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10. November 2016

Konjunktur im Rheinland: Die solide Entwicklung setzt sich fort

Die Geschäftslage der Unternehmen im Rheinland bleibt auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau. 38,4 Prozent der befragten Betriebe melden eine gute, 50,7 Prozent eine zufriedenstellende und 10,9 Prozent eine schlechte Lage. Das ist das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der sieben Industrie- und Handelskammern im Rheinland, an der sich rund 3.000 Unternehmen beteiligt haben.

„Der günstige Euro, niedrige Zinsen und die geringen Kraftstoffpreise tragen nach wie vor die Konjunktur“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen: „Beschäftigungsaufbau und höhere Löhne sorgen zusätzlich für eine gute Kaufkraft.“ Unterdessen sehen die rheinländischen Betriebe im Fachkräftemangel ein wachsendes Risiko. „Hier und bei den hohen Arbeitskosten liegen Gefahren für die wirtschaftliche Stabilität im Rheinland“, sagt Bayer.

Die Erwartungen der Betriebe sind weiterhin insgesamt positiv: 23,6 Prozent gehen von einer Verbesserung der Lage aus, nur 12,8 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. Der überwiegende Teil der rheinländischen Unternehmen erwarten eine unveränderte Lage (63,7 Prozent). Dabei dürften die Investitionen der Betriebe – wie zuletzt – moderat steigen. Auch die Pläne, neue Mitarbeiter einzustellen, sind etwas ausgiebiger als in den vergangenen Umfragen. Insbesondere die Unternehmen der Chemischen Industrie und die IT-Dienstleister planen mit mehr Beschäftigten. In der Metallindustrie und der Finanzwirtschaft sollen im Gesamt-Trend hingegen weitere Stellen gestrichen werden.

Im Export ist seit rund zwei Jahren der Schwung verlorengegangen. Laut der IHK-Umfrage haben sich die Außenhandelsumsätze zwar auf einem hohen Niveau stabilisiert, jedoch bildeten sie keinen Wachstumsimpuls, und die Konjunktur werde nach wie vor von der Binnennachfrage angetrieben. Innerhalb der Branchen sind die Exporterwartungen sehr unterschiedlich. Auch hier ist die Chemische Industrie optimistischer als zuletzt, während die Ernährungsindustrie mit sinkenden Exportzahlen rechnet.

In der Industrie ist die Konjunkturbewertung insgesamt leicht zurückgegangen und liegt damit auf dem Durchschnittsniveau der vergangenen zehn Jahre. Beim Blick auf die Industriebranchen zeigen sich deutliche Unterschiede. Besonders positiv bleibt die Lage im Baugewerbe, wo sich die Situation seit Jahresbeginn noch einmal verbessert hat. Im Gegensatz zum Baugewerbe meldet die überwiegende Mehrheit der Industriebranchen eine schlechtere Lage als noch zu Jahresbeginn. Indes steht die Stahlbranche angesichts der Überkapazitäten auf dem Weltmarkt vor großen Herausforderungen.

„Wir können zuversichtlich sein, sollten aber mit Blick auf die Anfälligkeit eines maßgeblich binnengestützten Wachstums und auf die Entwicklung in einigen exportorientierten Industriebranchen alles dafür tun, dass das Rheinland eine starke Zukunftsregion bleibt“, mahnt Bayer.

Der Handel freut sich nach wie vor über eine hohe Kauflaune der Konsumenten. Die Geschäftslage im Einzelhandel liegt weiter deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Für das kommende Jahr erwarten die Handelsunternehmen allerdings keine weitere Verbesserung. Der konsumnahe Großhandel registriert als Auswirkung des regen Konsums eine sehr gute Geschäftslage. Beim industrienahen Großhandel sind die Geschäfte hingegen etwas zurückgegangen.

Bei den unternehmensnahen Dienstleistern liegt die Stimmung seit Jahresbeginn 2014 auf hohem Niveau. Die Betriebe der Gesundheitswirtschaft haben sich noch einmal verbessert. Gastgewerbe und Tourismus haben allerdings unter dem wechselhaften Sommer gelitten und melden eine schlechtere Lage als im vergangenen Jahr. Die Logistiker registrieren einen leichten Rückgang der Geschäftslage, erwarten aber eine weiterhin stabile Situation. Optimistisch sind vor allem die IT-Dienstleister. Das Kredit- und Versicherungsgewerbe äußert hingegen pessimistische Erwartungen.

 

Kontakt:

Fritz Rötting, Geschäftsführer

Industrie- und Handelskammer Aachen
Theaterstr. 6 – 10, 52062 Aachen
Postfach 10 07 40, 52007 Aachen

Kategorien:
Wirtschaft

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Autor(in): Klaus Schäfer
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