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12. Dezember 2016

Alle Jahre wieder…

Eifel-Gäng lieferte einmal mehr in Steinfeld ein furioses Weihnachtsspezialprogramm mit vielen neuen Nummern, Liedern und Geschichten ab – Das Publikum kringelte sich vor Lachen und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz profitierte

Kall-Steinfeld/Mechernich – Ein wiederum furioses Weihnachts-Spezialprogramm lieferte die Mechernicher Eifel-Gäng am Freitagabend in der Aula des salvatorianischen Gymnasiums Hermann-Josef-Kolleg in Steinfeld ab. Das knapp 150köpfige Publikum bog sich vor Lachen angesichts eines Dutzends bislang ungehörter Hochgürtel-Songs, Kramp-Krimis und Lang-Anekdoten.

Zumindest ansatzweise besinnlich ging es beim gemeinschaftlichen Singen des Weihnachtsklassikers „Jingle Bells“ zu. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

Besonders stark waren einmal mehr die improvisierten Nummern im zweiten Programmteil. Egal ob Autor Ralf Kramps zum Brüllen komischer satirischer Weihnachtskrimi „Drei Kopfschüsse für Aschenbrödel“, Chansonier Günter Hochgürtels sentimental-verliebtes Lied auf den gerade 18jährigen Sohn oder Entertainer Manni Langs Replik alter Weihnachtsparodien.

Gemeinsam mit Hochgürtel an der Gitarre replizierte Lang die Sankt-Martins-Parodie vom Reiterheiligen, der durch „Kappes unn Schavur“ reitet, bevor der Kappesbauer hinzueilt und ihn „an e Uhr“ schlägt. Fritz Koenns Gedicht „Nikolaus-Verlaad“ auf die Melodie „Lasst uns froh und munter sein“ wurde ebenso zum Vortrag gebracht wie der Hausschlachtungs-Nachkriegsklassiker „Alle Jahre wieder schlachten wir ein Schwein – Opa schießt es nieder, Oma weckt es ein“.

„O Tante Draut, wie frech Senn all Deng Puute“

Auch die auf „O Tannenbaum“ gedichtete Klage „O Tante Draut, o Tante Draut, wie frech senn all Deng Puute – se schänge mich »Du Drecksack« uss, unn schmeiße mich de Dühr erus . . .“ brachten Lang und Hochgürtel zu Gehör.

Mit schwarzem Humor, stimmungsvollen Liedern und Erzählungen „op Eefeler Platt“ wurde die weihnachtliche Besinnlichkeit zwar das eine ums andere Mal verfehlt – aber das Publikum hatte Spaß wie an Heiligabend beim Geschenke auspacken. Bürgermeister Herbert Radermacher, der sich mit Gattin Edith in die Aula des Kaller Salvatorianer-Gymnasiums gewagt hatte, bekam ebenso sein satirisches Fett weg wie der ob seiner Abwesenheit aufgerufene Landrat Günter Rosenke.

Auch wenn die weihnachtliche Besinnlichkeit an diesem Abend etwas zu kurz kam, das Publikum hatte jede Menge Spaß. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

Die Eifel-Gäng – das sind Krimiautor und Verleger Ralf Kramp, „Wibbelstetz“-Sänger Günter Hochgürtel sowie Autor, Agenturinhaber und Diakon Manfred „Manni“ Lang. Unter dem Motto „Einer liest, einer singt und einer trägt vor“ ist das Trio in der Region längst berühmt und berüchtigt.

Einmal im Jahr wird die beliebte Mischung aus Liedern, Texten und schwarzem Humor – alles gerne im Dialekt – der drei gebürtigen „Rund-um-Mechernicher“ zu einem speziellen Gabenteller gebündelt. Manni Lang im Pastorenhabit mit Heugabel, Günter Hochgürtel als „Eifel-Mafioso“ mit Trenchcoat und Schlapphut sowie Ralf Kramp als Jäger mit Schrotflinte im Anschlag mischten sich auf ihrem Weg zur Bühne unter das Publikum.

Mit der Flinte im Anschlag als „Schunkelpolizei“

Ralf Kramp sorgte dabei für einige Aufregung, denn während er mit seiner Flinte herumfuchtelte, versuchte er, sich an den engsten Stellen durch die Stuhlreihen zu quetschen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt dürften die Besucher erkannt haben: Unerwartetes ist ein Markenzeichen der „Gäng“.

Zum Programm des Trios gehörten bekannte Lieder wie „Nempt mich möt“ und „En der ahle Kaschemm“ von Liedermacher Günter Hochgürtel. Das Publikum sang und schunkelte kräftig mit. Genau genommen wurde es gezwungen, denn Kramp, die Flinte drohend im Anschlag, kontrollierte als „Schunkelpolizei“ das Gemütlichkeitswiegen in den Reihen.

Zwei, die sich wunderbar ergänzen, Autor, Agenturinhaber und Diakon Manfred „Manni“ Lang und Krimiautor und Verleger Ralf Kramp in Aktion. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

Er hatte auch ein Plastik-Weihnachtsbäumchen mit Elektrokerzen und Kugeln mitgebracht. Ellen, ein weiblicher Fan des Hillesheimer Karikaturisten und Krimiautors, hatte dazu allerlei Leckereien aus Pfefferminz-Schokolade für die Eifel-Gäng gebacken und angerührt, so dass Kramp, Hochgürtel und Lang nicht nur ihrem Publikum einen schönen Abend bescherten, sondern auch sich selbst.

Es war also tatsächlich ein weihnachtlicher Abend der etwas anderen Art. Anstelle von lauschigen Liedern bei Kerzenschein und rührigen Gedichten zur Adventszeit bot die Eifel-Gäng einen bedrohlich lustigen Abend. Und auch wenn das Trio nicht so recht die Biege zur weihnachtlichen Besinnlichkeit schaffte – so bog sich jedenfalls das Publikum vor Lachen.

Wolf Werth organisierte Gastspiel für Denkmalstiftung

Das Steinfelder Gastspiel der Eifel-Gäng war ein Benefizabend zugunsten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Arrangiert und organisiert wurde der Abend von Wolf Werth, dem langjährigen Musikredakteur und späteren Abteilungsleiter „Musik und Information“ des Deutschlandfunks.

Wenig besinnlich mischte Ralf Kramp an diesem Abend mit heimtückischen Mordplänen, skrupellosen Killern, perfiden Mordwaffen und ahnungslosen Opfern wieder einen teuflisch guten Krimicocktail. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

Er verknüpfte nach der Wende seine Leidenschaften Musik und Denkmalschutz zu einem Gemeinschaftsprojekt des Deutschlandfunks und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Dadurch sind bis heute vier Millionen Euro an Spenden für den Erhalt von Kirchen, Burgen und Schlössern vorwiegend in den östlichen Bundesländern erlöst worden.

pp/Agentur ProfiPress

Kategorien:
Kultur

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Autor(in): Klaus Schäfer
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