stellte Blumen und Pflanzen aus seinem eigenen Garten bereit. Seit 2012 unterhält und pflegt er in alleiniger Verantwortung diesen attraktiven Grünbereich seines Heimatortes. Darüber hinaus ist Werner seit zwanzig Jahren aktives Mitglied im Musikverein Salmrohr, Gründungs- und Vorstandsmitglied der Autobahnkirche St. Paul, ehrenamtlicher Kommunionhelfer und Organisator des Büscheider Kapellenfestes in Altrich. Einige Jahre war er im ehrenamtlicher Besuchsdienst im Seniorenheim Haus Buche in Salmtal tätig. Zurzeit engagiert er sich auch im ehrenamtlicher Besuchsdienst für ältere Menschen in Altrich

 

Initiative: 

Förderverein Neumagener Weinschiff e.V.

2007 ist das Neumagener Weinschiff „Stella Noviomagi – Stern von Neumagen“ vom Stapel gelaufen. Der nach antikem Vorbild geschaffene Nachbau des in Neumagen-Dhron gefundenen Römerweinschiffs aus dem dritten Jahrhundert nach Christus befährt seitdem die Mosel und ist ein hervorragender Werbeträger für die Mosel. Zigtausende Moselgäste und Einheimische haben seit 2007 die Ausflugsfahrten genutzt, um sich über die Vergangenheit und Gegenwart des Weinkulturlandes Mosel und sein einzigartiges Kulturerbe zu informieren.

Seit 2007 kümmert sich der 190 Mitglieder starke Förderverein unter der Leitung des jetzigen Vorsitzenden und ehemaligen Ortsbürgermeisters Willi Herres um die Unterhaltung des Schiffes und unterstützt damit auch maßgeblich die Ortsgemeinde Neumagen-Dhron als Schiffseignerin.

Der Förderverein unterstützt die Gemeinde Neumagen-Dhron in Form von ehrenamtlicher Arbeit bei Wartung, Instandhaltung und dem Betrieb des Weinschiffes. Insbesondere bei den jährlichen Wartungsarbeiten im Winter fallen hunderte von Stunden an. Die Vereinsmitglieder legen dabei im wahrsten Sinne des Wortes „Hand an“ (schleifen, spachteln streichen“ und koordinieren diese Arbeiten.

Zur festen Größe im Veranstaltungskalender ist das Weinschifffest im Juli geworden, das den Höhepunkt der jährlichen Feste in Neumagen-Dhron ist und das in 2016 zum 10. Mal gefeiert wurde. Die Einnahmen dieses Festes fließen komplett der Ortsgemeinde Neumagen-Dhron zu.

Die Gemeinde betreibt einen Info-Pavillon für das Weinschiff. Dank der finanziellen Unterstützung durch den Verein kann dieser in der Saison personell besetzt werden, um Interessierten die Entstehungsgeschichte des Weinschiffes zu erläutern.

Zudem ist der Förderverein aktiv beteiligt an der Erhaltung und Ausgestaltung der touristischen Infrastruktur in Neumagen-Dhron (zum Beispiel Platzgestaltung rund um den Hafen und die Rundwege im Dorf).

 
Kontakt:
Mike-D. Winter
Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Wirtschaftsförderung/ Öffentlichkeitsarbeit
Kurfürstenstraße 16, 54516 Wittlich

Tel.: (065 71) 14 – 2205, Fax: (065 71) 14 – 42205
E-Mail: Mike.Winter@Bernkastel- Wittlich.de
www.bernkastel-wittlich.de

Kategorien:
LebensWelten

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Autor(in): Klaus Schäfer
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